Das Transferembargo erschütterte die katalanische Fußballwelt. Ein Jahr lang muss der FC Barcelona zusehen, wie die Konkurrenz auf dem Transfermarkt zuschlägt. Ursache für die Strafe der FIFA sind illegale Transfers von Minderjährigen. Vor allem der damals 13-jährige Seung-Woo Lee spielt dabei ein Rolle.
Zwei Transferperioden darf der FC Barcelona nicht auf dem Transfermarkt aktiv werden. Ab Anfang 2015 gilt das Embargo für ‚Barça‘. Die Katalanen waren zuvor in Berufung gegangen, bekamen von der FIFA so eine aufschiebende Wirkung gewährt und konnten dementsprechend in diesem Sommer präventiv noch einmal zuschlagen. Für insgesamt 143 Millionen Euro verstärkte man sich im Sommer noch einmal mit sieben Neuzugängen, bevor zukünftig die Transferfesseln auferlegt sind.
Königstransfer war Luis Suárez, für den ‚Barça‘ 81 Millionen Euro an den FC Liverpool überwies. Auch Marc-André ter Stegen wechselte für zwölf Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach ins Camp Nou. Am liebsten hätten die ‚Blaugrana‘ auch Marco Reus schon jetzt in die katalanische Hauptstadt gelotst. Im kommenden Sommer, wenn Reus‘ Ausstiegklausel greift, muss Barcelona dann tatenlos zusehen, wie sich die Crèmè de la Crèmè des europäischen Fußballs im Kampf um den Superstar des BVB die Augen auskratzt.
Nächstes Offensiv-Juwel nach El Haddadi
Grund für das Transferembargo des spanischen Renommierklubs sind Verstöße gegen die Auflagen der FIFA. Genau genommen handelt es sich laut Artikel 19 des „Reglements bezüglich Status und Transfer von Spielern“ um illegale Transfers von Minderjährigen zwischen den Jahren 2009 und 2013. Unter anderem geht es um die Verpflichtung des 17-jährigen Kroaten Alen Halilovic von Dinamo Zagreb. Auch der Transfer des Koreaners Seung-Woo Lee soll für Probleme gesorgt haben.
Der heute 16-Jährige kam 2011 aus der Jugend des koreanischen Erstligisten FC Incheon United. Seung-Woo gilt als eines der größten Talente des asiatischen Fußballs. Mit 1,73 Metern Körpergröße ist der Youngster alles andere als ein klassischer Mittelstürmer. Vielmehr ist das Top-Talent ein klassischer ‚Barça‘-Stürmer. Klein, wendig, enorm schnell.
Aufgrund seiner extrem explosiven und dynamischen Tempoläufe lassen sich Vergleiche mit Weltstar Lionel Messi nur schwerlich vermeiden. Zuletzt zeigte Seung-Woo sein enormes Potenzial in der südkoreanischen U16-Nationalelf, als er mit dem Ball von der Mittellinie startete und sämtliche Verteidiger stehen ließ, ehe er den Ball im Tor versenkte.
Nach Munir El Haddadi, der zu Saisonbeginn für mächtig Furore sorgt, drängt somit der nächste Hoffnungsträger aus La Masia in Richtung steile Karriere. Fraglich aber, ob der vierfache Champions League-Sieger Seung-Woo auch verpflichtet hätte, hätte man erahnen können, welch immensen transferpolitischen Nachwehen der Kauf des Koreaners mit sich bringt.
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