Jetzt auch mit Torgefahr: Wie Guardiola den besten Gündogan aller Zeiten formt

von Tristan Bernert
3 min.
Findet bei Manchester City zur Topform: Ilkay Gündogan @Maxppp

Die Trennung von Ilkay Gündogan und Borussia Dortmund hätte sicherlich versöhnlicher ablaufen können. So richtig trauern sie dem Mittelfeldstrategen beim BVB nicht nach. Dabei zeigt der sich nach langer Verletzungpause bei Manchester City nun in der Form seines Lebens.

Nicht schon wieder. So oder so ähnlich wird es durch zahlreiche Dortmunder Wohnungen gehallt sein, als im Mai 2016 bekanntwurde, dass sich Ilkay Gündogan schwer am Knie verletzt hatte. Zuvor schien es, als sei der Regisseur von Borussia Dortmund bereits mit mehr als einem Bein in Manchester bei Pep Guardiola und den Citizens.

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Der Transfer drohte zu platzen, so wie es vor der Saison 2014/2015 passiert war. Damals verhandelte Gündogan monatelang mit anderen Vereinen. Der BVB sprach bereits offen von Abschied sprach, nur um dann doch den Vertrag des Nationalspielers spontan um ein Jahr zu verlängern – eine Lösung, die eigentlich niemanden richtig glücklich machte. Die Verletzung Gündogans im Mai 2016 brachte den BVB in eine Zwickmühle. Sollte man einen Spieler, der die Fans zum wiederholten Mal gegen sich aufbringt, halten? Sollte man gar verlängern, damit man nicht auf eine Ablöse verzichten muss? Sollte man einen anderen Interessenten suchen, der immer noch bereit ist, für Gündogan zu zahlen?

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Vom Krankenbett auf den Regiestuhl

Letztendlich hatte es die Dortmunder Vereinsführung um Hans-Joachim Watzke dann doch ganz einfach: Anders als zunächst befürchtet, zog Manchester City sein Angebot für Gündogan nicht zurück, sondern machte den Transfer bereits im Juni perfekt. Für 27 Millionen Euro wechselte der Rekonvaleszẹnt ins Etihad Stadium. Guardiola war es egal, wie lange Gündogan ausfallen würde. Knapp fünf Monate später muss konstatiert werden: Guardiola hat alles richtig gemacht.

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Von Beginn an setzte der Taktikfuchs auf Gündogan als Taktgeber und Strategen im Mittelfeld. Egal ob im 4-1-4-1 in offensiver Position, im 4-2-3-1 auf der Doppelsechs oder auch im 3-5-2, Gündogan ist im Spiel der Citizens unverzichtbar. Mit Passquoten von bis zu 91 Prozent ist der 26-Jährige für das ansehnliche und vor allem erfolgreiche Spiel seines Teams von enormer Wichtigkeit. Momentan steht City mit 23 Punkten an der Spitze der Premier League.

Dass Gündogan unter Guardiolas Regie die Rolle des wichtigen Ballverteilers einnehmen würde, war schon vor seinem Debüt zu erwarten. Schließlich stieg er so bei Borussia Dortmund zu einem der besten zentralen Mittelfeldspieler der Welt auf. Zudem fehlte den Citizens bis dahin ein Taktgeber von Gündogans Klasse. Die bisherige Schaltzentrale Fernandinho und Fernando erledigte ihre Aufgabe ordentlich – mehr aber auch nicht.

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Die Entdeckung der Torgefahr

Trotzdem wissen Gündogans Leistungen zu überraschen. Auch die größten Anhänger des 26-Jährigen werden wohl nicht damit gerechnet haben, wie schnell er sich bei City etabliert. Bereits bei seinem Pflichtspieldebüt Mitte September in der Champions League gegen Borussia Mönchengladbach stand Gündogan in der Startelf. Das sollte sich seitdem nicht mehr ändern. Abgesehen vom traditionell eher ungeliebten League Cup stand Gündogan nur in einem Spiel nicht von Anfang an auf dem Feld: der 2:0-Niederlage gegen Tottenham Hotspur. Es sollte die erste und bisher einzige Saisonniederlage der Skyblues sein.

Ebenfalls nicht vorhersehbar war die neu gewonnene Effektivität, mit der Gündogan nun seine Partien bestreitet. In bisher zehn Pflichtspielen schoss der Ex-Dortmunder fünf Tore und bereitete zwei weitere vor. In den vergangenen zwei Spielzeiten traf Gündogan für den BVB nur sechsmal – in 73 Pflichtspielen. Es ist diese neue Torgefahr, die dem 26-Jährigen die Möglichkeit geben, sein Spiel auf ein völlig neues Level zu haben. Guardiola ist dabei, den besten Gündogan aller Zeiten zu formen.

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Gala-Auftritt gegen Barça

Wie erfolgreich das Duo Guardiola/Gündogan sein kann, demonstrierte der gestrige Champions League-Abend. Nachdem City am dritten Spieltag mit 0:4 beim FC Barcelona unterging, spielte man Barça nun schwindelig. „Die Nacht, in der Pep Guardiola endgültig angekommen ist“, wie die ‚BBC‘ es beschrieb, endete mit einem 3:1-Sieg der Citizens über die Katalanen. Gündogan war der Mann des Spiels. Zwei Treffer steuerte er zum Erfolg seines Teams bei. Zuletzt war ihm dies am im April 2013 gelungen, als er für den BVB beim 6:1 gegen Greuther Fürth einen Doppelpack schnürte.

Die englischen Zeitungen überhäufen den Nationalspieler derzeit mit Lob. „Die Eleganz und Heimlichkeit, mit der Gündogan agiert, hat eine neue Dimension ins Citys Spiel gebracht“, spielt die ‚BBC‘ auf seine Treffer an, die er in kaltschnäuziger Torjägermanier erzielte. „Wenn er so weitermacht, entpuppen sich die 27 Millionen als echtes Schnäppchen“, schreibt die ‚Sun‘. In Dortmund wird man das wohl nicht gerne lesen.

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