Bayers Optionen nach Calhanoglu: Glück im Unglück

von Tristan Bernert
2 min.
Hakan Calhanoglu wird in dieser Saison nicht mehr für Bayer Leverkusen auflaufen @Maxppp

Hakan Calhanoglu wird Bayer Leverkusen für den Rest der Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Bitter für die Werkself, schließlich hatte man mit dem Vergehen des 22-Jährigen nichts zu tun. Mit Leon Bailey hat Bayer seit kurzem jedoch einen Spieler im Kader, der Calhanoglu ersetzen könnte. Ergibt nun alles einen Sinn?

Viel hatte man sich vorgenommen bei Bayer Leverkusen. Im Sommer kündigte Trainer Roger Schmidt noch an, dass die Werkself vor der bis dato erfolgreichsten Saison seiner Amtszeit stehe. Wenige Monate später war man froh, sich in die Winterpause retten zu können. Nach einer vielversprechenden Vorbereitung wurde nun die große Aufholjagd ausgerufen, doch nach zwei Spieltagen und einer völlig unnötigen 2:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach steht Bayer mit dem Rücken zur Wand.

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Die Partie der Werkself gegen den Hamburger SV am heutigen Freitagabend ist richtungsweisend. Schmidts Mannen brauchen einen Sieg, um den Traum vom internationalen Wettbewerb nicht abschreiben zu müssen. Die Hiobsbotschaft, die Leverkusen am gestrigen Donnerstag erreichte, hätte also zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können: Hakan Calhanoglu wird von der FIFA für den Rest der Saison gesperrt.

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Für Bayer ist der Ausfall Calhanoglus auf drei Arten bitter. Aus rein sportlicher Sicht is es ein herber Schlag. In der kriselnden Werkself ist Calhanoglu Topscorer und einer der wenigen Akteure, die zuletzt Normalform erreichten. Ebenfalls ärgern wird die Leverkusener, dass sie mit der fragwürdigen Vertragsunterzeichnung aus dem Jahr 2011, die zu Calhanoglus Sperre führte, nichts zu tun hatten. Drittes Ärgernis ist der Zeitpunkt des Urteil: zwei Tage nach Ablauf der Transferfrist. Bayer hat somit keine Chance, Ersatz zu verpflichten.

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Ein Novum seit 2001

Das hätten die Verantwortlichen offenbar gerne getan. Schon im Zuge der Bailey-Verhandlungen hieß es von Seiten der Medien, dass der 19-Jährige eigentlich erst im Sommer vom KRC Genk kommen sollte und nur aufgrund seines Beraters bereits im Winter unterm Bayerkreuz aufschlug. Nun wird man froh sein, dass es zu diesen Komplikationen kam.

Wie viel Glück Bayer tatsächlich mit der Bailey-Verpflichtung hatte, zeigt ein Blick in die Transferhistorie der Rheinländer. Der 19-Jährige ist mit einer Ablöse von knapp 14 Millionen Euro nicht nur der teuerste Winterneuzugang der Vereinsgeschichte, sondern auch der erste Spieler seit 2001, der mit Stammplatzambitionen im Januar zur Werkself kommt – also ein völlig unüblicher Transfer. Damals war es das Trio Lúcio, Diego Placente und Dimitar Berbatov.

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Glücksfall Bailey?

Auch wenn Bayer von Seiten des CAS die Möglichkeit genommen wurde, einen Ersatz für Calhanoglu zu verpflichten, besteht kein Grund zur Panik. Mit Bailey verfügt die Werkself über einen Neuzugang, der über das Potenzial verfügt, den Ausfall des Freistoßspezialisten zu kompensieren. Zudem verfügt der Kader gerade im Mittelfeld auch in der Breite über Klasse. Bayer hatte Glück im Unglück – auch wenn man sich eigentlich mehr vorgenommen hatte.

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