Chelseas Einkaufsliste: Conte darf im Winter klotzen

von Lukas Hörster
3 min.
Will die Defensive stärken: Antonio Conte (r.) @Maxppp

Mit großen Hoffnungen verpflichtete der FC Chelsea im vergangenen Sommer Erfolgscoach Antonio Conte. Tatsächlich schaffte es der 47-Jährige nach einigen Anlaufschwierigkeiten, die Blues zurück in die Spitzengruppe zu bringen. Damit der ganz große Wurf gelingt, darf der Italiener im Winter so richtig investieren.

Nach einer deftigen 0:3-Niederlage gegen den FC Arsenal Ende September sah es beim FC Chelsea schon wieder nach einer tristen Saison aus. Stimmen wurden laut, denen zufolge sich die Blues keine Hoffnungen auf den Meistertitel machen müssten. Ein Rang unter den ersten vier und somit die Qualifikation zur Champions League sei das Höchste der Gefühle. Tatsächlich hätten dies wohl viele Anhänger nach Platz zehn im Vorjahr unterschrieben. Neu-Trainer Antonio Conte verfolgt jedoch von Beginn seiner Amtszeit an ein anderes Ziel: die Meisterschaft.

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In Folge der Pleite im Londoner Stadtderby griff der Italiener rigoros durch. Jahrelange Stammspieler wie Cesc Fàbregas, Branislav Ivanovic oder Willian flogen aus der Startelf. Stattdessen setzte der Coach fortan auf Akteure, die besser in sein präferiertes 3-4-3-System passen – mit Erfolg. Die Nutznießer hören auf die weniger prominenten Namen Marcos Alonso, Victor Moses oder Pedro – liefern aber Leistungen ab, die den CFC zurück in die Spitzengruppe der Premier League führten. Fünf Zu-Null-Siege in Folge bedeuten mittlerweile Rang zwei, nur einen Zähler hinter Spitzenreiter Liverpool.

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Unbegrenztes Budget?

Um in der Rückrunde vollends für den Kampf um den Titel gewappnet zu sein, darf Conte nun einkaufen. Der ‚Evening Standard‘ berichtet jedenfalls, dass dem Coach „noch mehr Geld als geplant“ zur Verfügung gestellt werden soll. Somit ist davon auszugehen, dass Perfektionist Conte im Winter so richtig klotzen darf. Wo er den Hebel ansetzen will, ist bekannt. Auch wenn durch die Systemumstellung der Abwehrverbund stabilisiert wurde, sind neun Gegentore aus den ersten sechs Spielen dem Defensivfanatiker ein Dorn im Auge. Seine Wunschlösung für das Zentrum der Dreierkette ist dabei ein alter Bekannter.

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Leonardo Bonucci ist dem ‚Evening Standard‘ zufolge noch immer Contes Wunschkandidat – obwohl der ebenso elegante wie robuste Rechtsfuß zuletzt Juventus Turin die Treue schwor. Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung befinden sich bereits in vollem Gange. Auch ein weiterer Landsmann soll auf Contes Einkaufsliste stehen. Alessio Romagnoli überzeugt in der laufenden Saison in Diensten des AC Mailand. Einem umgerechnet rund 40 Millionen Euro schweren Angebot schoben die Lombarden bereits im Sommer den Riegel vor. Nach starker Hinrunde müsste Conte entsprechend nochmal ordentlich draufpacken, um den 21-Jährigen an die Stamford Bridge zu lotsen.

Rüdiger weiter Thema

Antonio Rüdiger fiel Conte derweil beim Länderspiel der damals von ihm trainierten Squadra Azzurra gegen Deutschland (1:4) Ende März auf. Nicht ausgeschlossen, dass der athletische Rechtsfuß der AS Rom bereits das blaue Chelsea-Trikot tragen würde, hätte er sich nicht kurz vor der Europameisterschaft das Kreuzband gerissen. Mittlerweile steht der 23-Jährige wieder für die Roma auf dem Platz. Auch Manchester United soll sein Interresse am zehnfachen Nationalspieler unlängst hinterlegt haben.

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Als englische Lösung bringen britische Medien bereits seit geraumer Zeit die jungen Michael Keane vom FC Burnley und Ben Gibson (FC Middlesbrough) ins Gespräch. Der 23-Jährige Keane, von Gareth Southgate unlängst ins Aufgebot der Three Lions berufen, soll ebenfalls bei den Red Devils auf dem Zettel stehen. Der gleichaltrige Gibson spielt derweil eine grundsolide erste Premier League-Saison. Angesichts der weiteren gehandelten Alternativen gilt er allerdings eher als Notlösung. Ein Wechsel zu einem Topklub der englischen Eliteliga käme wohl zu früh.

FT-Meinung: Antonio Conte wird sich die Chance, den Chelsea-Kader bereits im Winter nach seinen Vorstellungen umzugestalten, nicht nehmen lassen. Insbesondere in der Defensive möchte der Star-Coach nachlegen. Ob dies aber nach zuletzt fünf Spielen ohne Gegentor überhaupt um jeden Preis notwendig ist, ist fraglich. Das Gespann um Cesar Azpilicueta, David Luiz und Gary Cahill verrichtet derzeit gute Arbeit. Mit John Terry hat man zudem einen beinahe schon überqualifizierten Routinier in der Hinterhand. Conte sollte aufpassen, im Winter nicht in Aktionismus zu verfallen und den Kader unnötig aufzublähen.

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