Klopps Umdenken: Viel hilft viel

von Lukas Hörster
2 min.
Liverpool FC Alisson Ramsés Becker @Maxppp

Einst zeichnete Jürgen Klopp das Bild von sich, der heilige Samariter des Transfermarkts zu sein. Mittlerweile hat der Trainer des FC Liverpool radikal umgedacht. Der Erfolg gibt ihm Recht.

Irgendwie war die Szene bezeichnend: Als Divock Origi den Ball in 96. Minute des Merseyside-Derbys gegen den FC Everton zum 1:0 über die Linie schummelte, gingen mit Jürgen Klopp die Pferde durch. Während die restlichen Spieler des FC Liverpool geschlossen an der Eckfahne jubelten, rannte der Coach zu Alisson Becker, seinem Rekordtorwart, der zuvor einmal mehr mit Topparaden geglänzt hatte.

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Als die Reds den Brasilianer mit Vorfahren aus dem Hunsrück im Sommer für stolze 62,5 Millionen Euro von der AS Rom loseisten, fiel nach 17 Jahren der Ablöserekord von Gianluigi Buffon (53 Millionen Euro). Zwar war klar, dass Liverpool nach den haarsträubenden Fehlern von Loris Karius im Champions League-Finale eine neue Nummer eins brauchte – doch musste es gleich für so viel Geld sein?

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Schließlich war es einst Klopp selbst, der die heutzutage üblichen wahnsinnigen Transfersummen verurteilte. 2016 sagte der Schwabe: „An dem Tag, an dem das Fußball ist, werde ich meinen Job nicht mehr machen.“ Zudem jammerte er: „Andere Vereine können einfach auf den Markt gehen und sich deutlich mehr teure Spieler leisten.“ Mit der Rolle des Idealisten brach der Kultcoach aber schon im Januar 2018.

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Volltreffer van Dijk

Damals zog er nach zähen Verhandlungen Virgil van Dijk vom FC Southampton an Land. Mit 79 Millionen Euro Ablöse wurde der Niederländer zum teuersten Verteidiger der Welt. Nun, rund ein Jahr und einen Alisson-Transfer später, muss man festhalten: Viel Geld auszugeben hilft auch viel. Nach 15 Spieltagen der laufenden Saison hat der LFC gerade einmal sechs Gegentore kassiert und damit den Premier League-Rekord eingestellt.

Ein Vergleichswert: Zum selben Zeitpunkt der Vorsaison hatte das Team 19 Mal den Ball aus dem eigenen Netz holen müssen. Seit van Dijks erstem Spiel am 22. Januar hat sich die Zahl der Gegentore pro Spiel von 1,21 auf 0,56 halbiert. Und seit Alisson zwischen den Pfosten steht, kassiert Liverpool sogar nur noch 0,4 Treffer pro Premier League-Partie. Ein Sahnewert, der Klopp die ausgegebenen 141,5 Millionen Euro locker wert sein dürfte.

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