FC Bayern: Was passiert mit Müller?

von Lukas Hörster
2 min.
Quo vadis, Thomas Müller? @Maxppp

Thomas Müller musste in der laufenden Saison dabei zusehen, wie sein Stellenwert beim FC Bayern peu á peu schrumpfte. Zur neuen Saison will er aber wieder angreifen. FT zeigt, wie seine Chancen auf eine Rückkehr in die Stammelf stehen.

Lothar Matthäus war der erste, der sich auszusprechen traute, woran keiner so recht glauben mag. In seiner Kolumne in der ‚Sport Bild‘ schrieb der Rekordnationalspieler am Mittwoch: „Spannend finde ich, wie es bei Thomas Müller weitergeht: Es ist nicht sein Anspruch, gegen Augsburg in der Startelf zu stehen, dann aber gegen Real Madrid nur auf der Bank zu sitzen. Es gibt bei ihm nur zwei Optionen: Entweder Ancelotti denkt um und baut ihn künftig ein. Oder, auch wenn das überhaupt nicht in meinen Kopf will, da Thomas einfach zum FC Bayern gehört: ein Wechsel.“

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Fraglos erlebte Thomas Müller beim FC Bayern eine enttäuschende Saison. Trainer Carlo Ancelotti setzte seit dem Hinrunden-Kracher gegen RB Leipzig (3:0) in den Top-Duellen in Champions League und DFB-Pokal nicht mehr auf den Publikumsliebling. Für den Machtlosen selbst eine zumindest zum Teil nachvollziehbare Entscheidung, wie er dem ‚kicker‘ verrät: „Das lag natürlich an der Hinrunde, in der ich nicht so gut zurechtgekommen bin, aber seit dem Wintertrainingslager läuft es wieder besser.“

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Ordentliche Quote

Tatsächlich zeigt ein Blick auf Müllers Statistik: In seinen vergangenen zehn Bundesligaeinsätzen gelangen ihm vier Tore und satte neun Vorlagen. Insgesamt sind es mal wieder 26 Scorerpunkte in 39 Pflichtspielen. Die Zahlen einer tiefen Formkrise? Mitnichten. Zum Verhängnis in der öffentlichen Bewertung seiner Saison werden Müller – neben der durchwachsenen Hinrunde – eher seine schwachen Auftritte beim Champions League-Aus gegen Real Madrid.

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Im Hinspiel sollte er Robert Lewandowski in vorderster Front ersetzen – eine Position, die dem Raumdeuter Müller nicht behagt und in der er Lewandowski nicht das Wasser reichen kann. Stärker ist das bayrische Eigengewächs in seiner Lieblingsrolle als Neuneinhalb, in der er um den polnischen Stoßstürmer herum agieren und Lücken in der gegnerischen Abwehr suchen kann. Unter Pep Guardiola erzielte er in der vergangenen Saison aus genau dieser Position heraus satte 32 Pflichtspieltore.

Öffnet Alonso die Tür?

Da Ancelotti aber merkte, dass sein Mittelfeld-Dreieck aus Thiago, Arturo Vidal und Xabi Alonso immer besser harmonierte und dem FCB zu hoher Stabilität verhalf, bekam es in den großen Spielen den Vorzug. Mit Alonso beendet nun der defensivste der drei seine Karriere – und könnte somit Müller eine neue Chance im Kampf um eine Rückkehr in die Stammelf geben. Vorausgesetzt, die Münchner verpflichten nach Sebastian Rudy keinen Hochkaräter mehr für die Position vor der Abwehr.

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In diesem Fall könnte Thiago – wie schon in einigen der vergangenen Ligaspiele – eine Position nach hinten auf die Doppelsechs rücken. Für Müller würde somit der Platz unmittelbar hinter Lewandowski frei. Einen Freifahrschein hätte er aber auch dann nicht. Zwar wird dem Publikumsliebling schon mal eher als seinen Mitspielern der ein oder andere technische Aussetzer verziehen – um das knallharte Leistungsprinzip beim deutschen Rekordmeister kommt aber auch Müller auf Dauer nicht herum. Dass er aber, wie von Matthäus ins Spiel gebracht, einen Wechsel im Sommer vollziehen könnte, ist (noch) völlig ausgeschlossen.

Die mögliche Bayern-Stammelf 2017/18 – ohne Neuzugang

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