Neuer Zusammenhalt auf Schalke: Zur Feuertaufe kommen die Bayern

von Lukas Heimbach
3 min.
Das neue Schalker Führungsgespann bastelt am Kader @Maxppp

Trotz des enttäuschenden Auftakts übt man sich auf Schalke in Geduld und Genügsamkeit. Hoffnung herrscht vor allem Dank der Neuzugänge, die heute Abend gegen die Bayern ihre Feuertaufe erleben dürften.

Pessimismus bestimmte auf Schalke in der Vergangenheit nicht selten den Alltag. Das kam nicht von ungefähr: Viel zu selten konnte S04 die hohen Erwartungen seiner treuen königsblauen Anhänger erfüllen. Und so war auch nach dem enttäuschenden Auftakt gegen Eintracht Frankfurt (0:1) anzunehmen, dass die Stimmung rund um die Veltins-Arena im Keller ist.

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Schlechte Stimmung aber machten wenn überhaupt keifende Medienvertreter. Das Schalker Umfeld, Fans und Verantwortliche, zeigen sich dieser Tage hingegen ungewohnt gelassen, es hält zusammen – wie Kumpel. Man scheint genügsamer, ist gespannt, in welche Richtung Markus Weinzierl und Christian Heidel den Schalker Karren lenken.

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Neuzugänge als Hoffnungsträger

Hoffnung machen insbesondere auch die sieben Neuzugänge, die endlich alle da sind. Wenngleich Coke, von nicht wenigen (neben Heidel selbst) als der Coup des Sommers eingeschätzt, noch bis Winter ausfällt. Evgen Konoplyanka, Nabil Bentaleb, Breel Embolo, Benjamin Stambouli, Naldo und Abdul Rahman Baba sind ebenfalls echte Verstärkungen, keine Ergänzungen, wie sie Horst Heldt gerne holte.

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Konoplyanka und Embolo bringen Klasse in Schalkes Offensive. Bentaleb und Stambouli sind die aggressiven, laufstarken Zweikämpfer für die Sechs, nach denen es den Knappen lange durstete – kombiniert mit fußballerischen Qualitäten. Naldo bringt immense Erfahrung und Ruhe ins Team. Und entwickelt sich Baba unter Weinzierl auch bei S04 wie einst in Augsburg, dürfen sich nicht nur die Anhänger der Knappen freuen. Im Gegensatz zu Sead Kolasinac.

Personell wird umdekoriert

Zur Feuertaufe der neuen Hoffnungsträger kommt am heutigen Freitagabend (20.30 Uhr) niemand Geringeres als der FC Bayern München, der übermächtige Ligaprimus. Die vorfreudige Spannung dürfte aber nur dann verbitterter Enttäuschung weichen, wenn sich Schalke mutlos seinem Schicksal ergibt und unter die bajuwarischen Räder kommt. Das aber ist nicht zu erwarten. Insofern hat die Weinzierl-Elf heute wenig zu verlieren. Mit einem Sieg rechnet niemand. Schon ein Unentschieden käme überraschend.

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Personell wird Weinzierl wohl wenig zimperlich umdekorieren. Stambouli und Bentaleb haben gute Chancen auf ihr Startelfdebüt. Leon Goretzka könnte das defensivstarke Trio in der Mittelfeldzentrale komplettieren. Johannes Geis hingegen findet sich dementsprechend womöglich auf der Bank wieder. Der 23-Jährige hat seine Vorzüge im Spielaufbau und im Passspiel, nicht aber in der konsequenten, aggressiven Defensivarbeit gegen den Ball. Gleiches blügt wohl Max Meyer und Dennis Aogo.

22.30 Uhr: Stunde der Wahrheit

Denkbar ist zudem, dass Weinzierl auf Dreierkette umstellt. Mit Naldo, Benedikt Höwedes und Matija Nastasic hat er ausgezeichnetes Personal für die Umstrukturierung zur Verfügung. Baba könnte hinzustoßen und die linke Seite besetzen, oder mit den Dreien eine Viererkette bilden, in der Höwedes auf rechts rausrückt. Andernfalls könnte der diszipliniertere Sascha Riether den Vorzug vor dem zuletzt enttäuschenden Júnior Caiçara erhalten.

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Im Angriff würden demnach Klaas-Jan Huntelaar und Embolo für Entlastung sorgen – und Nadelstiche setzen. Für Konoplyanka, der unter der Woche noch für die ukrainische Nationalmannschaft spielte, kommt ein Einsatz in der ersten Elf wohl noch zu früh. Insbesondere auch deshalb, weil er seine Defizite im Defensivverhalten noch aufarbeiten muss. Gegen die Bayern endet es andernfalls fatal. Heute Abend gegen 22.30 Uhr wissen die Kumpel auf Schalke dann schon deutlich eher, wo man wirklich steht.

Mögliche Aufstellung

So sieht es aus:

beim VfL Wolfsburg: Vom Krösus zum Schnäppchenjäger: Gute Arbeit, Herr Allofs

bei Borussia Mönchengladbach: Die Borussia eilt der Konkurrenz voraus: Streber Eberl sei Dank

beim 1. FC Köln: Ruhepol Schmadtke und das Projekt 2021

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