Zwischenzeugnis für Wagner: Wie auf Bestellung

von Lukas Hörster
2 min.
Ist da, wenn er gebraucht wird: Sandro Wagner @Maxppp

Auf Wunsch von Trainer Jupp Heynckes legte der FC Bayern im vergangenen Wintertransferfenster nochmal nach. Mit Sandro Wagner kam der gesuchte Backup für Robert Lewandowski. 13 Millionen Euro flossen dafür an die TSG Hoffenheim. FT nimmt ihn im Zwischenzeugnis unter die Lupe.

Statistik

Ein Mittelstürmer alter Schule wird in erster Linie an einem Parameter gemessen: Tore. Und die liefert Sandro Wagner in seiner überschaubaren Spielzeit für den FC Bayern bislang konstant. So auch am gestrigen Sonntag, als er zum 3:0 gegen den SC Freiburg (Endstand 4:0) in bester Stürmermanier einschob. Die Spielanteile des 30-Jährigen halten sich mit 34,5 Prozent wie zu erwarten war in Grenzen. An Lewandowski führt in wichtigen Partien kein Weg vorbei.

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Darf Wagner aber ran, weiß er zu überzeugen. Drei Treffer stehen bislang zu Buche, alle 93,3 Minuten bringt er den Ball im Tor unter. Eine Top-Quote. Zudem wird Wagner seinem Ruf als Mentalitätsspieler gerecht. 45 Prozent seiner Zweikämpfe entscheidet er für sich. Ein starker Wert für einen Offensivspieler.

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Spiele: 7
Startelf: 2
Spielanteile in Prozent: 34,5
Tore: 3
Minuten pro Tor: 93,3

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Standing

Mantraartig wiederholte Wagner in den vergangenen Monaten, in seinen Augen „der mit Abstand beste deutsche Stürmer“ zu sein. Mit diesem Selbstverständnis kam der 1,94 Meter-Mann auch zum FCB – ohne aber zu vergessen, dass er in Lewandowski einen der besten Stürmer weltweit vor der Nase haben wird. Von vornherein als Backup angedacht, nimmt er diese Rolle bislang klaglos hin. Dass ein Lewandowski-Ausfall jedoch nicht zwangsläufig Wagner in der Startelf zur Folge hat, bewies gleich der Rükrundenauftakt in Leverkusen (3:1).

Jupp Heynckes schonte den Polen aufgrund leichter Beschwerden, bot statt Wagner aber Thomas Müller im Angriffszentrum auf. Im Nachhinein erläuterte der Coach: „Sandro kommt ja nicht zu irgendeinem Verein, er kommt zum FC Bayern. Da dauert die Integration ins Mannschaftsgefüge etwas länger. Ich wollte die Spieler bringen, die unsere Angriffsmechanismen kennen.“ Und weiter: „Ich ticke da etwas anders. Wenn der Stammspieler ausfällt, spielt nicht automatisch der Backup.“

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Möglich also, dass Wagner auch im Falle eines Lewandowski-Ausfalls für ein wichtiges Champions League-Spiel auf der Bank Platz nehmen müsste. Durch Müllers daraus folgende Positionierung im Sturmzentrum würde somit nämlich der Platz für Arjen Robben auf dem rechten Flügel frei – und Heynckes wäre um eine wahres Luxusproblem ärmer. Ein für die Zukunft rein hypothetisches Zukunftsszenario, das in Leverkusen aber schon seine Anwendung fand.

Fazit

Für Heynckes ist Wagner eine wertvolle Alternative, um Lewandowski Ruhepausen zu verschaffen. Vor der Winterpause hatte der Pole nach genau diesen verlangt – und bekommt sie nun regelmäßig. Bislang rechtfertigt Wagner seine immer wieder kehrenden Einsatzzeiten mit kämpferisch starken Leistungen und Torgefahr wie auf Bestellung. Bei seinen Auftritten beweist der 30-Jährige, dass er ein verlässlicher Backup ist – und damit genau das, was die Bayern im Winter gesucht haben. Dass der Nationalspieler damit seine eigenen Chancen auf die WM-Teilnahme mindert, muss ihm jedoch im Vorhinein schon klar gewesen sein. Dennoch: FT vergibt die Zwischennote 2+ für Winter-Neuzugang Sandro Wagner.

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-* Zwischenzeugnis für Michy Batshuayi

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