Fulham: Vom Big Spender zum Biggest Loser

von Jan Zesewitz
2 min.
André Schürrle liegt mit dem FC Fulham auf dem letzten Platz in der Premier League @Maxppp

Der FC Fulham hatte Großes vor in der ersten Premier League-Saison seit 2014. Dafür wurde kräftig eingekauft – 110 Millionen Euro gaben die Londoner für eine komplett neue Startelf aus. Nach elf Spieltagen steht der Klub jedoch ganz unten in der Tabelle.

André Schürrle ist mit seinem Latein am Ende. Auch im Duell Letzter gegen Vorletzter konnte er mit dem FC Fulham keine drei Punkte einfahren. Stattdessen verhalfen die Londoner Huddersfield United aus der Krise. Das erste Tor im heimischen Stadion für die Mannschaft von David Wagner, der erste Sieg in dieser Saison, der Sprung auf Platz 18. Fulham hingegen hat nach sechs Niederlagen in Serie die rote Laterne inne.

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Und Schürrle weiß immer noch nicht, worauf einige seiner Teamkollegen warten: „Es ist nicht erklärlich, es ist schwer. Wir stellen uns auch darauf ein, aber trotzdem denken wir immer, weil wir eine spielerisch veranlagte Mannschaft sind, dass wir spielen, spielen und spielen sollten“, sagt er im ‚kicker‘.

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Dabei war das im Sommer ganz anders geplant. Mit dem Abstieg wollte man nach vier Jahren in der zweiten Liga gar nichts zu tun haben. Dafür investierte der Klub 110 Millionen Euro in zwölf Neuzugänge, darunter 30 Millionen Euro für Jean Michaël Seri, der auch von Borussia Dortmund heiß umworben wurde. Der Kader wurde einmal komplett auf links gedreht. Acht Neuzugänge standen gegen Huddersfield in der Startformation, gebracht hat es nichts.

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Die anfälligste Defensive der Liga

Der Grund dafür liegt insbesondere in der Defensive. 29 Gegentreffer in elf Premier League-Spielen sind einsame Spitze. Selbst beim Mitaufsteiger Cardiff City kassierte die Mannschaft von Slavisa Jokanovic vier Stück – die Waliser haben bislang insgesamt neun Tore in dieser Saison erzielt.

Der Trainer ist längst angezählt, angeblich lief mit der Niederlage gegen Huddersfield sein Ultimatum ab. Dabei ist der Serbe der Erste, seit der neue Besitzer Shahid Khan den Verein übernommen hat, der seinen Job über eine Saison hinaus halten konnte. Er befindet sich in seiner vierten Saison am Craven Cottage und musste ebenso viele Kaderumbrüche mitansehen. Der Letzte scheint einer zu viel zu sein.

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Einige in der Mannschaft, wie Schürrle andeutet, haben den Ernst der Lage nicht verstanden. Der Trainer rotiert einigermaßen wahllos: In jedem Ligaspiel sah die Viererkette anders aus, hinzu kommt eine Fünferkette beim 1:5 gegen den FC Arsenal. Die meisten Bundesligisten haben nicht so viele Verteidiger im Kader, um derart durchzuwechseln. Außerdem durften sich bereits drei Torhüter erfolglos in der Schießbude der Liga versuchen.

Schafft das Talent im Team die Wende?

Mit Seri in der Zentrale, dem erst 18-jährigen Supertalent Ryan Sessegnon auf dem Flügel und Aleksandar Mitrovic im Sturm besitzt der Kader durchaus individuelle Klasse. Auch Schürrle hat sich einen Stammplatz erspielt und ist mit vier Treffern nach Mitrovic der beste Torschütze der Londoner.

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Natürlich besteht die Möglichkeit, dass sich die Mannschaft im Verlauf der Saison stabilisiert. Zwar wurde zu viel Geld ausgegeben, allerdings konnte man auch keinem der Transfers eine gewisse Qualität absprechen. Der Kader ist recht jung, die Wende könnte gelingen. Doch es bleiben dicke Fragezeichen in der Abwehr. Die Gefahr besteht, dass das Team einige Male ins offene Messer läuft, wie gegen Arsenal. Und der Gegner heute ist der FC Liverpool.

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