Galavorstellung gegen RB: Warum Brandt mit neuer Qualität spielte

Eigentlich hatte man von Leon Bailey erwartet, die stagnierende Offensive von Bayer Leverkusen zu beleben. Schließlich war es der Jamaikaner, der in den vergangenen Monaten die Schlagzeilen rund um die Werkself dominierte. Doch der so wichtige wie schnelle Linksfuß befindet sich in einer Formkrise.

Dass die Leverkusener dennoch das Duell um die Champions League-Plätze gegen RB Leipzig dominierten und die Sachsen mit 4:1 abfertigten, lag an Julian Brandt. Der 21-Jährige war nicht nur der unumstrittene Matchwinner, sondern für FT auch der Mann des Spieltags. Nach nahezu fehlerfreien 90 Minuten standen für den Blondschopf zwei Vorlagen und ein Tor zu Buche.

Verlängerung als Befreiung

Dass Brandt eine seiner besten Partien im Bayer-Dress ausgerechnet wenige Tage nach seiner Vertragsverlängerung bis 2021 ablieferte, kommt nicht von ungefähr. „Wenn du einen Vertrag verlängerst oder woanders unterschreibst, ist das im Unterbewusstsein eine kleine Befreiung. Vielleicht waren das die paar Prozente, die mir in den vergangenen Wochen noch gefehlt haben“, verrät er der ‚dpa‘, dass der monatelange Poker an die Substanz ging.

Tatsächlich wirkte Brandt gegen Leipzig wie befreit. Dem Spiel des Nationalspielers haftete eine Leichtigkeit an, die ihm zuletzt oftmals abging. Agierte er in den vergangenen Monaten oftmals zu zögerlich und glücklos, gelang ihm gegen RB nahezu jede Aktion.

Für den 21-Jährigen gilt es jetzt, diese Leistung zu bestätigen. Nach wie vor träumt Brandt von der Weltmeisterschaft in Russland. Das Leipzig-Spiel, dem auch Bundestrainer Joachim Löw beiwohnte, war ein gutes Bewerbungsschreiben, doch es bedarf mehr. In den nächsten Wochen mit weiterhin überragenden Leistungen die Schlagzeilen rund um die Werkself zu dominieren, wäre ein guter Anfang.