Ex-Dortmunder: Wie läuft’s eigentlich bei Emre Mor?

von Lukas Hörster
2 min.
Emre Mor hat mit sich selbst zu kämpfen @Maxppp

Sein außergewöhnliches Talent steht außer Frage – bei Borussia Dortmund schaffte Emre Mor aber dennoch nicht den Durchbruch. Mittlerweile spielt der Türke seine zweite Saison bei Celta Vigo. Doch auch dort gibt es altbekannte Probleme.

Es ist ein großer Klub. Ich fühle mich gut, sie geben mir hier viel Zuneigung. Ich hoffe, dass ich diesen Weg fortsetzen kann, weil es mir hier gefällt. Im Fußball kann man Dinge immer verbessern, viele Dinge. Nichts ist jemals perfekt. Ich arbeite daran, alles zu verbessern. Es geht nicht nur um das Eins-gegen-Eins.“ Am 22. Oktober 2017 klang Emre Mor nahezu geläutert. Gerade hatte er sein erstes Tor für seinen neuen Klub Celta Vigo erzählt und schickte sich an, nach einem schwierigen Jahr bei Borussia Dortmund nun den Durchbruch zu schaffen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Doch seither lief für den 15-fachen türkischen Nationalspieler nichts wie geplant und angekündigt. Nur vier seiner 24 La Liga-Spiele bestritt der 21-Jährige von Anfang an. Es blieb bei einem Treffer. Der Grund? Derselbe wie in Dortmund: Die Verantwortlichen hinterfragen zurecht die Berufsauffassung des hochtalentierten Dribblers. Wiederholt kam Mor zu spät zum Training, zoffte sich dort dann mit Teamkollegen und verweigerte eine Entschuldigung. Protzige Instagram-Fotos, auf denen er auf seinem eigenen Thron posiert, tun ihr Übriges.

Lese-Tipp HSV erkundigt sich nach Kehl

Trainer resigniert

Auch in der neuen Saison kommt Mor nicht in Tritt. Zum Start durfte er immerhin noch 38 Minuten gegen Espanyol Barcelona (1:1) ran. Bei den anschließenden Siegen gegen UD Levante (2:1) und Atlético Madrid (2:0) blieb der Linksfuß 90 Minuten lang auf der Bank. Bei Celta ist man enttäuscht vom Youngster, der sich für gut genug hält, um eines Tages bei Real Madrid zu spielen. Das lässt auch sein Trainer Antonio Mohamed durchblicken: „Er hat die Fähigkeiten, ein wichtiger Spieler zu werden. Aber er muss es verstehen. Ich kann mich nicht in seinen Kopf setzen. Sobald er das Training verlässt, weiß ich nicht, was in ihm vorgeht.“

Unter der Anzeige geht's weiter

Ein unglücklicher Trend. Insbesondere wenn man bedenkt, dass Mor mit 13 Millionen Euro Ablöse der zweitteuerste Transfer der Vereinsgeschichte ist. Nur logisch, dass Celta laut der ‚Marca‘ einem Verkauf offen gegenübersteht. Das Problem: Die einstige Investition wieder einzufahren, ist angesichts von Mors Leistungen und Auftreten ein Ding der Unmöglichkeit. Solange müssen die Galizier hoffen, dass sich Mor doch noch seiner Verantwortung dem Klub und seinem Talent gegenüber bewusst wird. Beim BVB wird man jedenfalls erleichtert sein, den Problemfall noch mit Gewinn (drei Millionen Euro) weitergereicht zu haben.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter