Watzkes Ballspielverein: Die schwierige Trainerfrage

von Remo Schatz
2 min.
Hans-Joachim Watzke behält den Transfermarkt im Blick @Maxppp

Im dritten Anlauf scheint Borussia Dortmund mit rund zweieinhalbjähriger Verspätung den Kloppo-Nachfolger gefunden zu haben. Die Entscheidung für Peter Stöger, der wohl über den Sommer hinaus bleiben wird, deckt aber auch ein grundlegendes Problem auf.

Nun soll also doch Peter Stöger die neue Trainerära bei Borussia Dortmund einläuten. Wie die ‚Sport Bild‘ in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, hat sich die BVB-Führungsspitze auf den Österreicher festgelegt. Die Trainersuche für den Sommer ist demnach beendet und Stöger soll einen langfristigen Vertrag unterschreiben. Die entsprechenden Aussagen von Hans-Joachim Watzke lassen dabei tief blicken.

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Die Sehnsucht nach dem Klopp-Gefühl

Es ist wohltuend, mit Peter zusammenzuarbeiten, weil er sich total auf Borussia Dortmund einlässt. Dieses Gefühl habe nicht nur ich, sondern auch Michael Zorc“, adelt der Vorstandsvorsitzende und erklärt: „Wir agieren als geschlossene Einheit, das erinnert mich ein bisschen an die Zusammenarbeit mit Jürgen Klopp.

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Die Sehnsucht nach den besseren Kloppo-Tagen ist Watzke anzumerken. Der BVB sucht einen symbiotischen Trainer aus echtem Typ und hochkompetenten Fußballlehrer. Klopp-Erbe Thomas Tuchel ist vor allem letzteres. Zwischenmenschlich waren die Spannungen zwischen ihm und Watzke aber nicht zu übersehen. Sein Nachfolger Peter Bosz stolperte über eine Niederlagenserie. Zwar wurden dem Niederländer auch eine Verletzungsmisere zum Verhängnis, die taktische Starrheit seines System war aber offensichtlich.

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Menschliche Passung unerlässlich

Stöger scheint nun die perfekte Mischung zu bieten. Das Beispiel macht aber auch das ganze Dilemma der Borussia bei der Trainersuche deutlich. Die dringend notwendige charakterliche Passung schränkt den Kandidatenkreis extrem ein. Es drängt sich dabei der Eindruck auf, dass Watzke vor allem nach Kandidaten sucht, zu denen er persönlich einen guten Draht hat. Sonderlich professionell sind eine Auswahl nach diesen Gesichtspunkten jedoch nicht.

Charakterlich ist Stöger nach seiner Zeit in Köln und den bisherigen Wochen in Dortmund über jeden Zweifel erhaben. Und sportlich brachte er die Schwarz-Gelben wieder auf Kurs. Insofern wäre es ohnehin überaus riskant für den BVB, Stöger im Sommer gehen zu lassen und beispielsweise durch Julian Nagelsmann zu ersetzen.

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Stöger-Entscheidung fällt leicht

Ob der nicht immer unkomplizierte Hoffenheim-Coach nach Dortmund passen würde, ist unheimlich schwierig zu sagen. Dem Engagement wäre jedoch mindestens die Chance inhärent, dass das Abenteuer mit Pauken und Trompeten nach einem Streit zwischen Watzke und Nagelsmann in die Binsen geht.

Sportlich trifft der BVB nun aber ohnehin die richtige Entscheidung. Stöger ist erfolgreich und hat alle Chancen, am Ende wie gewünscht die Champions League-Qualifikation zu erreichen. Den Schwarz-Gelben bleibt zu wünschen, dass sie beim dritten Anlauf endlich den Klopp-Nachfolger gefunden haben. Scheitert jedoch das Engagement, stehen Watzke und Michael Zorc erneut vor der schwierige Trainerfrage.

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