Der Ex-Schalker José Manuel Jurado droht mit Spartak Moskau die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb zu verpassen. Im Interview mit FussballTransfers spricht der Freistoßexperte über sein aktuelles Leid, seine tollen Erinnerungen auf Schalke und seine Pläne für die Zukunft.
FussballTransfers.com: Hallo Herr Jurado, mit Spartak Moskau liegen Sie aktuell nur auf Platz sechs der Premier Liga. Enttäuschend?
José Manuel Jurado: „Jede Saison starten wir mit dem Ziel, um die Meisterschaft mitzuspielen oder zumindest in die Champions League zu kommen, aber es kommt dann anders. Es gibt derzeit einfach andere Mannschaften, die auf einem höheren Niveau sind als wir. Das ist die Realität und wir müssen es akzeptieren.“
Wie läuft es für Sie persönlich?
„Ich kann mich nicht beklagen. Ich bin zufrieden, wie die Dinge gekommen sind. Ich habe gute Spiele gemacht und Tore erzielt, aber das reicht mir nicht. Ich will mit der Mannschaft etwas erreichen und das ist nicht der Fall. Es fehlt mir, einen Titel zu holen oder zumindest bis zum Finale dabei zu sein.“
Haben Sie den Glauben schon verloren?
„Wenn man sich an so tolle Zeiten gewöhnt, wie ich sie bei Atlético Madrid oder Schalke 04 erlebt habe, willst du weiter Titel sammeln, Pokale hochhalten und die ganz großen Spiele national wie international spielen. Das vermisse ich hier.“
Große Spiele dieser Art hatten sie damals mit Schalke gegen Inter Mailand...
„Das war eines der besten Spiele überhaupt. Eine erinnerungswürdige Begegnung. In der Champions League mit 5:2 bei Inter Mailand zu gewinnen wird für uns alle unvergessen bleiben. Diese Champions League-Saison war spektakulär. Ins Halbfinale gegen Manchester United zu kommen war das Schönste, das ich erlebt habe.“
Wie ist ihre Erinnerung an die Schalke-Fans?
„Die zwei Jahre auf Schalke waren mit die schönsten in meiner Karriere. Es war eine tolle Erfahrung. Auch wegen der Fans, die in einer unglaublichen Form mitfiebern. Wohin du auch kommst, die Stadien sind voll. Dazu hatte ich das Glück, Titel zu gewinnen, große Spiele zu spielen und mit dem Einzug ins Halbfinale der Champions League Vereinsgeschichte zu schreiben.“
Wie haben Sie die Arbeit mit Felix Magath empfunden?
„Das war ein radikaler Wechsel und ziemlich hart im Vergleich zu meinen Erfahrungen bei Atlético. In Spanien wird anders trainiert. Der Fokus liegt mehr auf dem Ball und dem Ballbesitz. In Deutschland hatte ich dann einen härteren Trainer, der viel im physischen Bereich gearbeitet hat, mit Medizinbällen und vielen Läufen. So hat er das Maximum aus jedem herausgeholt und wir waren zum Saisonende körperlich sehr gut drauf.“
2017 endet ihr Vertrag in Moskau. Würden Sie gerne nach Spanien zurückkehren?
„Jeder Spieler will in einer guten Mannschaft spielen. Die Teams in Spanien, die um die europäischen Plätze mitspielen, sind gut. Eines Tages würde ich gerne nach Spanien zurückkehren. Ich weiß aber derzeit noch nicht, wann es so weit sein wird.“
Denken Sie noch an die Nationalmannschaft?
„Dorthin zu kommen ist schwierig. Erst recht, wenn man in Russland spielt. Ich habe den Traum nie aufgegeben und es ist wie in einem Fußballspiel: So lange der Schiedsrichter nicht abgepfiffen hat, ist es noch nicht vorbei.“
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