Der Fall Özil: Wie viel Pause braucht er noch?

von Georg Kreul
2 min.
FC Arsenal Mesut Özil @Maxppp

Arsenal-Trainer Unai Emery sagte unlängst, Mesut Özil „brauche eine Pause“. Doch bislang kommt der Kreativspieler in dieser Saison auf lediglich 71 Pflichtspielminuten. Unter Emery ist der Großverdiener außen vor. Die Frage ist, wie viel Pause braucht Özil noch?

Er braucht eine Pause. Wir haben am Sonntag wieder ein Spiel.“ Unai Emerys Begründung, Mesut Özil nicht für die Europa League-Partie gegen Eintracht Frankfurt zu nominieren, verwunderte die auf der Pressekonferenz anwesenden Journalisten. Auf Nachfrage, warum ein gestandener Spieler wie Özil nach nur einem Saisoneinsatz wieder eine Pause brauche, reagierte Emery trotzig: „Es ist meine Entscheidung. Weil er gegen Watford gespielt hat, muss er sich ausruhen, trainieren und für nächsten Sonntag bereit sein.“

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In der Europa League ließ auch Emerys Vorgänger Arsène Wenger häufig rotieren. Gegen die Eintracht durften etwa Nachwuchsspieler wie Bukayo Saka oder Emile Smith Rowe ran. Doch den Worten des 47-jährigen Spaniers folgten keine Taten. Beim 3:2-Sieg gegen Aston Villa am gestrigen Sonntag saß Özil über die gesamten 90 Minuten auf der Bank.

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Wohin mit dem Großverdiener?

Inzwischen geht Özil in seine siebte Saison bei den Gunners und ist so umstritten wie nie zuvor. Mit einem kolportierten Gehalt von rund 21 Millionen Euro ist der Spielmacher der bestbezahlte Spieler in der langen Vereinsgeschichte des FC Arsenal. Viel Geld für jemanden, der in der vergangenen Saison in 35 Pflichtspielen lediglich auf sechs Tore und drei Assists kam.

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In Arsenals Spielsystem hat Mesut Özil derzeit das Nachsehen gegen Kandidaten wie Dani Ceballos oder Joe Willock. Beide spielen ebenfalls im offensiven Mittelfeld, interpretieren ihre Rolle allerdings ganz anders als Özil. Sowohl Ceballos als auch Willock glänzen öfter mal in der Defensive, spielen mehr auf der Acht als auf der Zehn.

In Emerys 4-3-3-System sind in der Regel Matteo Guendouzi, Granit Xhaka und Dani Ceballos im Mittelfeld gesetzt. Lucas Torreira ist ebenfalls ein Startelfkandidat für die zentralen Halbpositionen. Einen klassischen Zehner gibt es derzeit nicht.

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Unterschiedliche Erwartungen

Özil ist dagegen keiner, der seine Gegenspieler auch mal in der Defensive mit einem Tackling abräumt. Dafür ist der Linksfuß in der Offensive mit einem Gespür für Pässe in die Tiefe gesegnet, das seine Konkurrenten nicht mitbringen.

Gegen den FC Watford zeigte der 30-Jährige direkt seine Klasse, als er sich beim zwischenzeitlichen 2:0 innerhalb eines Sekundenbruchteils für den Schnittstellenpass auf Ainsley Maitland-Niles entschied. Der spielte dann in die Mitte, wo Pierre-Emerick Aubameyang den Ball nur noch einschieben musste. „Alle Augen waren auf den Deutschen gerichtet und Junge, er hat nicht enttäuscht“, schrieb die englische ‚Sun‘ über Özils Saisondebüt. Emery konnte er damit aber offenbar nicht nachhaltig beeindrucken.

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Was der Coach von seinen Spielern erwartet, veranschaulichte unlängst ein Clip, der im Internet kursierte. Darin sieht man Joe Willock, der in der Partie gegen Newcastle United einem verlorenen Ball hinterher hechtet und ihn er durch ein Tackling direkt zurückerobert. Emery reagiert auf diese Szene, als hätten die Gunners soeben den Führungstreffer erzielt. Entschlossenheit und Willensstärke sind für den Spanier die zentralen Punkte.

Genug Pause, um sich in die Startformation zurückzukämpfen, hatte Özil jedenfalls. Ob er dazu außerhalb vom Trainingsplatz die Gelegenheit erhält, ist aktuell jedoch fraglich.

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