AC Mailand spielt auf Zeit: Kommt Tévez doch?

Adriano Galliani kam mit leeren Händen zurück. Der Vize-Präsident des AC Mailand war nach England gereist, um nach wochenlangen Diskussionen den Transfer von Carlos Tévez zuzuschnüren. Schon lange war er sich mit dem Stürmer und dessen Berater Kia Joorabchian einig, nur die Zusage von Manchester City stand und steht noch immer aus. Denn die Vereine liegen in ihren Vorstellungen nach wie vor weit auseinander.

Dabei standen die Vorzeichen gut. City will Tévez nicht mehr, nachdem dieser im Champions League-Spiel gegen Bayern München seine Einwechslung verweigert hatte. Und Milan hatte sogar den Lokalrivalen Inter Mailand ausgeschaltet, dessen Präsident Massimo Moratti seine Niederlage bereits öffentlich einräumte. Jetzt ist niemandem gedient. Galliani verweist zwar auf Antonio Cassano, der nach seinen Herzproblemen möglicherweise im Laufe der Rückrunde zurückkehrt. Dass er Tévez unbedingt wollte, ist jedoch kein Geheimnis. Dem Argentinier droht in Manchester jetzt ein halbes Jahr Tribüne – sofern Milan nicht noch einen Angriff wagt.

Laut dem englischen ‚Independent‘ war schon direkt nach den gescheiterten Verhandlungen klar, dass Milan das Kapitel noch nicht schließen will. Die Italiener spielen offenbar auf Zeit, in der Hoffnung, dass City gegen Ende der Transferperiode einknickt. Es dürfte selbst dem finanziell gesegneten Scheichklub nicht gefallen, mit Tévez einen Topverdiener auf der Tribüne oder zuhause in Buenos Aires sitzen zu haben, der dem Verein keinen sportlichen Mehrwert, dafür aber viel unangenehme Presse bringt. Insofern ist vielleicht noch nicht aller Tage Abend. Und Galliani bekommt seinen Wunschtransfer womöglich mit Verspätung.