Deutschland - Nordirland 2:0 | Die Spieler in der Einzelkritik

von Tobias Feldhoff
3 min.
Sami Khedira erzielte das 2:0 @Maxppp

Mit dem dritten Sieg im dritten Qualifikationsspiel hat sich die DFB-Auswahl eine hervorragende Ausgangsposition verschafft. Gegen Nordirland siegte das Team von Jogi Löw souverän mit 2:0. Spielerische Glanzpunkte wie am Samstag gegen Tschechien waren vorhanden, aber seltener. FT hat die Leistung der deutschen Spieler per Einzelkritik unter die Lupe genommen.

Tor

Manuel Neuer: Musste in Hälfte eins ein paar Mal eingreifen, war allerdings bei den Abschlüssen der Nordiren nicht wirklich gefordert. Im zweiten Durchgang dann völlig beschäftigungslos, weil die Iren sich hinten einigelten, um einer höheren Schlappe zu entgehen.

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Abwehr

Joshua Kimmich: Wie gewohnt eher Außenstürmer als -verteidiger. Schob bei Ballbesitz sehr weit nach vorne, traute sich dann aber in Durchgang eins selten ins Dribbling und kappte oft nach hinten ab. Machte dies in den zweiten 45 Minuten besser und war einer der großen Aktivposten im deutschen Spiel. Seine Flanken fanden jedoch zu selten einen Abnehmer.

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Jérôme Boateng: Wirkte im Passspiel über weite Strecken etwas fahrig. Die langen Bälle, die sonst seine große Spezialität sind, kamen nicht wie gewohnt. Stabil dafür in der Defensive, auch wenn er die meisten Zweikämpfe seinem Nebenmann Hummels überließ.

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Mats Hummels: Der Neu-Bayer musste als letzter Mann sehr oft ins Eins-gegen-Eins mit Gegenspieler Magennis und hatte den bulligen Angreifer in Halbzeit eins nicht immer fest im Griff. Meisterte seine ungewöhnliche Aufgabe im zweiten Durchgang dann deutlich souveräner. Im Aufbauspiel heute relativ wenig beteiligt.

Jonas Hector: Ein Auftritt, wie man ihn mittlerweile von dem Kölner gewohnt ist: Unaufgeregt, klug in der Defensivbewegung und mit viel Übersicht im Passspiel. Mangelnde Dynamik gleicht Hector so aus. Seine scharfen Hereingaben waren allerdings etwas unpräzise, dafür mit einem feinen Kabinettstückchen, als er den Ball überragend mit der Fußspitze aus der Luft pflückte.

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Mittelfeld

Toni Kroos: Das deutsche Metronom bestimmte auch gegen die Nordiren wieder den Takt. Wirklich viel Tempo nahm das deutsche Spiel aber nur in der ersten halben Stunde auf, was zum Teil auch an der vorsichtigen Ballverteilung von Kroos lag.

Sami Khedira: Bekam den Vorzug vor Gündogan und bedankte sich mit dem Treffer zum 2:0. Umtriebig in der Zentrale, aber im Kreativspiel von Hause aus limitierter als sein Konkurrent aus Manchester. In puncto Einsatzwille wie immer ein Vorbild, darüber hinaus mit einigen dynamischen Antritten. Körperlich in bestechender Form.

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Thomas Müller: Nach überstandener Torflaute hatten viele eigentlich mit weiteren Treffern des Raumdeuters gerechnet. Doch an diesem Abend wollte irgendwie nichts so wirklich gelingen. So blieb es dabei, dass Müller unermüdlich versuchte, Lücken für seine Teamkollegen zu reißen.

Mesut Özil: Eine Galavorstellung wie gegen Tschechien zauberte der Arsenal-Star gegen die Briten nicht auf den Rasen. Dafür bot sich in der offensiven Zentrale auch schlichtweg zu wenig Raum. Dennoch einleitend an den beiden Treffern entscheidend beteiligt. Wurde zur Halbzeit durch Gündogan ersetzt.

Julian Draxler: Erste Aktion, erster Treffer. Der leidgeplagte Wolfsburger legte einen Raketenstart in die Partie hin. So ganz konnte er das Tempo dann allerdings nicht halten. In einigen Situationen, in denen ein Dribbling gefragt gewesen wäre, zog er lieber zurück und suchte den sicheren Pass. Trotzdem eine ansehnliche Leistung.

Angriff

Mario Götze: Seine erste Torchance hatte der 1,76 Meter große Angreifer gegen die nordirischen Abwehrhünen per Kopf. Im Anschluss war er um Ballkontakte bemüht, ohne wirklich Bindung an das Spiel zu finden. Seine besten Szenen hatte Götze, als er sich auf den Flügel löste und in Richtung Zentrum dribbelte.

Die Noten

Einwechslungen

ab 46. Minute: Ilkay Gündogan für Özil: Der Mittelfeldmann, der eigentlich auf der Achter-Position erwartet worden war, ersetzte Özil zu Halbzeit und bekleidete fortan an die Zehn. Ihn ereilte ein ähnliches Schicksal wie sein Vorgänger: Wenig Platz für seine Aktionen, trotzdem mit einigen guten Ideen. Note 3.

ab 69. Minute: Shkodran Mustafi für Boateng: Der Neu-Gunner stand nach seiner Einwechslung bombensicher und hatte trotzdem Zeit für einige Ausflüge nach vorne. Keine Bewertung.

ab 81. Minute: Kevin Volland für Hector: Durfte für die letzten Minuten auf ungewohnter Linksverteidigerposition ran. Entscheidende Impulse gingen nicht mehr von ihm aus. Keine Bewertung.

Torfolge

  1. 1:0 Draxler (Rechtsschuss, Müller)
  2. 2:0 Khedira (Kopfball, Hummels)
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