Marcus Rashford: Van Gaals Faible landet den nächsten Volltreffer

von Lukas Heimbach
3 min.
Van Gaals neueste Entdeckung: Marcus Rashford @Maxppp

Was haben Patrick Kluivert, Clarence Seedorf und Thomas Müller gemeinsam? Allen dreien gelang der Durchbruch unter Förderer Louis van Gaal. Das nächste Talent, das sich in die illustre Reihe namhafter Spieler einreihen könnte, ist Marcus Rashford. Van Gaals neueste Entdeckung.

Rund zweieinhalb Jahre ist es her, da trat ein 18-Jähriger bei Manchester United zuletzt fulminant ins Rampenlicht. Beim 2:1-Sieg gegen den AFC Sunderland besorgte Adnan Januzaj beide Treffer für die Elf von David Moyes. Die Bühne des Theaters der Träume war geebnet. Ein tosender Medienhype war unumgänglich.

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Im Sommer darauf flogen die Millionenbeträge, die Topteams wie Paris St. Germain, Real Madrid oder der FC Barcelona bereit seien, zu zahlen, nur so durch die europäischen Gazetten. 40, 50, 60 Millionen Euro sei Januzaj ihnen wert. Auch der FC Bayern wurde damals genannt. Doch in der Folge wurde es deutlich ruhiger um das vermeintliche Supertalent. Konservieren konnte Januzaj seine anfänglichen Leistungen nicht. Sich bei United durchsetzen ebensowenig.

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Da der Belgier zu Saisonbeginn im mit hunderten Millionen frisierten Starensemble wenig Aussichten auf ausreichend Einsatzzeit hatte, verlieh man ihn an Borussia Dortmund. Oder besser gesagt, parkte. Denn auch für den BVB waren Januzajs Qualitäten nicht ausreichend. Lediglich sechsmal kam er unter Thomas Tuchel zum Einsatz. Im Winter brach man die Leihe deshalb vorzeitig ab. 14 Einsatzminuten schenkte ihm Trainer Louis van Gaal seitdem. Mehrfach wurde er in die Reserve abgeschoben.

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Van Gaals Vorliebe

Einen ähnlichen Hype konnte seit Januzaj lange kein Eigengewächs der ‚Red Devils‘ erzeugen. Bis vor rund eineinhalb Monaten. Denn Louis van Gaal hat es endlich wieder einmal geschafft. Der ‚Tulpengeneral‘ hat ein Faible dafür, verdiente Stars auszumustern und stattdessen junge Talente seines hiesigen Arbeitgebers zu fördern. Bei den ‚Red Devils‘ glich die Vorliebe des Niederländers allerdings eher einem Geballer mit der Schrotflinte auf dem Talentepool des englischen Rekordmeisters.

Nachdem seit seiner Ankunft in erster Schusslinie leere Hülsen anstelle potenzieller Stars aufgelesen wurden, scheint van Gaal nun wieder getroffen zu haben. Wie einst bei den Bayern mit Thomas Müller, den er von den Amateuren zu den Profis hochzog. Wenngleich die Streuung in München deutlich geringer ausfiel. In Manchester ist die Rede von Marcus Rashford.

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Doppelter Traumeinstand

Als van Gaal nach dem 1:2 aus dem Hinspiel in der Europa League mit dem Rücken zur Wand stand, schmiss er den 18-jährigen Mittelstürmer gegen den FC Midtjylland ins kalte Wasser. Und Rashford dankte es seinem Coach mit seinem erlösenden Doppelpack. Am Ende siegte United 5:1. Nicht zuletzt dank Rashford.

Nur drei Tage später feierte Rashford sein Premier League-Debüt gegen den FC Arsenal. In der Startelf. Wieder war das Eigengewächs doppelt erfolgreich. Den übrigen Treffer bereitete er vor und führte United so zum 3:2-Sieg. Für den Insel-Boulevard war schnell klar: Im Old Trafford war ein neuer Star geboren. Vergangenen Mittwoch traf er gegen West Ham United erneut und ebnete mit seinem Treffer zum 1:0 den Einzug ins Finale des FA-Cups.

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Vertrag läuft 2017 aus

Noch in der Hinrunde lief der 1,80 Meter große Angreifer als Kapitän von Uniteds U21 auf. Nun ist Rashford der neue Hoffnungsträger. Das drahtige Eigengewächs zeichnen vor allem seine Schnelligkeit sowie sein ausgereifter Torriecher aus. Zudem ist Rashford variabel im Offensivspiel, weicht immer wieder auf die Flügel aus und reißt Lücken in die gegnerischen Defensivreihen. Eine Eigenschaft, die van Gaal auch bei Müller einst schätzte.

Der Rummel um Januzaj hat einmal gezeigt: Der Rekordmeister ist gut beraten, Rashford im aufgeheizten englischen Medienzirkus aus der Schusslinie zu nehmen. Denn wenn man in England in einer Sache richtig gut ist, dann im medialen Verheizen vermeintlicher Wundertalente. Zudem gilt es, den nur bis 2017 datierten Kontrakt schnellstmöglich zu verlängern, ehe die derzeit deutlich erfolgreichere Konkurrenz bei ihm vorstellig wird. Sein Salär von aktuell knapp 2.000 Euro die Woche dürfte Rashford dabei um ein Vielfaches nach oben treiben können. Alle Trümpfe liegen bei ihm.

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