Millionen-Flops: Darum spielen Heidels Rekordtransfers keine Rolle

von Lukas Hörster
2 min.
Christian Heidels teuerste Neueinkäufe zünden nicht @Maxppp

Drei der vier teuersten Neuzugänge der Vereinsgeschichte entfallen bei Schalke 04 in die Amtszeit von Christian Heidel. Nachhaltig überzeugen konnte keiner. Der Manager muss sich unangenehme Fragen gefallen lassen.

Im zurückliegenden Wintertransferfenster fiel Christian Heidel in erster Linie als Schnäppchenjäger auf. Cedric Teuchert kam für kleines Geld aus Nürnberg, mit Abdul Rahman Baba (FC Chelsea) und Marko Pjaca (Juventus Turin) holte er lange verletzte Top-Talente leihweise nach Gelsenkirchen.

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Anders sah das bei seinem Amtsantritt 2016 aus. Durch den 50 Millionen Euro-Verkauf von Leroy Sané durfte Heidel mit prall gefüllter Kasse shoppen gehen. Heraus kamen die Transfers von Breel Embolo, Yevgen Konoplyanka und Nabil Bentaleb. Hohe Vorschusslorbeeren inklusive. FT analysiert den Stellenwert der Rekordtransfers.

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Breel Embolo (22,5 Mio.): Die Begeisterung war groß, als das Ausnahmetalent den Weg in den Ruhrpott fand. Heidel hatte prominente Mitbewerber ausgestochen und sich somit erstmals nachhaltig profiliert. Am siebten Spieltag der vergangenen Saison setzte Embolo aber ein Beinbruch beinahe ein Jahr außer Gefecht. Mittlerweile ist der 20-Jährige aber wieder fit. Von einem Stammplatz unter Domenico Tedesco ist er aber weit entfernt. Bereits im Oktober erkannte der Coach: „Er läuft zu wenig und kommt zu selten in den roten Bereich.“ Entscheidend hat sich die Fitness des Rekordeinkaufs noch immer nicht verbessert. Aufgeben wird Schalke den Schweizer jedoch nicht – dafür war er zu teuer. Man darf davon ausgehen, dass Heidel Tedesco dies klar zu verstehen gibt.

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Yevgen Konoplyanka (12,5 Mio.): Weder unter Markus Weinzierl noch nun unter Tedesco läuft der ukrainische Flügelflitzer so wirklich heiß. Auch von Konoplyanka versprach man sich viel auf Schalke. Die ernüchternde Bilanz bisher: 35 Bundesligaspiele, zwei Tore. Meist kommt der 28-Jährige nur als Joker zum Einsatz. Zu groß sind seine Defizite in der Rückwärtsbewegung. Noch dazu kam die hohe Wellen schlagende Kritik an Weinzierl im vergangenen Sommer, nach der überraschenderweise der Coach und nicht der Querulant gehen musste. Flattert ein vernünftiges Angebot für Konoplyanka ein, darf er im Sommer wohl gehen.

Nabil Bentaleb (19 Mio.): „Ich bin in der Form meines Lebens. Fragt den Trainer, warum ich nicht spiele“, polterte der Algerier zuletzt in Richtung Tedesco. Der Coach reagierte gewohnt nüchtern, erklärte: „Wir haben entschieden, dass in der aktuellen Situation uns andere Spieler mehr helfen können. Für Samstag ist er aber eine Option.“ Ein Fingerzeig in Richtung Startelf? Wohl eher nicht. Bentaleb bewegt sich immer wieder zwischen Genie und Wahnsinn. Zum sicherheitsbedachten Tedesco passt dieser Schlendrian nicht.

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Fazit

Rückblickend wirken Heidels teure Star-Einkäufe als Profilierungsversuch. Nach langen Jahren der kleinen Brötchen bei Mainz 05 konnte der Macher der Versuchung des großen Budgets wohl nicht widerstehen. Dass genannte Spieler auch in das Spielsystem passen, für das Schalke in seinen Augen stehen soll, passen wurde augenscheinlich vernachlässigt. Beweis dafür ist nicht zuletzt, dass Embolo und Bentaleb unter Weinzierl noch gesetzt waren – der anders gestrickte Tedesco aber zumindest derzeit keine Verwendung für sie sieht. Konoplyanka geht ohnehin als Millionen-Flop in die Vereinsgeschichte ein. Kaum vorstellbar, dass er noch zur festen Größe avanciert.

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