Phänomen Southampton: Die Chance auf den ganz großen Wurf

von Kevin Niekamp
3 min.
Ronald Koeman hat auf Anhieb einen starken Saints-Kader geformt @Maxppp

Viel wurde vor Saisonbeginn über den FC Southampton geschrieben. Doch die Saints haben den Ausverkauf im Sommer, bei dem fünf Stammspieler inklusive Trainer Mauricio Pochettino den Verein für 120 Millionen Euro verließen, besser gemeistert, als alle Experten vermutet haben. Aktuell steht man auf dem dritten Platz der Premier League und hat die Chance auf das internationale Geschäft. Diese Chance wollen die Verantwortliche nun durch sinnvolle Verstärkungen ergreifen.

Es mag verwunderlich erscheinen und bei manch einem Fan, der es nicht gerade mit Werder Bremen hält, ein wenig Schadenfreude hervorrufen. Doch in seinem zweiten Spiel nach seinem Wechsel war es Eljero Elia, der zuvor in der Hinrunde an der Weser so gut wie nichts auf die Kette bekommen hat, der Southampton bei Newcastle United im Alleingang zum Sieg schoss. Zwei Tore erzielte der Niederländer in den 83 Minuten, die er auf dem Platz stand. In 558 Minuten hatte er zuvor in der Bundesliga gerade mal eine Torvorlage zustande gebracht.

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Der Flügelspieler funktioniert auf Anhieb unter dem niederländischen Trainer Ronald Koeman, wie auch der gesamte Kader unter dem neuen Coach wie ein Kätzchen schnurrt. Die Namen Calum Chambers, Luke Shaw, Adam Lallana, Dejan Lovren und Rickie Lambert sind rund um das St. Marys längst vergessen. Alle fünf verließen den Verein vor der Saison um für einen größeren Klub in England zu spielen. Arsenal, Liverpool und Manchester United hießen die Adressen. Alle drei Mannschaften liegen derzeit hinter den ‚Saints‘ in der Tabelle.

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Kommt der Angriff der Großen?

Vor Elias Siegtoren gegen Newcastle fertigte man Arsenal und United ab und holte gegen den Tabellenführer Chelsea ein Unentschieden. 13 Siege stehen aktuell auf dem Konto. Nur Chelsea und Manchester City haben mehr. Bis zum Saisonende stehen nur noch fünf Spiele gegen Teams an, die die vergangene Saison vor Southampton beendeten.

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Die Chance, sich erstmals für den internationalen Wettbewerb zu qualifizieren, ist so groß wie selten zuvor. United und Arsenal zeigen zwar immer wieder gute Ansätze, schaffen es aber nicht, Konstanz in ihre Leistungen zu bringen. Bei Tottenham fehlt dem Saints-Ex-Coach Mauricio Pochettino das Spielermaterial, um seine Vorstellungen umzusetzen. Beim FC Liverpool, der mit 65 Millionen Euro den größten Betrag in den Süden Englands überwies, sind sie derzeit mehr mit sich selbst, dem anstehenden Abgang von Steven Gerrard und den Problemen um Mario Balotelli beschäftigt, als sich als ernsthafter Kandidat für einen Platz unter den besten fünf zu empfehlen.

Rücklagen machen sich bezahlt

Das eingenommene Geld wurde im Sommer nicht sinnlos verschleudert, sondern mit Bedacht für Spieler eingesetzt, die unter dem Radar der Topklubs flogen. So blieb noch genug in den Kassen, um im Winter nachzurüsten. Kaum einer hätte wohl damit gerechnet, dass dieses Nachrüsten einen Platz im internationalen Geschäft sichern soll.

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Mit Elia kam der erste Spieler aus der Bundesliga. Filip Djurcic, der von Benfica Lissabon an Mainz ausgeliehen ist, soll in den kommenden Stunden folgen. Auch Tony Vilhena von Feyenoord Rotterdam steht laut englischen Medien kurz vor einer Unterschrift.

Ausverkauf 2.0 im Sommer?

Einen Schritt weiter ist bereits James Ward-Prowse. Der Jung-Nationalspieler verlängerte seinen Vertrag kürzlich um fünf Jahre. Er gilt neben Nathaniel Clyne und Morgan Schneiderlin als der nächste potenzielle Abgang. Die Anfragen von Arsenal, United und Co. sollen auch hier schon auf dem Tisch liegen. Spätestens im Sommer wird wohl wieder Geld in die südenglische Hafenstadt überwiesen und ein Eckpfeiler der Mannschaft herausgerissen. Die ‚Saints‘ kennen es nicht anders und werden Lösungen bereit haben.

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Die Rechnung ist dabei relativ simple: Schafft es Southampton, am Ende der Saison unter den besten fünf Mannschaften der Liga zu stehen, werden zwei der Big-6 Teams den internationalen Wettbewerb, zumindest über den Ligaweg, nicht erreichen. In diesem Fall haben Koeman und Co. die Argumente auf ihrer Seite.

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