Auf den Spuren von Bierhoff & Toni: Chelsea heiß auf Frankreichs Spätzünder

von Lukas Heimbach
2 min.
Übernimmt an der Stamford Bridge: Antonio Conte @Maxppp

Antonio Conte ist ein ausgefuchster Meister seines Fachs. Den Beweis lieferte Italiens Nationalcoach erst am gestrigen Abend in imposanter Art und Weise, als er das favorisierte Belgien verdient mit 2:0 auf die Bretter schickte. Chelsea darf sich auf den 46-Jährigen freuen und arbeitet schon an einem würdigen Antrittspräsent.

Dimitri Payet ist ein Spätzünder. Vergleichbar etwa mit Oliver Bierhoff oder Luca Toni, die beide erst im reifen Alter von 27 Jahren für ihre Landesauswahlen debütierten. Bierhoff im Februar 1996, vier Monate später wurde er Europameister. Seine Geschichte ist hundertfach erzählt. Schlitzohr Toni absolvierte 2004 sein erstes Länderspiel für die ‚Squadra Azzurra‘, zwei Jahre später holte er den WM-Titel.

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Payet feierte zwar schon mit 23 Jahren sein Debüt für Frankreich, musste sich nach drei Berufungen aber knapp drei Jahre bis zu seinem nächsten Länderspiel gedulden. Eine wichtige Rolle hat der vielseitige Standardexperte dabei selten für die ‚Équipe Tricolore‘ gespielt. Erst nach der WM in Brasilien setzte Trainer Didier Deschamps vermehrt auf den technisch versierten Rechtsfuß. Jetzt ist er Frankreichs Newcomer.

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Vom Osten in den Westen?

Insbesondere seit seinem Wechsel zu West Ham United vergangenen Sommer dreht Payet auf. Bei den ‚Hammers‘ ragt der 29-Jährige heraus. Zwölf Tore und 15 Assists standen am Ende seines ersten Jahres in England auf seinem Scorerkonto. Und auch Deschamps wusste Payet zu überzeugen – zum Wohle der ‚Grande Nation‘. Zum Auftakt der Euro 2016 sorgte der Offensivallrounder für den späten 2:1-Siegtreffer gegen Rumänien und versetzte den Gastgeber in kollektiven Jubelrausch.

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Spätestens seitdem kennt ihn ganz Fußballeuropa. Auf der Insel schätzt man ihn längst, insbesondere in London. Nach Informationen des ‚Daily Mirror‘ würde der FC Chelsea den gereiften Shootingstar gerne vom Osten in den Westen der Metropole holen. Scouts der ‚Blues‘ hätten dem angehenden Coach eine Verpflichtung des französischen Nationalspielers wärmstens empfohlen. Payet solle die zuletzt erschreckend harm- und espritlose Offensive des CFC wieder neu beleben. Gleichzeitig berichtet die englische Journaille aber, West Ham habe Payet für unverkäuflich erklärt. Erst im Februar verlängerte der Franzose seinen Vertrag beim WHUFC bis 2021. 157.000 Euro beschert ihm sein Autogramm wöchentlich.

Feghouli und Lacazette sollen kommen

Derweil haben die Ostlondoner einen Schlag auf dem Transfermarkt gelandet. Der Algerier Sofiane Feghouli wechselt vom FC Valencia nach London. Zudem sollen die ‚Hammers‘ ein zweites Angebot für Alexandre Lacazette über rund 40 Millionen Euro abgegeben haben. Olympique Lyon fordert aber 50 Millionen. Als Alternativen befasse man sich daher mit einer Rückholaktion von Liverpools Christian Benteke sowie Michy Batshuayi von Olympique Marseille. Dort fanden die Engländer auch Payet.

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FT-Meinung: Chelsea müsste schon mit einem unmoralischen Angebot um die Ecke kommen, um West Ham-Coach Slaven Bilic und Co. von einem Verkauf der Offensiv-Waffe überzeugen zu können. Fraglich aber, ob Chelsea und Conte für einen 29-Jährigen bereit sind, an die finanzielle Belastungsgrenze zu gehen. Andererseits ist es kein Geheimnis, dass der Italiener es mit Fußballern ähnlich hält wie mit gutem Wein oder Käse. Erschwert werden Neuverpflichtungen für Chelsea sicher durch den Umstand, dass man kommende Saison international nur zugucken darf. West Ham dagegen kann voraussichtlich in der Europa League mitmischen.

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