Interview mit Simon Kjaer: „Magath hat mich nicht besonders gemocht“

von Martin Müller-Lütgenau
3 min.
OSC Lille Simon Thorup Kjær @Maxppp

Simon Kjaer verließ in der abgelaufenen Transferperiode den VfL Wolfsburg und heuerte beim OSC Lille an. Beim Ligue 1-Klub hat sich der dänische Innenverteidiger auf Anhieb in die Startelf gespielt. Unserer Redaktion stand der 24-jährige Nationalspieler Rede und Antwort.

FussballTransfers.com: Sie scheinen sich bei Ihrem neuen Klub schon gut eingelebt zu haben. Die ersten Spiele waren sehr stark. Wie fällt Ihr bisheriges Fazit aus?

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Simon Kjaer: Ich fühle mich seit dem ersten Moment sehr wohl in Lille. Das liegt vor allem daran, dass mich der Verein unbedingt verpflichten wollte. Das gibt mir das nötige Selbstvertrauen, um gute Leistungen auf dem Platz abzurufen. Man hört ja immer wieder Geschichten von Spielern, die zu einem neuen Klub kommen und der Trainer ihren Namen nicht einmal kennt, weil er den betreffenden Spieler gar nicht verpflichten wollte. Dies ist bei Lille nicht der Fall. Als Spieler fühlt man sich im Klub sehr gut aufgehoben. Ich war bereits in Wolfsburg. Dort war Felix Magath Trainer und er mochte mich nicht besonders. Es waren harte Monate, aber jetzt blicke in wieder nach vorne und freue mich auf Lille und die Ligue 1.

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FT.com: Was gab letztlich den Ausschlag für den Wechsel nach Lille?

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Kjaer: Es war eine sehr einfache Entscheidung, weil Lille ein Topklub in einer großen Liga ist. Der Verein ist sehr ambitioniert und das gefällt mir. Es ist ein aufregendes Projekt und es ist toll, ein Teil davon zu sein. Es fühlt sich zudem an, als würde ich nach Hause kommen. Lille war der erste Klub außerhalb Dänemarks, bei dem ich ein Probetraining absolviert habe, bevor ich nach Palermo in die Serie A ging. (Zudem absolvierte Kjaer vor seinem Wechsel zu US Palermo unter anderem ein Probetraining bei Real Madrid, Anm. d. Red.) Ich bin erst 24 Jahre alt und will mich weiter verbessern. Lille ist dafür der ideale Klub.

FT.com: Sie verstehen sich auf dem Platz gut mit Marko Basa. Mussten Sie sich erst aneinander gewöhnen oder hatten Sie gleich eine Art blindes Verständnis füreinander?

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Kjaer: Es hat von Anfang an zwischen uns gepasst. Manchmal trifft man auf andere Spieler, gerade in der Innenverteidigung, mit denen man sich auf Anhieb blind versteht. Basa verfügt über eine immense Spielintelligenz und sehr viel Erfahrung. Deshalb ist es sehr einfach mit ihm auf dem Platz. Ich denke, wir bilden ein sehr gutes Duo.

FT.com: Die Zeit in Wolfsburg war keine gute für Sie. Bereuen Sie im Nachhinein den Wechsel in die Bundesliga?

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Kjaer: Ich sehe nicht nur das Negative, wenn ich auf meine zwei Jahre in Wolfsburg zurückblicke. Ich habe viele Spiele absolviert und es gab viele schöne Momente. Bis auf die ersten Monate unter Felix Magath, in denen ich kaum zum Einsatz kam, hatte ich eine wirklich gute Zeit in Wolfsburg und in der Bundesliga. Allerdings war es eine turbulente Zeit für den Verein und all die Spieler – es gab viele Trainerwechsel. Zu den Highlights gehört sicher unser Auswärtserfolg in Dortmund. Diese tolle Mannschaft in ihrem großartigen Stadion zu schlagen, war ein ganz spezieller Moment.

FT.com: Zum Abschluss noch eine Frage zur dänischen Nationalmannschaft. Sie hoffen doch sicherlich darauf, sich über gute Leistungen in Lille für die Weltmeisterschaft im kommenden Sommer zu empfehlen?

Kjaer: Es ist ein Traum für jeden Fußballer, an der Weltmeisterschaft in Brasilien teilzunehmen. Obwohl wir mit Dänemark ein paar enttäuschende Ergebnisse während der Qualifikation hatten, hoffen wir natürlich, dass wir dabei sein werden. Ich habe bereits an der WM in Südafrika teilgenommen und es wäre sehr hart, im kommenden Sommer nicht in Brasilien dabei zu sein. Ich bin zwar erst 24 Jahre alt, aber ich habe schon viele Spiele für Dänemark absolviert. Ich weiß allerdings, dass ich mich nur mit guten Leistungen in Lille für die erste Elf empfehlen kann. Ich hoffe sehr, dass ich als Spieler von Lille an der Weltmeisterschaft teilnehmen darf.

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