Icardi bei PSG: Die Drama-Zeit ist vorbei

von Georg Kreul
2 min.
Paris Saint-Germain Mauro Emanuel Icardi Rivero @Maxppp

In einer beispiellosen Seifenoper verspielte Maurco Icardi zu Jahresbeginn jeglichen Kredit als Kapitän und Identifikationsfigur von Inter Mailand und schien in einer sportlichen Sackgasse gelandet zu sein. Im Sommer ging es nach sechs Jahren bei Inter auf Leihbasis zu Paris St. Germain. In Frankreich lässt der Angreifer wieder Tore für sich sprechen.

Mauro Icardi fühlt sich im Trikot von Paris St. Germain pudelwohl. In bislang fünf Einsätzen für die Franzosen erzielte der Angreifer drei Treffer und lieferte einen Assist. Icardi scheint bei PSG angekommen zu sein, auch bei den Anhängern: „Ich habe nicht so viel Unterstützung von den Fans erwartet, das ist schon überwältigend. Vom ersten Aufwärmen an haben sie mich großartig begrüßt.“

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Der 26-Jährige hat bereits nach kurzer Zeit in Paris eine neue sportliche Heimat gefunden. Die Inter-Leihgabe macht mit seinen Toren die Verletzung von Edinson Cavani vergessen. Vor wenigen Monaten sah Icardis Welt allerdings noch gänzlich anders aus. Denn im Februar schien es, als würde die Karriere des Mittelstürmers in eine Sackgasse geraten, aus der kein Weg zurück führt.

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Das Italien-Drama

Die Hauptrolle in der Icardi-Seifenoper nimmt Ehefrau und Beraterin Wanda Nara ein. Die 32-Jährige war zusätzlich zu ihrer Beraterfunktion auch Dauergast in der italienischen Fernsehsendung Tiki Taka. Dort plauderte sie in aller Regelmäßigkeit brisante Details aus den Gesprächen mit Inter Mailand aus. Irgendwann wurden Inter die Störgeräusche und die sich hinziehenden Verhandlungen zu bunt und der Klub setzte ein Zeichen. Auf einmal war Icardi seine Kapitänsbinde los.

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Die Entmachtung traf den Angreifer sehr. So sehr, dass sich Icardi weigerte zu spielen und in den Streik trat. In der wichtigsten Saisonphase stand den Nerazzurri auf einmal ihr beste Spieler nicht zur Verfügung. Parallel dazu entbrannte eine öffentlich ausgetragene Schlammschlacht zwischen Nara und Inter, in der sich beide Parteien jeweils die Schuld zuschoben – tränenreiches Fernsehinterview inklusive.

53 Tage lief die Fehde, ehe Icardi am 3. April im Ligaspiel gegen FC Genua sein Comeback gab. In den verbleibenden acht Pflichtspielen traf der 26-Jährige noch zwei Mal und schob sich in der ewigen Inter-Torjägerliste mit 124 Pflichtspieltreffern an Christian Vieri vorbei auf Platz acht. Zweimal wurde Icardi im blau-schwarzen Trikot Torschützenkönig, vier Jahre am Stück war er der Topscorer seines Teams. Doch die Beziehung zwischen Klub und Spieler hatte durch die Seifenoper nachhaltig gelitten.

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Was passiert im Sommer?

Eine Rückkehr zu Inter Mailand gilt daher trotz der vorzeitigen Vertragsverlängerung bis 2022 fast als ausgeschlossen. Auch wenn sich Nara zuletzt anders äußerte: „Es ist keine Scheidung. Es ist eher eine Beziehungspause, in der sich beide Partner Zeit zur Reflexion nehmen.“ Doch die Erweiterung von Icardis Kontrakt ist eher als Handlungsspielraum für Inter Mailand zu verstehen, das ursprüngliche Arbeitspapier wäre 2020 ausgelaufen.

Icardi selbst will das Drama aus Inter-Zeiten hinter sich lassen und möchte sich nur auf Fußball konzentrieren. „Ich bin jetzt erstmal bei PSG und mein Ziel ist es, alles für dieses Trikot zu geben“, erzählte er jüngst der ‚Gazzetta dello Sport‘, „im Mai oder Juni werden wir sehen, was passiert. Es ist noch zu früh, um darüber zu sprechen.“ Für eine Kaufoption in Höhe von 65 Millionen Euro kann Paris selbst entscheiden, sich den X-Faktor Wanda Nara mit an Bord zu holen.

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