England-Wechsel: So schlagen sich Chicharito, Sanches & Co.

von Lukas Hörster
4 min.
Wartet noch auf den Durchbruch: Renato Sanches @Maxppp

Gleich elf gestandene Bundesliga-Spieler fanden im Sommer den Weg aus der Bundesliga nach Großbritannien. FT nimmt die dortigen Leistungen von Chicharito, Renato Sanches und Co. unter die Lupe.

Sead Kolasinac (FC Arsenal): Mit dem ablösefreien Schalker machten die Gunners ein echtes Schnäppchen. Von Tag eins an wurde Kolasinac für seine beeindruckende Physis gefeiert, mit der er perfekt nach England passt. Die vergangenen vier Ligapartien bestritt der Bosnier allesamt über 90 Minuten. Zwei Tore und zwei Vorlagen in acht Pflichtspielen sind dabei ein starker Wert für einen gelernten Defensivspieler. In Arsène Wengers neuem 3-4-2-1-System beackert Kolasinac – wie schon in der vergangenen Spielzeit auf Schalke – die linke Seite beinahe alleine.

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Felix Wiedwald (Leeds United): Seine wenig stilvolle Rasur bei Werder Bremen hat der Torhüter gut verarbeitet. Bei Zweitligist Leeds ist Wiedwald auf Anhieb eine feste Größe und als Nummer eins gesetzt. Nach zwischenzeitlich sechs Spielen ohne Gegentor und der Tabellenführung in der Championship sieht sich der 27-Jährige aber mittlerweile ersten kritischen Stimmen gegenüber. Bei den Pleiten gegen Cardiff City (1:3) und Sheffield Wednesday (0:3) machte Wiedwald nicht immer eine glückliche Figur.

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Pierre-Michel Lasogga (Leeds United): Auch den Mittelstürmer des Hamburger SV zog es im Sommer nach Leeds. Und Lasogga legte auch gleich los wie die Feuerwehr. In seinem ersten Spiel gegen Burton Albion steuerte der 25-Jährige zwei Tore und zwei Vorlagen zum 5:0-Erfolg bei. Seitdem kamen in fünf weiteren Einsätzen noch ein Tor und eine Vorlage hinzu. Für Lasogga hat sich der Sprung auf die Insel bezahlt gemacht. In Hamburg war man froh, den Top-Verdiener (vorerst) los zu sein.

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Renato Sanches (Swansea City): Mit seiner Leihe nach Wales verfolgt der FC Bayern das klare Ziel, dem Golden Boy Spielpraxis zu verschaffen. So richtig durchgestartet ist Sanches aber auch bei Swansea noch nicht. Trainer Paul Clement betont zwar, auf die Dienste des Portugiesen zu setzen. Rechtfertigen konnte der 19-Jährige das Vertrauen aber noch nicht. Immerhin durfte Sanches am siebten Spieltag beim 0:1 bei West Ham United erstmals über 90 Minuten in der Premier League ran. Beim Ligapokal-Erfolg in Reading (2:0) gelang ihm sogar eine Vorlage. Dennoch: Sowohl die Swans als auch die Bayern erwarten deutlich mehr vom Mittelfeldmann.

Oliver Burke (West Bromwich Albion): RB Leipzig nahm die vor Jahresfrist investierten 15,2 Millionen Euro für Oliver Burke im August auf den Cent genau im August wieder ein. Die Einsatzzeiten des „Naturereignisses“ (Ralf Rangnick) profitierten von dem Wechsel in die Premier League aber nicht. Lediglich 97 Pflichtspielminuten für West Broms Profiteam stehen bislang zu Buche. Zuletzt musste der 20-jährige Angreifer sogar in der zweiten Mannschaft ran. Logisch, dass Burke sich von seiner Rückkehr auf die Insel mehr erwartet hatte.

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Eric Maxim Choupo-Moting (Stoke City): Nach einigen Wochen der Ungewissheit schloss sich der vereinslose Offensivmann Stoke City an. Sein Vertrag bei Schalke 04 war im Sommer ausgelaufen. Auf der Insel scheint Choupo-Moting nun sein Glück gefunden zu haben. Trainer Mark Hughes setzt voll auf ihn und ließ den 28-Jährigen zuletzt sechsmal in Folge über 90 Minuten ran. Der gebürtige Hamburger dankte es ihm mit einem Doppelpack beim 2:2 im Auswärtsspiel bei Manchester United. Zum jüngsten 2:1-Erfolg gegen den FC Southampton steuerte er eine Torvorlage bei.

Chicharito (West Ham United): Für 17,8 Millionen Euro ließ Bayer Leverkusen die Kleine Erbse ein Jahr vor Vertragsende nach London ziehen. Dort kann sich Chicharito dem Vertrauen von Trainer Slaven Bilic sicher sein. Sämtliche Premier League-Partien absolvierte der Mexikaner von Beginn an. Seine Bilanz von drei Treffern bei keiner Vorlage in neun Pflichtspielen ist aber sicher noch ausbaufähig. Mit nur sieben Punkten liegt West Ham derzeit im unteren Tabellendrittel. Um dort wieder rauszukommen, braucht es Tore von Chicharito.

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Aleksandar Dragovic (Leicester City): Das erste Jahr des 20-Millionen-Euro-Mannes bei Bayer Leverkusen kann durchaus als Missverständnis gewertet werden. Nach der Verpflichtung von Panagiotis Retsos wurde der Österreicher dann kurzfristig nach Leicester verliehen. Doch auch dort konnte Dragovic noch nicht so recht Fuß fassen. In drei von vier möglichen Ligaspielen stand der Innenverteidiger gar nicht im Kader, einmal blieb er 90 Minuten auf der Bank. Lediglich beim Ligacup-Erfolg gegen den FC Liverpool (2:0) durfte der 26-Jährige ran. In der derzeitigen Konstellation ergibt die Leihe für alle Beteiligten keinen Sinn.

Jonas Lössl (Huddersfield Town): Lössls Gastspiel bei Mainz 05 verlief zwar nicht völlig enttäuschend, aber durchaus unglücklich. Jedenfalls ließ sich Manager Rouven Schröder die Gelegenheit, René Adler als neuen Torwart zu verpflichten, nicht nehmen. Lössl ergriff daraufhin die Flucht und fand auf Anhieb sein Glück in der Premier League. Bei Aufsteiger Huddersfield ist er in der Liga gesetzt und spielte in sieben Spielen bereits viermal zu Null. Eine beachtliche Bilanz des 28-jährigen Dänens.

Pascal Groß (Brighton & Hove Albion): Mit dem FC Ingolstadt musste der Freistoßspezialist den bitteren Gang in die zweite Liga antreten. Brighton ergriff die Chance am Schopfe und holte den Mittelfeldmann für drei Millionen Euro nach England. Beim Aufsteiger mauserte sich Groß auf Anhieb zum Leistungsträger. So stand der 26-Jährige bislang stets in der Startelf. Je zwei Tore und Vorlagen beweisen, dass der gebürtige Mannheimer schnell in der härtesten Liga der Welt angekommen ist.

Markus Suttner (Brighton & Hove Albion): Der Linksverteidiger schlug den gleichen Weg wie Groß ein – allerdings unter erschwerten Bedingungen. Brighton musste gehörig um Suttner kämpfen. Schlussendlich erhielt Ingolstadt eine ordentliche Ablöse in Höhe von 4,5 Millionen Euro für den 30-Jährigen. Auf Anhieb avancierte Suttner zum Leistungsträger und absolvierte seine ersten sechs Partien über die volle Distanz. Einzig bei der jüngsten 0:2-Pleite beim FC Arsenal musste der Österreicher zuschauen. Bislang erweist sich Suttners Wechsel als guter Karriereschritt.

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