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Zurück in die Zukunft: So will Milan wieder an die Spitze

von Simon Tietmann
3 min.
Neu im Dress der Rossoneri: Calhanoglu, Rodríguez und Silva @Maxppp

In diesem Sommer ist das Motto des AC Mailand: „Nicht kleckern, sondern klotzen“. Milan ist aktuell der Klub, der bislang die höchsten Transferausgaben in diesem Sommer getätigt hat – die neuen Besitzer aus China machen es möglich.

Der AC Mailand gehört zweifellos in die Riege der größten europäischen Vereine. Unter anderem 18 nationale Meisterschaften, fünf Pokalsiege, vier Titel im Europapokal der Landesmeister und drei Champions League-Triumphe schmücken den Briefkopf der Rossoneri.

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Glanz ist verblasst

Die jüngere Gegenwart versprüht allerdings nicht mehr den Glanz alter Tage. Die letzte Meisterschaft liegt bereits sieben Jahre zurück. Der letztmalige Gewinn der Königsklasse liegt sogar noch weiter zurück, in der Saison 2006/07 konnten die Lombarden das letzte Mal den Henkelpott gen Himmel strecken. Seit der Saison 2013/14 kam Milan nicht mehr in den Genuss, die Champions League-Hymne zu hören. Der AC Mailand ist von der großen Bühne verschwunden.

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Dass der Anspruch des Traditionsvereins ein ganz anderer ist, als die beschämenden Leistungen der vergangenen Jahre, ist offenkundig. Um wieder bei den ganz Großen mitmischen zu können, verkaufte Silvio Berlusconi im April seine Anteile am AC Mailand an eine chinesisch kontrollierte Investorengruppe, die direkt die Schulden in Höhe von 220 Millionen Euro übernahm und weitere 540 Millionen Euro auf den Tisch legte.

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Frisches Geld aus China

Damit gehen die Rossoneri den gleichen Weg wie der ungeliebte Stadtrivale Inter Mailand, der seit Mai vergangenen Jahres im Besitz des chinesischen Unternehmen Suning ist. Durch das Investment aus dem Reich der Mitte ist frisches Geld vorhanden, mit dem die Verantwortlichen Milan wieder in die internationale Spitze führen wollen.

Dass es die Chinesen ernst meinen, wird in diesem Sommer bereits deutlich. André Silva kommt für 38 Millionen Euro vom FC Porto, Hakan Calhanoglu wechselt für 22 Millionen Euro von Bayer Leverkusen in die Lombardei, Mateo Musacchio schließt sich Milan für 18 Millionen Euro vom FC Villarreal an, Ricardo Rodríguez vom VfL Wolfsburg ist den Rot-Schwarzen ebenso 18 Millionen Euro wert und Franck Kessié kommt leihweise für acht Millionen Euro von Atalanta Bergamo – Fabio Borini wechselt ablösefrei via Leihe vom AFC Sunderland. Neuester Erwerb: Andrea Conti, für den 25 Millionen Euro nach Bergamo fließen. Für die sieben Neuzugänge legt Milan also 129 Millionen Euro auf den Tisch – in ganz Europa hat in diesem Sommer bislang kein Verein mehr investiert.

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Rekordsommer?

Sollten noch weitere Stars folgen, wovon auszugehen ist, könnte Milan an die 144 Millionen Euro herankommen, die der Traditionsverein in der Saison 2001/02 für Neuzugänge ausgab. Neuesten Meldungen von Gianluca Di Marzio zufolge soll beispielsweise das Interesse an keinem Geringeren als Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund weiterhin aktuell sein. Man stehe demnach weiterhin in Kontakt zu dessen Beratern und wolle den Gabuner mit acht Millionen Euro jährlich einen Wechsel in die Modestadt schmackhaft machen.

Des Weiteren ist es den Rot-Schwarzen nach anfänglichen Schwierigkeiten wohl gelungen, Hoffnungsträger Gianluigi Donnarumma vom Projekt zu überzeugen und langfristig an den Verein zu binden. Der Youngster soll das Gesicht des Vereins werden.

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Man darf also gespannt sein, welche Stars noch den Weg ins altehrwürdige Giuseppe-Meazza-Stadion finden werden und ob es dem Trainerteam gelingt, aus den vielen Neuzugängen eine schlagfertige Truppe zu formen. Denn eins ist klar, der Erfolg muss jetzt sofort her. Milan will Zurück in die Zukunft, besser gestern als heute.

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