Ruben Loftus-Cheek: Ein Mann für die Bundesliga?

von Steffen Röck
2 min.
Ruben Loftus-Cheek (r.) im Duell mit Emre Can @Maxppp

Ruben Loftus-Cheek stach bei dem Länderspiel zwischen England und Deutschland heraus. Das Talent des Mittelfeldspielers wurde auf der Insel bisher verkannt. Seine Leihe bei Crystal Palace läuft nur ein Jahr. Danach ist die Situation um den Nationalspieler offen.

Das Länderspiel zwischen England und Deutschland endete mit einem Unentschieden (0:0) und alle Beteiligten fragten sich, welche Erkenntnisse sie aus dieser Partie ziehen konnten. Auf deutscher Seite überwog die starke erste Halbzeit und die Überzeugung, dass der zweite Anzug passt. Mit Hummels, Kimmich, Özil und Werner wurden lediglich vier Stammspieler eingesetzt. Auf englischer Seite musste man schon tiefer graben. Eine Steigerung in der zweiten Halbzeit und die große Chance durch Jesse Lingard in der Nachspielzeit, den schmeichelhaften Sieg doch noch einzutüten, waren die einzigen positiven Ansätze der Three Lions.

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Mehr hätte England nicht zu bieten gehabt, wenn sich nicht der Debütant Ruben Loftus-Cheek in der ersten Halbzeit aufgeschwungen und der deutschen Elf Paroli geboten hätte. Der 21-jährige zentrale Mittelfeldspieler zeigte Einsatz und war an nahezu jeder brauchbaren Aktion des Teams von Gareth Southgate beteiligt. Er setzte auch das moralische Highlight der Engländer, als er innerhalb weniger Sekunden erst Leroy Sané und im Anschluss Marcel Halstenberg tunnelte. Der Spieler, der aktuell vom FC Chelsea an Crystal Palace ausgeliehen ist, hat bei seinem ersten Länderspiel bleibenden Eindruck hinterlassen.

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Mourinho überging das Talent

Im Anschluss an die Partie gegen die Deutschen äußerte sich sein Vater über Loftus-Cheeks Zeit beim FC Chelsea. Er klagte gegenüber dem ‚Daily Mirror‘, dass sein ehemaliger Trainer bei den Blues ihn nicht gefördert habe: „José Mourinho hielt ihn zurück. Er hätte spielen sollen. Alle hinter den Kulissen fragten sich: Warum spielt er nicht?“ Bei einem anderen prominenten Übungsleiter der Premier League hätte sein Sprössling hingegen nach Meinung von Loftus-Cheek senior schon früher eine andere Entwicklung genommen: „Wenn Ruben für Mauricio Pochettino spielen würde, hätte er jetzt 70,80,90 Mannschaftsauftritte.

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Die Leihe zu Crystal Palace verläuft für den körperlich starken Strategen persönlich sehr erfolgreich. Ist er nicht verletzt, ist er bei den Londonern gesetzt. Doch für den Klub stehen nach elf Spieltagen erst vier Punkte zu Buche. Eine Ausweitung des Leihgeschäfts über die aktuelle Saison hinaus ist unwahrscheinlich. Doch wie geht es weiter für Loftus-Cheek – traut er sich einen weiteren Anlauf bei Chelsea zu oder sucht er nach einem neuen Verein?

Bundesligisten nicht chancenlos

In vergleichbaren Situationen haben sich in diesem Sommer eine Reihe von englischen Spielern für die Bundesliga als nächsten Karriereschritt entschieden. Jadon Sancho wechselte von Manchester City zu Borussia Dortmund, Reece Oxford ließ sich von West Ham United zu Borussia Mönchengladbach ausleihen, wegen Ryan Kent vereinbarten der FC Liverpool und der SC Freiburg ebenfalls eine Leihe und Arsenals Kaylen Hinds wurde vom VfL Wolfsburg verpflichtet.

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Die genannten Spieler durften trotz ihres Alters schon Bundesligaluft schnuppern. Einzig bei Oxford und den Gladbachern hat man bislang das Gefühl, dass die Zusammenarbeit nicht fruchtet. Die anderen Beispiele könnten die deutsche Eliteklasse auch für Loftus-Cheek interessant machen.

FT-Meinung

Perspektivisch

Der FC Chelsea, bei dem Englands Nummer zehn noch einen Vertrag bis 2021 besitzt, hat in der Vergangenheit etliche Deals mit Bundesligisten eingefädelt. Feste Transfers und zahlreiche Leihdeals wurden vereinbart. Die deutsche Liga wäre eine passende Bühne für Loftus-Cheek, um sich auch außerhalb der britischen Insel einen Namen zu machen.

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