243 Millionen Euro Transferüberschuss hat der FC Porto in den vergangenen zehn Jahren erwirtschaftet. Dennoch reiht der Klub Erfolg an Erfolg. Für den Sommer winken den Nordportugiesen erneut Millioneneinnahmen – aber auch die Abgänge wichtiger Leistungsträger drohen.
Der FC Porto ist im vergangenen Jahrzehnt der erfolgreichste Verein in Portugal – und einer der fleißigsten Titelsammler Europas. Einmal die Champions League (2004), einmal den UEFA-Pokal (2003) und 2011 die Europa League gewann der Klub aus dem Norden Portugals. Damit feierten die ‚Dragões‘ mehr internationale Erfolge als alle Bundesliga-Vereine zusammen.
Nebenbei profiliert sich Porto seit Jahren als Ausbildungsverein. Für relativ kleines Geld verpflichtet der Klub Talente aus dem eigenen Land und aus Südamerika. Weil die Integration nicht schwerfällt, entwickeln sich viele zu kompletten Spielern und wechseln für große Summen zu den europäischen Spitzenklubs.
Prominenteste Beispiele der jüngeren Vergangenheit sind die Angreifer Falcao und Hulk, die bis vor rund zwei Jahren Seite an Seite für Porto stürmten. Doch auch zuvor landeten die Portugiesen schon diverse Coups. Unter anderem verkaufte der Klub Stars wie Deco, Anderson, Pepe oder Lisandro López gewinnbringend. Insgesamt erwirtschaftete Porto in den zurückliegenden zehn Jahren ein Transferplus von 243 Millionen Euro.
Und es könnten zukünftig weitere Millionen hinzukommen. Denn auch um die aktuellen Stars des Champions League-Achtelfinalisten reißen sich die spendierfreudigen Klubs aus Spanien und England. Allen voran um den kolumbianischen Torjäger Jackson Martínez, der in die Fußstapfen von Landsmann Falcao getreten ist. Aber auch um Spielmacher João Moutinho. Den 26-Jährigen könnte es im Sommer mit einem Jahr Verspätung zu den Tottenham Hotspurs ziehen. Große Versprechen für die Zukunft sind auch Flügelflitzer Christian Atsu und Rechtsverteidiger Danilo.
Dass infolge der Abgänge eine sportliche Durststrecke droht, ist nicht zu erwarten. In der Königsklasse winkt nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel gegen den FC Málaga das Viertelfinale, in der Liga Sagres streitet sich der Klub mit Benfica Lissabon um den Meistertitel – es wäre der neunte in den letzten elf Jahren.
Hier die größten Coups der Vergangenheit:
2004:
- Ricardo Carvalho (eigene Jugend) für 30 Mio. zum FC Chelsea
- Paolo Ferreira (2002, 2 Mio. von Sétubal) für 20 Mio. zum FC Chelsea
- Deco (1999, 8 Mio. von Salgueiros) für 21 Mio. zum FC Barcelona
2005:
- Luis Fabiano (2004, 3,5 Mio. von São Paulo) für 10 Mio. zum FC Sevilla
2007:
- Anderson (2004, 5 Mio. von Grêmio) für 31,5 Mio. zu Manchester United
- Pepe (2004, 2 Mio. von Funchal) für 30 Mio. zu Real Madrid
2008:
- Bosingwa (2003, 1 Mio. von Boavista) für 20,5 Mio. zum FC Chelsea
- Ricardo Quaresma (2004, 6 Mio. vom FC Barcelona) für 25 Mio. zu Inter Mailand
2009:
- Lucho Gonzáles (2005, 10 Mio. von River Plate) für 19 Mio. zu Olympique Marseille
- Lisandro López (2005, 2,3 Mio. von Avellaneda) für 24 Mio. zu Olympique Lyon
2010:
- Bruno Alves (eigene Jugend) für 22 Mio. zu Zenit St. Petersburg
- Raul Meireles (2004, ablösefrei von Boavista) für 13 Mio. zum FC Liverpool
2011:
- Falcao (2009, 5,4 Mio. von River Plate) für 47 Mio. zu Atlético Madrid
2012:
- Hulk (2008 für 19 Mio. von Tokyo Verdi) für 55 Mio. zu Zenit St. Petersburg
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