Kovac packt an: Das ändert sich beim FC Bayern

„Nur“ der Meistertitel wurde es vergangene Saison für den FC Bayern München. Enttäuschend für die Anhänger, für den neuen Trainer Niko Kovac aber gar nicht so unangenehm, liegt doch die von Jupp Heynckes hinterlassene Messlatte diesmal nicht so hoch wie noch 2013.

Damals folgte der vermeintliche Wundertrainer Pep Guardiola auf das deutsche Trainer-Urgestein und rannte in seinen drei Jahren beim Rekordmeister vergeblich dem verflixten Champions League-Titel hinterher. Den Sieg in der Königsklasse werden sie von Kovac kaum erwarten – zumindest nicht in dessen Debüt-Saison.

Ohnehin geht es für den neuen Mann jetzt erst einmal nicht darum, Ziele zu benennen, sondern zu arbeiten. Und nach wenigen Tagen zeigt sich bereits, dass Kovac seinen eigenen Stil mitgebracht hat und durchziehen möchte. Der ist vor allem von einem geprägt: Harter Arbeit. Oder wie es die ‚Sport Bild‘ nennt: Vom „Balkan-Gen“.

Lewandowski hat zu bleiben

„Ich hatte Talent, aber das allein reicht nicht. Ich hatte auch ein Arbeitstalent“, beschreibt es der gebürtige Berliner mit kroatischen Eltern an seiner eigenen Person. Wer erfolgreich sein will, muss dafür schuften, so sein Credo. Sicherlich nicht unbedingt das von Carlo Ancelotti. Die Bayern-Bosse dürften mit Kovacs Haltung einverstanden sein.

Sonst hätten sie ihn auch kaum verpflichtet. Womit der Pokalsieger-Trainer Hoeneß und Co. in den Verhandlungen noch überzeugte, wird in diesen Tagen sichtbar. Zum einen Charakterstärke und Durchsetzungsfähigkeit. Die bekam bereits Robert Lewandowsik zu spüren: „Ich habe mit Lewa telefoniert und ihm meinen Standpunkt mitgeteilt. Es war nicht lang, aber auf den Punkt.“ Der Torjäger hat zu bleiben. Basta.

Moderne Arbeitsmethoden

Zum anderen Professionalität und Rückgriff auf moderne Arbeitsmethoden. Tägliche Medizin- und Leistungschecks, ein breiter Staff aus Experten verschiedener Disziplinen sowie ein streng vorgegebener Ernährungsplan. Die Profis sollen weniger Fleisch, dafür mehr Körner zu sich nehmen. Außerdem: Lauwarmes Wasser statt eisgekühlte Getränke für den besseren Stoffwechsel.

„Ich gehe voran, bin ein Typ, der gerne arbeitet, vieles vorlebt. Ich erwarte von den anderen aber auch, dass sie es mitleben, mittragen“, schwört Kovac die Truppe ein. Viele sind noch gar nicht aus dem – das gilt vor allem für die deutschen Nationalspieler – dringend benötigten Urlaub zurückgekehrt. Sie werden einiges anders vorfinden, als sie zurückgelassen haben.