Gündogan über seinen Raketenstart, Guardiola & eine Steigerung gegenüber dem BVB

von Tobias Feldhoff
3 min.
Findet bei Manchester City zur Topform: Ilkay Gündogan @Maxppp

Ilkay Gündogan hat bei Manchester City trotz Verletzung einen Raketenstart hingelegt. In einem Interview spricht der Nationalspieler über den Anteil von Pep Guardiola, seine neue körperliche Fitness und die Steigerung gegenüber dem BVB.

Bis Mitte September musste Ilkay Gündogan nach seiner Knieverletzung noch pausieren. Anlaufzeit brauchte der Nationalspieler im Anschluss nicht. Gleich in der ersten Partie gegen den FC Bournemouth traf er. Es folgten weitere Galaauftritte und Doppelpacks gegen West Brom und in der Champions League gegen den FC Barcelona. Anlaufprobleme wie nach seinem Wechsel im Jahr 2011 zu Borussia Dortmund hatte Gündogan nicht.

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Vielleicht liegt es einfach an der Erfahrung und daran, dass ich damals 20 war und als Mensch nicht so weit sein konnte wie heute mit 26 Jahren. Jedenfalls fällt es mir deutlich leichter, mich einzugewöhnen als zum Anfang meiner Dortmunder Zeit“, erläutert der deutsche Nationalspieler im Interview mit dem ‚kicker‘. Für ihn sei es der „entscheidende Punkt“ gewesen, dass er „bereit war für diesen Wechsel“.

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Körperlich so gut wie nie – Guardiola als Faktor

Doch Gündogan nennt nicht nur die Erfahrung, sondern auch die körperliche Fitness als wichtigen Aspekt seines Raketenstarts. „Ich bin davon überzeugt, dass ich körperlich noch mal einen Schritt nach vorne gemacht habe, auch durch den Wechsel. Ich fühle mich momentan mit meinem Körper extrem wohl. Ich glaube, das merkt man auch“, sagt der gebürtige Gelsenkirchener, der außerdem Guardiola als Faktor nennt: „Jürgen Klopp war anders, sehr emotional. Bei Thomas Tuchel gab es Parallelen, auch was Trainingsinhalte und spieltaktische Dinge angingen, aber Pep Guardiola ist schon noch mal etwas ganz Neues.“

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Laut Gündogan zeichnet den Katalanen vor allem seine Akribie aus. „Er überlässt nichts dem Zufall und weiß in jeder Situation, was er einem Spieler mitzugeben hat, vor allem an taktischem Wissen“, erläutert der Mittelfeldspieler, „man hat das Gefühl, 99 Prozent Sicherheit reichen ihm nicht. Er will die 100 Prozent haben.“ Guardiola habe „Gedanken, die man als Spieler vielleicht auf Anhieb nicht verstehen kann, die aber perfekt funktionieren“.

ManCity eine Steigerung zum BVB

Mit den Citizens belegt Gündogan nach dem mageren 1:1 am Wochenende gegen den FC Middlesbrough Platz drei in der Premier League. Der BVB steht in der Bundesliga auf Platz fünf. Die öffentlich formulierten Ambitionen der beiden Klubs klaffen allerdings deutlich auseinander. Während die Dortmunder offiziell das Ziel Champions League-Qualifikation ausgegeben haben, schielt City unter Guardiola auf den Titel in der Königsklasse.

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In Gündogans Augen hat er deshalb noch einmal einen Sprung nach vorne gemacht mit seinem Wechsel von Schwarz-Gelb zu Skyblue: „Ich habe absolut das Gefühl. Ein Beispiel: Wenn ich hier mit dem Auto zum Trainingszentrum komme und das alles sehe, das ist schon extrem beeindruckend. Das ist nicht einmal mit Bayern München zu vergleichen, sondern nochmal eine andere Hausnummer. Man merkt, dass man hier bei einem Weltverein angekommen ist, der Großes vorhat und Großes entwickeln möchte in den nächsten Jahren. Entsprechend groß ist auch der Druck und die Verantwortung für den einzelnen Spieler. Das ist schon etwas anderes als in Dortmund.“

Vor allem den klaren Nummer-Zwei-Status in Deutschland hinter dem FC Bayern findet Gündogan in Manchester so nicht wieder. „In Dortmund wusste man, dass Bayern München die klare Nummer eins in Deutschland ist. Man kann sie zwar schlagen, die Chancen dafür aber stehen auf Strecke nicht sehr gut“, beschreibt der Mittelfeld-Stratege, „hier ist es so, dass man klar zu verstehen gibt, dass man nach dem Obersten strebt. Das hat international in den vergangenen Jahren nicht funktioniert, national ist Manchester City mit den Meisterschaften 2012 und 2014 allerdings im Soll. Die Erwartungshaltung ist immer extrem hoch.“

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FT-Meinung: Der 27-Millionen-Wechsel zu den Citizens hat sich aus Sicht von Gündogan bislang ausgezahlt. Ganz unbestritten ist es eine neue Erfahrung, die ihn als Mensch und Fußballer weiter reifen lässt. Und sollte er seine aktuelle Form in der Nationalmannschaft auf den Platz bringen, hat auch der deutsche Fußballfan etwas von diesem Transfer.

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