Sánchez-Verhandlungen stocken: Juve & ManCity stehen bereit

Alexis Sánchez ist beim FC Arsenal absoluter Leistungsträger. Während er zu Beginn seiner Londoner Zeit vor allem auf den Flügeln zum Einsatz kam, ist er nun von Trainer Arsène Wenger ins Sturmzentrum beordert worden. Dort bringt Sánchez seine Stärken optimal ins Spiel der Gunners ein und verbucht in 15 Pflichtspielen in dieser Saison bislang acht Treffer und sieben Torvorlagen.

Auch aufgrund dieser Entwicklung ist man rund um das Emirates Stadium bemüht, den 2018 auslaufenden Vertrag um weitere drei Jahre zu verlängern. Sánchez soll gemeinsam mit Mesut Özil zum Topverdiener aufsteigen. Arsenal ist bereit, sich für eine Verlängerung bis an die finanziellen Grenzen zu strecken. Eine finale Annäherung zwischen Verein und Spieler ist allerdings noch nicht gelungen.

Juve und City liegen auf der Lauer

Der ‚Daily Mirror‘ berichtet nun, dass sich mit Juventus Turin und Manchester City zwei Champions League-Teilnehmer in Position bringen, um die stockenden Verhandlungen für sich zu nutzen und den Chilenen aus London loszueisen. Kolportierte 58 Millionen Euro sollen den beiden Klubs die Dienste des 1,69 Meter-Manns wert sein.

Pep Guardiola, seit Sommer Trainer von City, arbeitete schon zu Zeiten beim FC Barcelona mit Sánchez zusammen und zeigte sich 2011 bei der Vorstellung des 101-fachen chilenischen Nationalspielers begeistert: „Er ist ein Spieler, der auf drei Positionen spielen kann.“ Bei Barça erzielte Sánchez in der Folge in 141 Spielen 47 Tore und bereitete 36 weitere vor. Im Anschluss an seine stärkste Saison im Camp Nou sah Sánchez seinen Stammplatz aber wegen der Verpflichtung von Luis Suárez im Sommer 2014 gefährdet und wechselte auf die Insel.

Dort blüht er seither so richtig auf, wie seine erneut verbesserten Statistikwerte belegen. 80 Torbeteiligungen, die sich in 108 Spielen auf 50 eigene Treffer und 30 Assists aufteilen, sprechen eine deutliche Sprache. Der 27-Jährige ist zu einer festen Größe im System von Wenger geworden. Zuletzt verdrängte er Mittelstürmer Olivier Giroud auf die Ersatzbank.

Dass sich der kleine Edeltechniker in der physisch geprägten Premier League derart durchsetzt, dürfte manch einen überrascht haben. Doch Spielwitz, Dynamik, Technik und ein hohes Tempo, gepaart mit der Kaltschnäuzigkeit im Abschluss, machen Sánchez zu einer Waffe in jedem Spielsystem und einer Verstärkung für nahezu jeden Verein der Welt.

FT-Meinung: In der aktuellen Verfassung erscheint der extrovertierte Sánchez, auch aufgrund seiner Flexibilität, wie geschaffen für das Guardiola-System bei ManCity. Auch bei Juve könnte er seine Qualitäten zur Entfaltung bringen. Um ihn von einem Wechsel nach Italien zu überzeugen, müsste ihm Trainer Massimiliano Allegri aber aufzeigen, wie er ihn in sein System einfügen möchte. Denn mit Gonzalo Higuaín und Paulo Dybala verfügt die Alte Dame über ein starkes Sturmduo.

Bei den Citizens könnte Sánchez demnach bessere Chancen besitzen, im Sturmzentrum zum Einsatz zu kommen. Ein Wettbieten der europäischen Top-Klubs ist nicht unwahrscheinlich, sollten die Vertragsverhandlungen mit Arsenal tatsächlich scheitern. Die Gunners, bei denen sich Sánchez generell sehr wohl fühlt, dürften alles in die Waagschale werfen um den Leistungsträger zu halten. Doch im Vergleich zum Liga-Konkurrenten City werden die Londoner irgendwann an ihre finanzielle Schmerzgrenze kommen.