Happy End dank Schulz: Die DFB-Elf in der Einzelkritik

von Niklas Scheifers
3 min.
Deutschland @Maxppp

Endlich mal wieder ein Sieg: Die DFB-Elf spielt eine furiose erste Halbzeit, muss dann aber zunehmend den Niederländern das Feld überlassen. Am Ende sorgt Nico Schulz für einen nicht unverdienten 3:2-Auswärtserfolg. Die deutschen Spieler in der Einzelkritik.

Tor

Manuel Neuer: Er kann es noch. Neuer hielt in der ersten Halbzeit zweimal ganz stark, in der zweiten noch ein weiteres Mal. Strahlte Sicherheit und Führungsstärke aus. Bei den Gegentoren chancenlos. Im Duell mit Marc-André ter Stegen wird Neuer heute einige Argumente gesammelt haben.

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Abwehr

Matthias Ginter: Irgendwo zwischen solide und durchwachsen. Hier und da mit fahrigem Stellungsspiel, gewährte dadurch mit Kehrer immer wieder gefährliche Vorstöße der Niederländer auf rechts. Beim 2:2 Teil einer im kollektiv unglücklich agierenden Abwehr. Ginter war kein auffälliger Unsicherheitsfaktor, hat aber auch viel Luft nach oben.

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Niklas Süle: Noch der sicherste deutsche Abwehrspieler. Hielt den Laden über die meiste Zeit mit seiner beim FC Bayern gewonnen Souveränität zusammen. Dennoch auch bei ihm nicht alles Gold, was glänzt. Immerhin Chef einer Abwehr, die zwei Gegentore zuließ. Trotzdem ein ordentlicher Auftritt von Süle.

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Antonio Rüdiger: Hat immer wieder Momente dabei, die einem die Luft anhalten lassen. Rüdiger strahlte in seinen Bewegungen und seinem Stellungsspiel nicht die Sicherheit von Süle aus, hatte aber auch in der zweiten Halbzeit eine ganze Menge Arbeit gegen erstarkte Niederländer. Musste immer wieder all seine Athletik und Schnelligkeit in die Waagschale werfen. Bereitete mit einem starken langen Ball Gnabrys Lauf zum 2:0 vor.

Thilo Kehrer: Der schwächste Deutsche am heutigen Tag. Stand mehrmals nicht gut, sah auch nicht immer glücklich aus im Zweikampf. Mit Babel und Depay hatte er aber auch alle Hände voll zu tun. Trotzdem gilt: Kehrer wird sich steigern müssen, um in Zukunft keinen Schwachpunkt darzustellen.

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Nico Schulz: Wie man ihn kennt: Läuft sich die Lunge aus dem Leib, ist nach hinten wie vorne unheimlich fleißig. Schulz' Offensivdrang zeigte sich prompt mit der Vorlage für Sané beim 1:0. Avancierte durch sein Tor in der 90. Minute zum Matchwinner. Wäre er nach hinten etwas sattelfester gewesen, hätte Schulz heute eine Top-Leistung gezeigt.

Mittelfeld

Joshua Kimmich: Heute vor allem als kämpfender Sechser gefragt. Die offensiven Glanzpunkte konnte Kimmich heute nicht setzen – das übernahmen andere für ihn. Hatte viel Mühe mit der niederländischen Offensivpower in Halbzeit zwei. Insgesamt stand er aber seinen Mann und half mit, dass die deutsche Defensive im zweiten Durchgang nicht komplett zusammenfiel.

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Toni Kroos: In der ersten Halbzeit überragender Ballverteiler auf deutscher Seite mit großem Anteil am Zwischenstand. Aber auch er baute im zweiten Durchgang ab. Wurde mit Nebenmann Kimmich über weite Strecken hinten reingedrückt, seine öffnende Pässe kamen dadurch seltener. Insgesamt aber rechtfertigte Kroos, dass Löw weiter auf ihn baut.

Leon Goretzka: Verkörperte heute die kampfstarke Variante eines Spielmachers. Offensiv weniger auffällig als Gnabry und Sané, dafür aber mit cleverem Stellungsspiel. Einer der unauffälligen Garanten für die Überlegenheit der Deutschen im ersten Durchgang. Wie die gesamte Mannschaft strahlte Goretzka danach weniger Power aus und wurde vom Bundestrainer vom Feld genommen.

Ilkay Gündogan: Heute nur 20 Minuten dabei, war am Ende aber mit einem tollen vorletzten Ball auf Reus maßgeblich am 3:2-Siegtreffer beteiligt. Gutes Händchen von Löw.

Marco Reus: Nur ein Kurzeinsatz – durch die Vorlage auf Schulz zum 3:2 aber ein wichtiger.

Sturm

Leroy Sané: Sané ist einer derjenigen Spieler, die mit dem Ball am Fuß eine natürliche Bedrohung ausstrahlen. Schnell, agil und technisch stark, wie man ihn kennt. Zeigte alle diese Eigenschaften beim 1.0. Auch er hatte es in der zweiten Halbzeit sichtbar schwerer, war aber noch der gefährlichste Deutsche. Insgesamt eine richtig gute Leistung von Sané.

Serge Gnabry: So etwas wie die Personifizierung der Leistung seines Teams. Im ersten Durchgang furios und toll anzuschauen, danach bemüht aber mit Problemen, gegen die wütenden Niederländer dagegenzuhalten. Sein Schlenzer zum 2:0 war zum Zungeschnalzen. Gnabrys Gegenspieler in dieser Situation: Niemand geringeres als Weltklasse-Verteidiger Virgil van Dijk.

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