Fehlstart für Monaco: Nur der Angriff funktioniert
Im Sommer gab die AS Monaco mehr für neue Spieler aus als jeder andere Klub in Frankreich. Doch nach neun Spieltagen haben die Monegassen nur einen Punkt Vorsprung auf den Tabellenletzten. Die Probleme sind vor allem in der Defensive zu suchen, denn im Angriff ist Monaco brandgefährlich.
Für rund 140 Millionen Euro holte die AS Monaco neue Spieler ins Fürstentum. Selbst Paris St. Germain gab weniger aus als der Klub von der Côte d’Azur. Ausgezahlt haben sich die Großinvestitionen bislang noch nicht. Die von Leonardo Jardim trainierte Mannschaft liegt nach neun Spieltagen auf dem 16. Tabellenplatz – mit einem verrückten Torverhältnis von 15:19.
„Monaco hat vor allem deshalb zu kämpfen, weil die Abwehr seit Saisonbeginn schwach ist. Darüber hinaus kamen die meisten Neuverpflichtungen erst gegen Ende der Transferphase an, sodass sie einige Zeit brauchten, um sich zurechtzufinden und anzupassen“, analysiert Alexis Pereira von unserer französischen Partnerseite Foot Mercato die Situation.
In Jardims 3-5-2-System muss sich die Dreierkette in der Abwehr noch finden. Stammtorwart Benjamin Lecomte ist ebenfalls neu im Verein. Im Schnitt muss Lecomte zweimal pro Spiel hinter sich greifen. Was hinten schiefläuft, versucht Monacos neue Doppelspitze eindrucksvoll auszugleichen: Wissam Ben Yedder und Islam Slimani.
Slimanis Wiederauferstehung
„Islam wird unser offensives Potenzial erhöhen und seine Erfahrungen auch zum Wohle der Gruppe und der Jüngsten einbringen können“, äußerte sich Monacos Vizepräsident Oleg Petrov zu der Slimani-Verpflichtung. Eine Einschätzung, die mehr danach klingt, als hätte man einen professionellen Veteranen für die Mannschaftskabine unter Vertrag genommen, als den neuen Topscorer der Ligue 1.
Einst war der Algerier der teuerste Einkauf in der Vereinsgeschichte von Leicester City (30 Millionen Euro) – leider auch der teuerste Flop. Nach zwei wenig erfolgreichen Leihen vertraute die AS Monaco auf das Gespür von Jardim, der Slimani bereits bei Sporting Lissabon trainiert hatte und lieh den Angreifer günstig aus. Bislang ist die Wiedervereinigung ein voller Erfolg.
Der runderneuerte Angriff sticht
Innerhalb von sechs Spielen katapultierte sich Slimani mit vier Toren und fünf Assists an die Spitze der Topscorerliste in Frankreich, wo er sich derzeit mit dem Ex-Wolfsburger Victor Osimhen den Platz an der Sonne teilt. Teamkollege Ben Yedder, der für 40 Millionen Euro vom FC Sevilla nach Monaco wechselte, liegt mit sechs Treffern und einer Vorlage knapp dahinter auf Platz drei.
Mit einer vergleichsweise niedrigen Kaufoption von zehn Millionen Euro für Slimani scheint den Monegassen einer der Transfercoups des Sommers gelungen zu sein. Monacos neues Sturmduo hat sich binnen kürzester Zeit eingespielt. Für den von RB Leipzig ausgeliehenen Angreifer Jean-Kévin Augustin bleiben da nur Kurzeinsätze – als Abwehrspieler hätte er zur Zeit wohl größere Chancen, in die Startelf zu rücken.
Weitere Infos
Nachrichten