Griezmann: Chelsea lockt mit Costa – wegen Simeone

Als kongeniales Sturmduo begeisterten David Villa und Diego Costa insbesondere in der Saison 2013/14, als sie Atlético Madrid überraschend ins Champions League-Finale und zur spanischen Meisterschaft führten. Im Anschluss kehrten beide dem Vicente Calderón den Rücken. Entsprechend groß war die Angst, man könne die Torjäger nicht ersetzen. Es drohte eine Sturmflaute.

Als Ersatz holte Atleti Mario Mandzukic (22 Millionen Euro), der beim FC Bayern vor Robert Lewandowski flüchtete, und Antoine Griezmann. Vor allem Griezmann, für den die Hauptstädter 30 Millionen ins Baskenland an Real Sociedad überwiesen, entpuppte sich als wahrer Glücksfall, als perfekter Transfer, womöglich einer der herausragendsten der Vereinshistorie.

100-Millionen-Ausstiegsklausel

Der französische Nationalspieler schlug voll ein. 57 Mal traf Griezmann in bisher 108 Einsätzen für die Rojiblancos – und führte das Team von Trainer Diego Simeone vergangene Saison wiederum ins Champions League-Finale. Der FC Bayern wird sich erinnern. Die Leistungen des 25-Jährigen weckten aber selbstredend auch bei der Konkurrenz großes Interesse. Vor allem Paris St. Germain wollte den Basken gerne von Madrid nach Frankreich lotsen. Daraus aber wurde nichts, stattdessen verlängerte Griezmann im Juni bis 2021. Seine Ausstiegsklausel wurde infolge dessen auf 100 Millionen Euro angehoben.

Damit untermauerte Griezmann seine Beziehung zu Atlético. Und zu Trainer Cholo Simeone. Das Verhältnis zwischen dem argentinischen Raubein und dem baskischen Edeltechniker ist derart gut, dass Griezmann zuletzt gegenüber ‚Telefoot‘ sagte, er könne sich einen Wechsel nur vorstellen, wenn Simeone Atleti einmal verlässt. Dessen Vertrag ist noch bis 2020 datiert.

Sun falsch informiert

Für Hektik sorgte am gestrigen Mittwoch die Meldung der spanischen Zeitung ‚El Confidencial‘. Die vermeldete, Simeone plane, seinen Herzensklub 2018 zu verlassen. Das stieß in England natürlich auf offene Ohren. Die ‚Sun‘ behauptet, der FC Chelsea bereite sich schon jetzt darauf vor, Griezmann für 100 Millionen aus seinem Vertrag herauszukaufen. Auch Ex-Rojiblanco Diego Costa könne in einen möglichen Deal eingebunden werden. Allerdings wolle Chelsea den Transfer schon im kommenden Sommer über die Bühne bringen.

FT-Meinung: Die Meldung könnte daher rühren, dass die ‚Sun‘ die Meldung der ‚El Confidencial‘ nicht ganz korrekt zu verstanden haben scheint. Das englische Boulevardblatt schreibt unter Bezug auf die spanischen Kollegen, Simeone wolle Atlético schon 2017 verlassen. Das aber ist falsch. Und dementsprechend gering dürften die Chancen bei Griezmann sein. Auch für Manchester United, das ebenfalls flammendes Interesse am Stürmerstar haben soll. 2018 könnte dies dann allerdings anders aussehen, sollte die Nachricht aus Spanien mehr sein, als ein Auffangtuch nach Schluss des Transferfensters.