Matchwinner gegen die Bayern: Der Grund für Dembélés Erfolg

von Tristan Bernert
3 min.
Ousmane Dembélé feiert seinen Siegtreffer zum 3:2 @Maxppp

Nicht erst seit dem gestrigen Sieg über den FC Bayern ist klar: Mit der Verpflichtung von Ousmane Dembélé im vergangenen Sommer ist Borussia Dortmund ein Coup gelungen. Der 19-Jährige wird zurecht als Juwel gefeiert. Vor allem eine Qualität hebt ihn von anderen Talenten ab.

Am gestrigen Mittwochabend zeigte Ousmane Dembélé Fußball-Deutschland wieder einmal, dass er das vielleicht größte Offensivtalent Europas ist. Obwohl Borussia Dortmund im DFB-Pokal-Halbfinale gegen den FC Bayern zeitweise taumelte wie ein angezählter Boxer und auch Dembélé zunächst keine gute Figur machte, riss er das Spiel schließlich an sich. Das 2:2 bereitete er traumhaft vor, den Siegtreffer erzielte er selbst.

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Die Liste von Dembélés Stärken liest sich wie der wahrgewordene Traum eines jeden Trainers: Ein furioser Antritt, hohe Endgeschwindigkeit, Dribbelstärke, enge Ballführung, herausragende Technik, kombiniert mit dem Selbstvertrauen auch in besonderen Momenten voll da zu sein. Das, was der 19-Jährige aber vielen nicht minder talentierten Altersgenossen voraushat, ist jedoch etwas Anderes. Dembélé ist ein eifriger Lerner und kann sich außergewöhnlich schnell an neue Situationen anpassen.

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Ein steiler Aufstieg

Ein Blick zurück: Es ist der 6. November 2015. Im Spiel von Stades Rennes gegen SCO Angers darf der damals 18-Jährige zum ersten Mal in der Ligue 1 ran. Vier Minuten steht Dembélé auf dem Platz. Am nächsten Spieltag ist er bereits in der Startelf und erzielt prompt sein Debüttor. Bis zum Ende der Saison folgen 16 weitere Torbeteiligungen und wenig später der Wechsel zum BVB. Gleich am ersten Spieltag der Saison 2016/17 steht er in der Startelf. Dembélé hat zu diesem Zeitpunkt gerade einmal acht Monate Profierfahrung.

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Die rasanten und vor allem nahtlosen Übergänge vom Jugendspieler zum Profi und von der vergleichsweise kleinen Ligue 1 zu einer der Topligen Europas zeugen von der Lernfähigkeit des 19-Jährigen. Doch damit nicht genug: In der laufenden Saison hat Dembélé es geschafft, seine Spielweise kontinuierlich zu verbessern. Zu Saisonbeginn war er ein reiner Tempodribbler, der häufig – und aufgrund seiner Dynamik auch oft erfolgreich – mit dem Kopf durch die Wand wollte. Zudem war ihm Defensivarbeit ein Fremdwort, weshalb er in Spielen gegen die direkte Konkurrenz wie am zweiten Spieltag gegen RB Leipzig oder am elften Spieltag gegen die Bayern nur auf der Bank saß.

Erst am Anfang der Entwicklung

Mittlerweile ist Dembélés Spielweise facettenreicher. Er dosiert seine Tempodribblings besser, fügt sich effektiver ins Kombinationsspiel des BVB ein und spielt Pässe, die das Prädikat tödlich verdienen. Defensiv ist er sicherlich immer noch alles andere als eine Bank, aber fällt im Vergleich zu anderen Offensivspielern immerhin nicht mehr ab. 29 Torbeteiligungen sind das Ergebnis dieser Entwicklung – von allen Spielern unter 21 Jahren hat nur Kylian Mbappé von der AS Monaco mehr vorzuweisen.

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BVB-Trainer Thomas Tuchel sieht Dembélé dennoch noch lange nicht am Ende des Weges angekommen. Nach dem gestrigen Sieg über den FC Bayern bestätigte er zwar in der ‚ARD‘, dass der junge Franzose mittlerweile deutlich effektiver spielt, betont jedoch: „Es geht bei ihm nicht mehr darum, dass wir ihm weiteres Werkzeug in die Hand geben. Es geht jetzt nur noch darum, dass er Erfahrungen sammelt und ein Gefühl dafür bekommt, wann was angebracht ist.“ Die Worte des Trainers sind nicht als Kritik zu verstehen. Tuchel ist sich lediglich bewusst, dass er das vielleicht größte Offensivtalent Europas anleiten darf.

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