Drei Gründe: Deshalb dominiert RB Leipzig die Liga

von David Hamza
3 min.
Die Spieler von RB Leipzig stehen im Fokus der Topklubs @Maxppp

RB Leipzig wandelt auf den Spuren des 1. FC Kaiserslautern. Die Roten Teufel waren 1998 der letzte Verein, dem das Kunststück gelang, als Aufsteiger zur Meisterschaft durchzumarschieren. Vollendet RB seinen Husarenritt oder erleben die Sachsen nur einen Höhenflug? FT begibt sich auf Ursachenforschung für die anhaltende Leipziger Dominanz.

So einen Start ins erste Bundesligajahr hatten Leipzig wohl selbst die kühnsten Optimisten unter den RB-Anhängern nicht zugetraut. Neun Siege, drei Unentschieden und noch keine Niederlage: Der Liganeuling grüßt nach einem Drittel der Saison von der Tabellenspitze – mit drei Punkten Vorsprung auf den Branchenprimus und Serienmeister Bayern München. Dort hat man den Emporkömmling längst registriert und prompt die ersten Giftpfeile der berühmtberüchtigten Abteilung Attacke in den Osten der Republik gefeuert.

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Wenngleich sich der alte und neue FCB-Präsident Uli Hoeneß für seine Wortwahl, Leipzig als „Feind“ zu bezeichnen, entschuldigte, weiß auch das Bayern-Urgestein: Die finanziell auf Dosen gebetteten Leipziger sind keine Eintagsfliege. Und auch wenn im RB-Lager öffentlich noch niemand von der Meisterschaft zu träumen wagt, werden die Sachsen im Titelkampf früher oder später ein ernstes Wörtchen mitreden. Denn der Erfolg kommt nicht von ungefähr und ist vor allem im Fundament des Klubs begründet.

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1. Rangnick und Hasenhüttl: Nicht nur Ralph Hasenhüttl setzt beim Bundesligateam von RB in seiner 4-4-2-Formation mit Doppelsechs auf ein laufintensives, aber kontrolliertes Gegenpressing mit schnellem Umschaltspiel. Die Spielphilosophie der Bullen zieht sich wie ein roter Faden bis in die Jugendmannschaften durch. Ralf Rangnick, Ex-Trainer und nun Sportdirektor in Leipzig, hat diese Grundidee im Verein etabliert. Der Erfolg gibt ihm und der taktischen Ausrichtung Recht: Neun Kontertore sind Ligabestwert.

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Doch auch gegen tiefstehendere Gegner, wenn RB gezwungen ist, das Spiel zu gestalten, weiß man zu überzeugen. So wie beim jüngsten Aufeinandertreffen gegen den SC Freiburg, den man mit 4:1 abfertigte. „Wir ziehen die richtigen Schlüsse aus den Aufgaben, die uns der Gegner auf den Platz stellt“, fasst Hasenhüttl die Flexibilität des Aufsteigers zusammen.

2. Rasselbande Leipzig: Mit einem Durchschnittsalter von 23,9 Jahren stellt Leipzig den jüngsten Kader der Bundesliga. Außer Marvin Compper (31) spielt kein Ü30-Profi eine wichtige Rolle. Die Anfang 20-Jährigen wie Timo Werner, Naby Keita und Yussuf Poulsen bilden die tragenden Säulen im RB-Konstrukt. Auch die Zukunft der Ostdeutschen wird in die Hände von Youngstern gelegt: Für je 15 Millionen Euro holte man im Sommer Oliver Burke (19) und Keita (21), Werner (20) kostete zehn Millionen, Bernardo (21) derer sechs.

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RB merkt man die Unbekümmertheit auf dem Platz in fast jeder Szene an. Die Euphoriewelle, auf der man reitet, tut ihr Übriges. Wie die Rasselbande Leipzig auf eine Formkrise reagiert, muss sich zwar noch zeigen. Derzeit aber gilt: Jugend forscht – und das sehr erfolgreich.

3. Geld regiert die Liga: 50 Millionen Euro gab der Bundesligadebütant vor der Saison für neue Spieler aus – eine schier unglaubliche Summe für einen Aufsteiger. Nur der FC Bayern und Borussia Dortmund investierten mehr. RB-Transfereinnahmen: Fehlanzeige. Dass die finanzielle Unterstützung des Hauptsponsors Leipzigs größtes Plus ist, steht außer Frage. 2009 in der fünften Liga gegründet, 2016 im deutschen Oberhaus angekommen – nicht für jeden ein überraschender Werdegang.

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RB Leipzig ist der ungewöhnlichste Aufsteiger der Bundesligageschichte, der in den letzten drei Jahren 100 Millionen Euro in seinen Kader investiert hat. 100 Millionen. Man sollte aufhören, von einer Überraschungsmannschaft zu reden“, stellte Borussia Mönchengladbachs Manager Max Eberl jüngst gegenüber dem ‚RedaktionsNetzwerk Deutschland‘ klar. Die Mittel des österreichischen RB-Geldgebers scheinen grenzenlos. Leipzigs Angriff auf den Fußball hat gerade erst begonnen.

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