70 Millionen: Bricht Bonucci zwei Transferrekorde?

„Wenn ich sagen würde, dass ich von einem Angebot aus England und einem Trainer, der mich wollte, nicht in Verführung geführt wurde, wäre das eine Lüge“, gestand Leonardo Bonucci vor rund drei Wochen, gab seinem Heimatverein aber gleichzeitig ein Treuebekenntnis: „Juventus ist aber mein Zuhause und ich bin froh, dass ich geblieben bin. Es war mein Traum, in diesem Trikot erfolgreich zu sein. Jetzt bin ich hier und bereit, mich als Spieler zu verbessern und dafür zu sorgen, dass dieses Team eine Legende wird.“

Pep Guardiola wollte den Innenverteidiger auf die Insel lotsen. 60 Millionen Euro soll Manchester City der Innenverteidiger wert gewesen sein. Auch Antonio Conte wollte seinen früheren Abwehrchef, mit dem er bereits bei Juventus Turin und in der italienischen Nationalmannschaft zusammengearbeitet hat, zu seinem Dienstantritt beim FC Chelsea wissen.

Doppelter Transferrekord?

Im Winter will Conte nun angeblich einen neuen Versuch wagen – und dabei gleich zwei Transferrekorde aufstellen. Wie der ‚Daily Telegraph‘ berichtet, soll der FC Chelsea bereit sein, 70 Millionen Euro für Bonucci gen Piemont zu überweisen. Der 29-Jährige wäre damit nicht nur der teuerste Wintertransfer aller Zeiten, sondern auch der teuerste Innenverteidiger der Geschichte.

Der Handlungsbedarf in der Defensive ist bei den Blues unübersehbar. Zwar konnte mit David Luiz ein früherer Leistungsträger von Paris St. Germain zurück nach London geholt werden, daneben fehlt aber ein weiterer zentraler Verteidiger von Topniveau. John Terry hat mit 35 Jahren seinen Zenit längst überschritten und Gary Cahill wusste zuletzt selten überzeugen. Da Conte zudem gerne mit einer Dreierkette spielt, würde dem Hauptstadtklub ein weiterer Innenverteidiger gut zu Gesicht stehen.

FT-Meinung: Auch wenn Conte der unumstrittene Lieblingstrainer von Bonucci ist, sind die Chancen der Blues auf eine Wintertransfer des italienischen Abwehrspezialisten überschaubar. Die Bianconeri werden den Teufel tun, den Organisator, der zudem noch bis 2020 unter Vertrag steht, mitten in der Saison abzugeben.