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Das neue United: Wo Mourinho nachbessern wird

von Tristan Bernert
4 min.
José Mourinho wird Manchester United nach seinen Vorstellungen formen @Maxppp

Auch der Titelgewinn im FA Cup konnte Louis van Gaal nicht mehr retten. Der Niederländer in Diensten von Manchester United musste seinen Hut nehmen. Zukünftig wird José Mourinho auf der Trainerbank im Old Trafford sitzen. The Special One muss den Rekordmeister kernsanieren.

Zugegeben, die dänische Provinz ist kein Ort, an dem man eine kalte Winternacht verbringen möchte. Die Anhängerschaft von Manchester United traf es im Februar dann gleich doppelt bitter. Nach einer blamablen Leistung mussten sich die großen ‚Red Devils‘ dem FC Midtjylland geschlagen geben. Die Gästefans feierten die Mannschaft gebührend: „Freezing cold an a Thursday night. And we're playing fucking shit. What a feeling, what a night.

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Galgenhumor scheint seit einiger Zeit das einzige zu sein, das den erfolgsverwöhnten United-Fans geblieben ist. Seit Gründung der Premier League im Jahr 1992 war die schlechteste Endplatzierung, die der Verein je einfuhr, Rang drei – dann verließ der große Sir Alex Ferguson die Trainerbank. Es folgte das Missverständnis David Moyes, Rang sieben, Louis van Gaal, unansehnlicher Fußball und die Plätze vier und fünf.

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Innerhalb weniger Jahre hat United es geschafft, von einer Topadresse in Europa zu einem Klub zu werden, der Spieler massiv überbezahlen muss, um sie von einem Transfer zu überzeugen. Knapp 420 Millionen Euro gab der Verein in den vergangenen drei Jahren für Spieler aus – die Erfolge blieben überschaubar, der Frust wuchs.

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Hoffnungsträger Mourinho

Spätestens seit der vergangenen Woche schöpft man in der englischen Arbeiterstadt jedoch wieder Hoffnung. United verkündete offiziell, dass José Mourinho in der kommenden Saison beim Rekordmeister auf der Trainerbank sitzen wird. Mit ‚The Special One‘ soll der Erfolg nach Manchester zurückkehren. Bevor es soweit ist, muss der Kader jedoch auf einigen Schlüsselpositionen verändert werden.

Von besonderer Wichtigkeit ist für den Defensivkünstler Mourinho ein neuer Innenverteidiger. Das bisherige Personal um Chris Smalling, Marcos Rojo und Daley Blind erledigt seine Aufgabe zwar ordentlich, wies jedoch auch häufig nach, dass es für die ganz großen Aufgaben nicht reicht. Als absoluten Wunschspieler hat Mourinho daher John Stones vom FC Everton ausgemacht. Schon seit einem Jahr buhlt die halbe Premier League um den 22-Jährigen, der mit England bei der EM groß auftrumpfen will. Nach dem Turnier wäre die Zeit für den nächsten Karriereschritt gekommen. Die ‚Toffees‘ rufen allerdings eine Ablöse von weit über 50 Millionen Euro auf.

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Auch im zentralen Mittelfeld suchen die ‚Red Devils‘ händeringend nach einer Verstärkung. Die Neuzugänge des vergangenen Sommers, Bastian Schweinsteiger und Morgan Schneiderlin, konnten aus verschiedenen Gründen nicht auftrumpfen. Zudem verlässt Routinier Michael Carrick den Verein. Mit Renato Sanches hatte man schon ein Transferziel Nummer eins ausgemacht, doch der junge Portugiese entschied sich für den FC Bayern München.

Schwierige Suche nach dem Zentrumsspieler

United muss umdisponieren, doch das gestaltet sich momentan äußerst schwierig. Saúl Ñíguez von Atlético Madrid soll ein Kandidat sein. Ein Transfer des Bayernschrecks ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt denkbar unrealistisch. Erst kürzlich verlängerte er bis 2021 und fühlt sich in Madrid wohl. Zudem besitzt der FC Barcelona ein Vorkaufrecht auf den 21-Jährigen. Ähnlich unwahrscheinlich ist ein Wechsel von Mesut Özil, der ebenfalls von der englischen Presse mit United in Verbindung gebracht wurde. Machbar hingegen wäre wohl die Verpflichtung von Grzegor Krychowiak vom FC Sevilla, der von seiner Spielanlage her perfekt zu Mourinho passt.

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Die Suche nach einem neuen Flügelspieler gestaltet sich da als deutlich einfacher. Schon van Gaal wurde während seiner Amtszeit nicht müde zu betonen, dass es United an „kreativen, schnellen Spielern auf den Flügeln“ fehle. Mit Willian soll Mourinho einen Schützling aus Zeiten beim FC Chelsea an der Angel haben. Der Brasilianer drehte unter dem 53-Jähigen auf und ist in der abgelaufenen Saison mit 21 Torbeteiligungen Topscorer der ‚Blues‘.

Kommt Ibrahimovic?

Für das Sturmzentrum sucht der Rekordmeister zudem einen erfahrenen Torjäger, der den Shootingstars Anthony Martial und Marcus Rashford zur Seite stehen kann. Zur Verzückung der United-Fans hat United hierbei mit Zlatan Ibrahimovic einen echten Superstar an der Angel. Gerade die englische Medienlandschaft berichtet über den möglichen Transfer auf eine Art und Weise, dass man vermuten könnte, Ibrahimovic hätte bereits unterschrieben. Sein Berater Mino Raiola betont jedoch immer wieder, dass das nicht der Fall ist. Gerade die fehlende Champions League-Teilnahme könnte für den Schweden das Zünglein an der Waage contra United sein.

Mourinho tritt mit der schwierigen Aufgabe bei den ‚Red Devils‘ an, den Traditionsverein wieder auf den rechten Weg zu bringen. Mit der Hilfe der richtigen Neuzugänge könnte ‚The Special One‘ dies auch bereits in seiner Debütsaison schaffen. Vielleicht lässt sich dann auch die dänische Provinz leichter ertragen.

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