Nabil Fekir bei Betis Sevilla – ein Transfer mit Fragezeichen

von Georg Kreul
2 min.
Betis Sevilla Nabil Fekir @Maxppp

Im vergangenen Sommer scheiterte ein Wechsel von Nabil Fekir zum FC Liverpool in letzter Minute. Ein Jahr später ist der Kapitän von Olympique Lyon bei Betis Sevilla gelandet. Mit seiner Entscheidung hat der 26-Jährige viele überrascht.

Vor wenigen Tagen wurde es offiziell: Nabil Fekir wechselt zu Betis Sevilla. Diese Transfermeldung verwunderte nicht nur französische Medien, auch in Italien war der 26-Jährige noch bei der SSC Neapel als Alternative zu James Rodríguez gehandelt worden. Vor allem die im Gegensatz zum vergangenen Sommer geringe Ablösesumme überrascht.

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Wertverlust von fast 60 Millionen Euro

Für rund 25 Millionen Euro Ablöse wechselt Fekir diesen Sommer nach Andalusien. Im vergangenen Sommer war der Franzose nach der gewonnenen Weltmeisterschaft ein heißes Thema auf dem Transfermarkt. Der FC Liverpool stand damals kurz vor der Verpflichtung des offensiven Mittelfeldspielers. Rund 80 Millionen Euro forderte Olympique Lyon für seinen Kapitän.

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Fekir befand sich sogar schon zum Medizincheck bei den Reds, doch der Deal platzte überraschend. Damals lautete die offizielle Version, Lyon habe in letzter Minute einen Wechsel verhindert. Hinter vorgehaltener Hand wurde jedoch Fekirs Gesundheitszustand als Grund für den gescheiterten Transfer ausgemacht.

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Immer wieder Knieverletzungen

Eine kleine Spitze gegen den FC Liverpool konnte sich Betis Sevilla bei der offiziellen Verkündung des Fekir-Transfers nicht verkneifen. „In perfektem medizinischen Zustand“, twitterten die Andalusier. Beim spanischen Zehntplatzierten der abgelaufenen Saison ist man überzeugt, den großen Coup gelandet zu haben.

Doch hält das lädierte rechte Knie des 26-Jährigen? Wenn man auf die vergangene Saison schaut, könnte man zu der Erkenntnis kommen, dass Fekir fit ist. 39 Pflichtspieleinsätze, den Großteil davon über 90 Minuten, sprechen eigentlich eine deutliche Sprache.

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Zwischen den Zeilen fällt jedoch auf, dass Fekir immer wieder nicht im Kader bei Lyon stand. Nach einem Kreuzbandriss im Jahr 2015, durch den er eine komplette Saison verpasste und zwei weiteren Knieverletzungen 2016 und 2018, scheint man dem 26-Jährigen immer wieder Auszeiten zu gönnen. Bei Betis hat man jedoch die Hoffnung, dass der offensive Mittelfeldspieler von weiteren Verletzungen verschont bleibt.

Bruder Yassin ein Wechselgrund?

Interessanterweise hat Betis nicht nur Nabil Fekir, sondern gleichzeitig auch dessen Bruder Yassin unter Vertrag genommen. Der 22-jährige Außenstürmer kommt ebenfalls von Olympique Lyon, allerdings unter anderen Voraussetzungen. In der abgelaufenen Saison kam Yassin auf mickrige 21 Pflichtspielminuten in drei Kurzeinsätzen.

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Bei dem Transfer des Duos hat sich Lyon Klauseln für einen künftigen Weiterverkauf zusichern lassen. Mit 20 Prozent wird der Ligue 1-Klub bei einem Verkauf von Nabil Fekir beteiligt, bei Bruder Yassin sind es sogar 50 Prozent.

Ein Wechsel mit Fragezeichen

Es ist unklar, ob der Wechsel von Nabil auch ohne Yassin stattgefunden hätte. Ungewöhnlich ist der Bruder-Wechsel aber allemal. Bislang gibt es keine offizielle Stellungnahme des Spielers, warum er den Champions League-Teilnehmer Lyon für das nicht international vertretene Betis Sevilla verlassen hat. Doch auch wenn Fekir die Erklärung noch nachreicht, sein Transfer ist schon jetzt eine der größten Überraschungen in diesem Sommer.

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