Top-Artikel Premier League

Entwicklungswunder Southampton: Droht der nächste Ausverkauf?

von Lukas Heimbach
3 min.
Genossen die Ausbildung im St. Mary's: Luke Shaw, Gareth Bale und Morgan Schneiderlin @Maxppp

Der FC Southampton ist in England ein Unikat. Als einziger Klub der Premier League erwirtschafteten die Saints innerhalb der vergangenen zehn Jahre eine positive Transferbilanz. Immer wieder leisten die Südengländer herauragende Entwicklungsarbeit. Die Konsequenz war vergangenen Sommer der Ausverkauf. Diesen wusste man gekonnt zu kompensieren. Klappt es allerdings wieder nicht mit Europa, droht womöglich ein Déjà-vu.

Vergangenen Sommer drohte dem FC Southampton der große Absturz. Das zumindest war die feste Überzeugung zahlreicher Experten. Einen Ausverkauf in der Größenordnung könne der Klub aus dem Süden Englands nicht kompensieren, hieß es. Gleich fünf Stammspieler wurden lukrativ abgegeben. Für Luke Shaw (Manchester United), Calum Chambers (FC Arsenal) sowie Dejan Lovren, Rickie Lambert und Adam Lallana (alle FC Liverpool) kassierten die ‚Saints‘ knapp 120 Millionen Euro. Zudem verlor man Erfolgstrainer Mauricio Pochettino an Tottenham Hotspur, James Cork wurde für vier Millionen an Swansea City verkauft.

Unter der Anzeige geht's weiter

Im Gegenzug kaufte Southampton für rund 87 Millionen Euro neue Akteure ein, um den personellen Aderlass kompensieren zu können. Mit Erfolg. Pochettino-Nachfolger Ronald Koeman, den man von Feyenoord Rotterdam ins St. Mary’s holte, bastelte in kürzester Zeit ein erneut starkes Kollektiv um Mittelfeldmotor Morgan Schneiderlin zusammen, das lange Zeit sogar um die Champions League-Plätze mitmischen konnte.

Lese-Tipp Klopps ultimativer Seitenhieb | 100-Mio-Freundschaftsrabatt für Félix?

Das Dilemma der herausragenden Entwicklungsarbeit?

Mittlerweile liegen die Hafenstädter auf Rang sieben – die Pforte nach Europa dennoch weiter vor Augen, wenngleich es mit der Königsklasse letztlich eng werden dürfte. Schon der Erfolg der kommenden Saison kam für alle Verantwortlichen überraschend. Dass sich insbesondere Spieler aus dem eigenen Verein derart explosiv entwickeln würden, damit war kaum zu rechnen. Dementsprechend hielt sich die Enttäuschung über das Verpassen eines Europapokal-Platzes vergangene Saison im Zaum.

Unter der Anzeige geht's weiter

Spieler wie das vergangene Sommer abgegebene Quintett sind keine Ausnahme im St. Mary’s. Schon in der Vergangenheit bildete der Klub aus der südenglischen Hafenstadt Akteure wie Theo Walcott (10,5 Mio./FC Arsenal), Gareth Bale (14,7 Mio./Tottenham Hotspur) oder Alex Oxlaide-Chamberlain (13,8 Mio./FC Arsenal) aus. Und auch in dieser Saison spielten sich wieder Profis der ‚Saints‘ in den potenziellen Fokus europäischer Top-Klubs. Allen voran der französische Nationalspieler Schneiderlin. „Einige Klub sind an mir interessiert, aber ich habe noch keinem mein Wort gegeben“, verriet der 25-Jährige unlängst. Gerüchten, der FC Arsenal läge im Rennen um ihn in der Pole Position, erteilte er eine Absage: „Ich hatte keinen Kontakt mit Arsène Wenger.

Droht erneut der Ausverkauf?

Begehrlichkeiten könnten darüber hinaus Victor Wanyama, Sadio Mané, Dusan Tadic, Toby Alderweireld (ausgeliehen von Atlético Madrid), Nathaniel Clyne oder Granziano Pellè wecken. Der kenianische Abräumer Wanyama ist an der Seite von Chefstratege Schneiderlin in der Mittelfeldzentrale gesetzt. Mané und Tadic kamen beide erst im Sommer ins St. Mary’s und wirbeln seitdem auf den Flügeln der Koeman-Elf.

Unter der Anzeige geht's weiter

Ebenfalls neu ist Abwehrchef Alderweireld. Nach überzeugenden Auftritten fällt er seit Mitte Januar mit einer Oberschenkelverletzung aus. Wohl auch ein Grund dafür, dass es in den letzten Wochen nicht mehr ganz so rund für Southampton lief. Clyne ist hinten rechts der legitimierte Nachfolger von Chambers und besitzt einen ausgeprägten Offensivdrang. Der Italiener Pellè traf zu Saisonbeginn wie er wollte, litt zuletzt aber unter Ladehemmungen (elf Ligaspiele infolge ohne Treffer). Der erste Neuzugang für die kommenden Saison könnte Eljero Elia werden (aktuell ausgeliehen) von Werder Bremen sein. Für den Niederländer besitzt man eine Kaufoption in Höhe von 5,5 Millionen Euro.

Das St. Mary’s ist für Scouts internationaler Spitzenklubs längst eine beliebte Anlaufstelle geworden. Und sollte Koeman trotz der lange Zeit so erfolgreichen Saison am Ende den europäischen Wettbewerb verpassen, müssen die Verantwortlichen wieder einmal befürchten, den Klub im Sommer personell zu großen Teilen neu aufzustellen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter