Kurve bekommen: Dembélé plötzlich Messis Lieblingsspieler

Nach seinem per Streik durchgedrückten Wechsel zum FC Barcelona hätte man von Ousmane Dembélé eigentlich etwas mehr Hingabe für seinen neuen Arbeitgeber erwartet. Doch das Gegenteil war der Fall. Anstatt in seiner Reha zu schuften, nutzte der Franzose die Gelegenheit, das katalanische Nachtleben genau zu inspizieren. Auch aus seiner Vorliebe für Fast Food machte der ehemalige Dortmunder keinen Hehl.

Die Folge: In der Barça-Kabine schwanden seine Befürworter. Innerhalb des Teams herrschte Unverständnis für das unprofessionelle Leben des Jung-Profis, der sich unter den gestandenen Weltstars eigentlich etwas demütiger hätte präsentieren sollen. Auch Lionel Messi soll nicht gerade gut auf Dembélé zu sprechen gewesen sein.

Wandel vollzogen?

Das hat sich seit Beginn dieser Saison grundlegend geändert. Eine deutliche Sprache spricht nicht nur, dass der elegante Dribbler trotz der Malcom-Verpflichtung stets in der Startformation stand und dabei wichtige Treffer erzielte. Ganz schwerwiegend ist vor allem folgende Statistik: Beim 1:0 gegen Valladolid vor rund einer Woche war Dembélé der Spieler, den Messi am häufigsten anspielte. Eine Rolle, die in den vergangenen Jahren fast ausschließlich Andrés Iniesta oder der legendäre Xavi eingenommen hatte.

Rund 140 Millionen Euro (inklusive Boni) investierte Barça vor einem Jahr in den Transfer von Dembélé. Die anfängliche Angst, die Fähigkeiten des Außenstürmers überschätzt zu haben, schwindet in Katalonien momentan von Woche zu Woche. Nun bleibt abzuwarten, wie Dembélé mit dem nächsten möglichen Rückschlag umgehen wird. Die Versuchung, in einer Stadt wie Barcelona den vielen Verlockungen zu erliegen, ist groß.