Zwischenzeugnis für Aubameyang: Mission gescheitert

von Tristan Bernert
2 min.
Pierre-Emerick Aubameyang ist beim FC Arsenal noch nicht angekommen @Maxppp

Es war die Transfer-Posse des Winters. Wochenlang hatte Pierre-Emerick Aubameyang auf fragwürdige Weise mit einem Wechsel zum FC Arsenal kokettiert. Schlussendlich gab Borussia Dortmund nach und verkaufte den „verrückten Jungen, hahahaha“ für rund 64 Millionen Euro an die Gunners. FT überprüft, ob sich das Drama gelohnt hat.

Der Auftrag des FC Arsenal an Pierre-Emerick Aubameyang war eindeutig: Bring den Verein zurück in die Erfolgsspur und am besten zurück in die Champions League. Denn ein zweites Jahr in Folge ohne Königsklasse wollte und will bei den Gunners niemand miterleben. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde Aubameyang noch Henrikh Mkhitaryan an die Seite gestellt.

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In Kombination mit den etablierten Mesut Özil und Alexandre Lacazette sollte das von den Fans zunächst mit spöttischem Unterton LMAO getaufte Offensiv-Quartett gegnerische Abwehrreihen das Fürchten lehren. Und tatsächlich hätten Aubameyang und Co. wohl kaum einen besseren Start erwischen können. Gegen den FC Everton gab Aubameyang sein Debüt. Mit 5:1 schickten die Gunners die Toffees wieder nach Hause. Der Ex-Dortmunder traf einmal.

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Retrospektiv muss jedoch gesagt werden, dass der Kantersieg eher gegen Everton und nicht für Arsenal spricht. Denn es folgten wettbewerbsübergreifend vier Niederlagen in Folge. Mit Tottenham und Manchester City verlor man dabei nicht nur gegen Spitzenteams – gegen die Skyblues gar zweimal innerhalb weniger Tage – sondern auch gegen Brighton & Hove Albion.

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Gunners in der Krise

Die Krise der Gunners an Aubameyang festzumachen, wäre falsch. Die Probleme der Londoner reichen tiefer. Defensive, Mittelfeld und Offensive erreichen weder isoliert noch im Zusammenspiel mit den anderen Mannschaftsteilen ihr Leistungsvermögen. Nicht umsonst steht Klubikone Arsène Wenger stark in der Kritik.

Aubameyangs Leistungsdaten lesen sich grundsätzlich nicht verkehrt. Mit zwei Toren in fünf Pflichtspielen ist er zweitbester Torschütze der Gunners seit seiner Ankunft Ende Januar. Trauriger Fakt ist jedoch, dass die beiden Treffer des 28-Jährigen – das Everton-Spiel ausgenommen – die einzigen Torerfolge der Londoner auf nationaler Ebene waren. Für eine Mannschaft mit dem Anspruch von Arsenal inakzeptabel.

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Trotz seiner adäquaten Torquote ist auch Aubameyang Teil des Problems. Der Ex-Dortmunder ist bis dato noch nicht richtig ins Spiel der Gunners integriert. Bälle in die Tiefe, die den Gabuner zu einer gefährlichen Offensivwaffe machen, bekam Aubameyang bisher nicht. Oftmals hängt der Stürmer in der Luft. Auch seine Zweikampfquote von nur 30% gewonnener Duelle demonstriert dies.

Kein Aubameyang, kein Problem?

Einen faden Beigeschmack wird für Aubameyang auch das gestrigen Spiel von Arsenal beim AC Mailand gehabt haben. Ohne den Stürmer – er ist in der Europa League nicht spielberechtigt – setzte sich das Team mit er überzeugendsten Leistung der vergangenen Wochen gegen die Italiener durch. Für Milan war es die erste Niederlage seit Ende Dezember. Bis zum zwischenzeitlichen 0:1 durch Mkhitaryan (15.) war die Gattuso-Truppe zudem seit 599 Minuten ohne Gegentor.

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Ob der Erfolg der Londoner ohne Aubameyang ein Zufall ist oder ein erstes Anzeichen für einen zukünftigen Transferflop, werden die kommenden Wochen zeigen. Schon jetzt muss man dem Gabuner jedoch bescheinigen, dass er seinen Auftrag nicht erfüllen konnte. FT vergibt die Transfernote 4.

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