PSG: Transfermarkt schiefgelaufen

von Tobias Feldhoff
2 min.
Juan Bernat lief Mo Salah häufig nur hinterher @Maxppp

Ein bitteres 2:3 musste PSG am gestrigen Dienstag gegen Liverpool einstecken. Die Niederlage an sich ist in dieser frühen Phase der Champions League kein Beinbruch. Doch eine Erkenntnis bereitet dem Scheichklub große Sorgen.

Der Sommertransfermarkt stand bei Paris St. Germain unter keinem guten Stern. Zwei Positionen sollten neu besetzt werden: Als neuer Linksverteidiger kam am Deadline Day Juan Bernat vom FC Bayern. Für die Sechs wurde niemand gefunden. Was das Starensemble in der Ligue 1 locker kompensieren kann, stellte sich beim Champions League-Auftakt gegen den FC Liverpool als großes Problem dar.

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Insgesamt konnte PSG den Reds vor allem physisch wenig entgegensetzen. In der Mittelfeld-Zentrale dominierten die eher grobschlächtigen Henderson, Milner und Wijnaldum gegen Rabiot, den gelernten Außenstürmer Di María und den eigentlichen Innenverteidiger Marquinhos. Die hochgelobte Pariser Offensive um Neymar und Mbappé kam deshalb nur selten in Situationen, ihre Qualität zu zeigen.

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Fast noch gravierender war gestern die schwache Defensivleistung von Bernat. Im Duell mit dem gar nicht mal überragend aufspielenden Salah hatte der ehemalige Bayer häufig das Nachsehen. Unrühmlicher Höhepunkt seines glücklosen Auftritts war sein naives Elfmeterfoul gegen Wijnaldum.

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Viel Geld, wenig Strategie

Gemessen an den finanziellen Möglichkeiten war der Transfermarkt aus Sicht des Nobelvereins von der Seine ein Armutszeugnis. Auch die Verpflichtung von Eric Maxim Choupo-Moting wirft Fragen auf. Da kommt einem ein relativ junges Statement von Uli Hoeneß in den Sinn, der PSG-Sportchef Antero Henrique im Zuge der Boateng-Verhandlungen die Kompetenz absprach: „Ich würde Paris Saint-Germain raten, seinen Sportdirektor auszutauschen. Dieser Mann ist kein Aushängeschild für diesen Verein. Wenn PSG ein Weltklub sein will, kann sich der Verein einen solchen Sportdirektor nicht leisten.“

Und nach den bisherigen Erkenntnissen hat diese – wenn auch anmaßende – Aussage seine Daseinsberechtigung. Der Kader der Franzosen ist unausgewogen. Es gibt mal abgesehen von Altmeister Lassana Diarra keinen Spieler, der im Mittelfeld in engen Partien den Abräumer geben könnte. Auch das Problem auf der Linksverteidiger-Position wurde offenkundig nicht hinreichend gelöst. Bernat ist zwar ein guter Kicker, für seine Defensivkünste war er aber auch zu Bayern-Zeiten nicht bekannt.

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