Umbruch steht bevor: Diese 13 Spieler könnten die Borussia verlassen

von Lukas Hörster
4 min.
Mo Dahoud steht bei Juve auf dem Zettel @Maxppp

Unter Dieter Hecking hat Borussia Mönchengladbach schnell zurück in die Spur gefunden. Dass die Fohlen aber erneut das internationale Geschäft erreichen, ist eher unwahrscheinlich. In diesem Fall droht der Abgang von gleich elf Spielern. Darunter Talente, Eigengewächse und echte Leistungsträger.

Fünf Spiele, vier Siege, ein Unentschieden. Dazu ein Torverhältnis von 9:2. Bis zur 0:1-Heimniederlage gegen den AC Florenz am gestrigen Donnerstagabend war die Bilanz von Dieter Hecking als Trainer von Borussia Mönchengladbach makellos. Die Pleite in der Europa League könnte aber vorerst das letzte Heimspiel auf internationaler Bühne gewesen sein. Denn trotz der starken Starts in die Rückrunde beträgt der Abstand der Fohlen auf einen Europapokalplatz satte sieben Punkte.

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Fällt in der kommenden Saison die Dreifachbelastung weg, ist der aktuell 30 Spieler umfassende Kader deutlich zu umfangreich aufgestellt. Bleibt der vom FC Bayern umworbene Manager Max Eberl am Niederrhein, steht ihm also das große Abspecken bevor. FT hat die Situation von zwölf potenziellen Abgängen genau unter die Lupe genommen und verrät, welche Klubs die Fühler ausfahren.

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Tor

Christopher Heimeroth (Vertrag bis 2017): Der treue Schlussmann beendet im Sommer nach elfjähriger Vereinszugehörigkeit seine Laufbahn. 79 Mal lief der 35-Jährige für die Borussia auf – letztmals am Nikolaustag 2012 beim 3:0 Sieg gegen Fenerbahce. Die Planstelle des dritten Torhüters könnte der 19-Jährige Nachwuchsmann Moritz Nicolas besetzen, dessen Vertrag aber ebenfalls ausläuft.

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Abwehr

Nico Elvedi (Vertrag bis 2019): Der 20-Jährige ist einer der Verlierer des Trainerwechsels. Unter André Schubert war Elvedi noch in der defensiven Dreierkette gesetzt. Nun gilt es für den Schweizer, sich nach einer Beckenverletzung wieder an den Kader heran zu kämpfen. Derzeit steht er hinter Andreas Christensen, Jannik Vestergaard und Timothée Kolodziejczak nur an Rang vier der Innenverteidiger-Hackordnung. Ändert sich seine Situation nicht, könnte im Sommer eine Leihe zum Thema werden.

Andreas Christensen (Vertrag bis 2017): Aller Bemühungen zum Trotz wird der Abwehrchef wohl zum FC Chelsea zurückkehren. Max Eberl betonte zwar mehrfach, für den jungen Dänen „bis zur Schmerzgrenze“ gehen zu wollen. Eine Verpflichtung ohne Teilnahme am internationalen Geschäft ist jedoch fast ausgeschlossen.

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Marvin Schulz (Vertrag bis 2018): Vor eineinhalb Jahren schien es, als stünde der Durchbruch des Eigengewächses kurz bevor. Acht Bundesligaspiele bestritt Schulz zu Beginn der Saison 2015/16, ehe er sich eine besonders hartnäckige Adduktorenverletzung zuzog, die ihn bis heute außer Gefecht setzt. Mittlerweile befindet sich der Defensivallrounder auf dem Weg der Besserung. Fallenlassen wird ihn die Borussia nicht. Geht vom 22-Jährigen selbst jedoch der Wunsch nach Veränderung aus, könnte es zu einer Trennung im Sommer kommen.

Mamadou Doucouré (Vertrag bis 2021): Mit großen Vorschusslorbeeren kam der Franzose im Sommer in den Borussia-Park. Bilanz seitdem: Null Einsätze. Freilich ist das seinen anhaltenden Verletzungproblemen geschuldet. Schafft er es zur neuen Saison zurück auf den Platz, ist auch bei ihm eine Leihe nicht abwegig.

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Julian Korb (Vertrag bis 2018): Ein weiteres Opfer des Trainerwechsels. Das Eigengewächs stand unter Hecking noch kein einziges Mal in der Startelf. Lediglich gegen die Fiorentina reichte es zu einem 13-minütigen Kurzeinsatz. An Tony Jantschke gibt es für Korb derzeit kein Vorbeikommen. West Ham United und der FC Southampton sollen die Fährte des Rechtsverteidigers aufgenommen haben.

Mittelfeld

William Ndenge (Vertrag bis 2019): Der nächste Kandidat für eine Ausleihe. Bisher stand der gebürtige Kölner noch kein einziges Mal im Profikader. Bei der U23 kam er bislang 28 Mal zum Einsatz. Dabei gelangen dem defensiven Mittelfeldspieler zwei Tore und vier Assists. Es dürfte im Interesse des 19-Jährigen liegen, künftig Spielpraxis auf höherem Niveau zu sammeln.

Mahmoud Dahoud (Vertrag bis 2018): Der Abschied des Mittelfeldmotors ist nach FT-Informationen beschlossene Sache. Dahoud wird sein Arbeitspapier nicht verlängern und stattdessen im Sommer für festgeschriebene zehn Millionen Euro innerhalb der Bundesliga wechseln. Als Interessenten gelten insbesondere Borussia Dortmund und RB Leipzig.

Djibril Sow (Vertrag bis 2020): Dass für den Schweizer eine Leihe in Frage kommt, betonte er bereits im FT-Interview im September. Nach Informationen unserer Redaktion haben mehrere Zweitligisten Interesse am 20-jährigen Mittelfeldspieler.

Lászlo Bénes (Vertrag bis 2021): Für zwei Millionen Euro lotste Eberl den Slowaken im Sommer von MSK Zilina an den Niederrhein. Viel Geld für einen Spieler, der bislang erst zu einem Profieinsatz kam. In der Reserve zählt Bénes häufig zu den Besten. Ein Hinweis darauf, dass auch bei ihm ein Leihgeschäft in eine höherklassige Liga Sinn ergeben könnte.

Nico Schulz (Vertrag bis 2019): Etwas überraschend schloss sich der ehemalige Juniorennationalspieler im Sommer 2015 für vier Millionen Euro den Fohlen an. Ein Kreuzbandriss vermaledeite dem 23-Jährigen jedoch die Saison. Weder unter Schubert noch unter Hecking fand er nach seiner Genesung Anschluss an die Startformation. Der Flügelspieler muss wohl auf einen Ausfall von Linksverteidiger Oscar Wendt hoffen, um Einsatzminuten zu sammeln. Ein Abgang im Sommer liegt im Bereich des Möglichen.

Angriff

Thorgan Hazard (Vertrag bis 2019): In der laufenden Spielzeit schaffte der Belgier den endgültigen Durchbruch und verbuchte bereits 15 Scorerpunkte in 26 Partien – ein starker Wert. Das blieb auch bei ausländischen Klubs nicht unbemerkt. Wie unsere Redaktion erfahren hat, wollen sowohl der englische Meister Leicester City als auch die spanischen Vereine Atlético Madrid und der FC Sevilla den Offensivallrounder unter Vertrag nehmen. Mit einem Hazard-Verkauf könnte die Borussia die Vereinskasse kräftig füllen.

Josip Drmic (Vertrag bis 2019): Die zehn Millionen Euro, die die Borussia 2015 an Bayer Leverkusen überwies, konnte Drmic bis heute nicht rechtfertigen. Zusätzlich warf ihn ein Knorpelschaden zurück, den er sich während seiner Zeit als Leihspieler des Hamburger SV zuzog. Hecking baut bisher meist als Joker auf Drmic. Die Konkurrenz im Sturmzentrum scheint mit Lars Stindl und Raffael zu stark. Ein sportlicher Neuanfang im Sommer liegt nahe.

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