Arsenals Transferpolitik: Ein Trauerspiel

von Lukas Hörster
2 min.
In der Kritik: Arsène Wenger @Maxppp

Erstmal in der Ära Wenger verpasste der FC Arsenal in der vergangenen Spielzeit die Champions League. Der Trainer blieb trotzdem an Bord und wollte alles besser machen. Der Transfermarkt der Gunners lässt jedoch nur mit dem Kopf schütteln.

Der Transfersommer des FC Arsenal begann verheißungsvoll. Mit Alexandre Lacazette sicherte sich Trainer Arsène Wenger endlich den lang ersehnten Hochkaräter für das Angriffszentrum, den die Fans so lange gefordert hatten. Satte 53 Millionen Euro wanderten dafür auf das Konto von Olympique Lyon. Zudem kam Sead Kolasinac ablösefrei von Schalke 04. Ein echtes Schnäppchen.

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Fans und englische Presse waren ebenso erfreut wie überrascht, dass Wenger endlich einmal frühzeitig zwei Top-Transfers gelungen waren. Dass es jedoch bei diesen zwei Neuverpflichtungen bleiben sollte, hätten wohl die wenigsten gedacht. Der seit jeher sparsame Wenger belehrte sie jedoch eines Besseren.

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The Ox darf gehen

Unter dem Strich beendete Arsenal das Transferfenster gar mit einem wirtschaftlichen Plus. Die Verkäufe der Ergänzungsspieler Kieran Gibbs, Gabriel Paulista und Wojciech Szczesny kamen gut an. Der Last Minute-Verkauf von Alex Oxlade-Chamberlain dagegen nicht. Gerade jetzt, wo das lange hoch gehandelte Talent endlich im Begriff war, den Durchbruch zu schaffen, ließ ihn Wenger für 38 Millionen Euro zum FC Liverpool ziehen.

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Der Grund dafür liegt auf der Hand. Der Vertrag von The Ox im Emirates war nur bis 2018 datiert. Genau wie die von sechs weiteren Arsenal-Profis, bei denen Wenger eine frühzeitige Verlängerung versäumte. Darunter auch die beiden absoluten Topstars des Teams, Mesut Özil und Alexis Sánchez.

Sánchez muss bleiben

Insbesondere Letzterer sah sich den gesamten Sommer über wildesten Wechselspekulationen ausgesetzt. Das Theater zog sich über den FC Bayern, Paris St. Germain, den FC Sevilla und Manchester City bis zum Deadline Day hin. Kurz vor Toresschluss war sich Sánchez mit dem Ligarivalen einig. Doch Wenger schob dem Wechsel einen Riegel vor.

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Grund dafür: Er bekam Thomas Lemar nicht. Den Linksaußen der AS Monaco hatte der 67-Jährige als Sánchez-Nachfolger auserkoren. Ein Angebot über unfassbare und Wenger-untypische 100 Millionen Euro hatte der französische Meister am Deadline Day bereits akzeptiert. Schlussendlich war es Lemar selbst, der einen Wechsel nach London ablehnte. Somit platzte auch der 65-Millionen-Deal mit City und Sánchez.

Ohne hochkarätigen Ersatz ließ Wenger auch den Sánchez-Wechsel scheitern. „Wenn das nicht klappt, behältst du den Spieler. Denn am Ende des Tages willst du vor allem eine Mannschaft mit großer Qualität und Potenzial haben“, erklärte der Elsässer am 2. September. Dass der Chilene nun in Streik tritt, erwartet Wenger nicht. Zufrieden ist Sánchez aber beileibe nicht. Angeblich will City im Winter einen neuen Versuch starten, den Offensivmann an Bord zu holen. Der ‚Telegraph‘ wirft einen Ablöse in Höhe von 22 Millionen Euro in den Raum.

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Überforderung?

Wenger muss sich die Frage gefallen lassen, ob er der Doppelbelastung aus Trainer und Sportdirektor noch gewachsen ist. Dass die Verträge von gleich mehreren Topspielern in einem Jahr auslaufen, ist bedenklich und ein Zeichen schlechten Managements.

Dass er nach einem missratenen Saisonstart (drei Punkte aus drei Spielen) auch noch auf den letzten Drücker versucht, den Kader umzukrempeln, ohne dabei erfolgreich zu sein, erst recht. Arsenal steht am Scheideweg, will man den Anschluss an die Top vier der Premier League nicht verlieren.

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