Auf Iniestas Spuren – Atléticos Bubi Torres ist erwachsen geworden

von Matthias Rudolph
2 min.
Atletico Madrid Óliver Torres Muñoz @Maxppp

Im Sommer kehrte Óliver Torres nach eineinhalb Jahren auf Wanderschaft zu Atlético Madrid zurück. Das Talent ist gereift und hat sich binnen kürzester Zeit im stark besetzten Mittelfeld der Rojiblancos einen Platz erobert. Große Hoffnungen ruhen auf den Schultern des schmächtigen Youngsters. Und das zu Recht.

Beim ersten Blick auf Óliver Torres meint man, bei einem Spiel der A-Jugend gelandet zu sein. Der 20-Jährige ist klein, schmächtig und sieht eher nach Pubertät als nach Champions League aus. Sobald das Eigengewächs von Atlético Madrid aber den Ball am Fuß hat, tritt Staunen anstelle der vorherigen Verwunderung über das jugendliche Aussehen. Auf dem Feld wie als Person ist Torres in den vergangenen Jahren im Eiltempo gereift.

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Zunächst für ein halbes Jahr an den FC Villarreal verliehen, ging es anschließend für eine Saison zum FC Porto. Im Trikot des Top-Ausbildungsklubs aus Portugal absolvierte Torres 40 Pflichtspiele (7 Tore, 6 Assists) und kehrte im Sommer mit etlichen Erfahrungen im Gepäck zu Atlético zurück. „Ich wurde vor allem in dem Jahr in Portugal auf und neben dem Feld gefordert. Das hat mir geholfen, mich weiterzuentwickeln. Vorher war ich ein Spieler mit Potenzial, aber für die großen Wettbewerbe fehlte mir die körperliche Präsenz, Konstanz und der Kampfgeist. Jetzt klappt das alles viel besser“, spricht Torres von seiner Entwicklung und liefert den Beweis auf dem Feld.

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In vier der ersten sechs Partien der aktuellen Saison stand der trickreiche Offensivspieler in der Startelf von Trainer Diego Simeone. Und es zeigt sich, dass der Jungspund seinem Team gut tut. An der Seite der etablierten, aber weniger beweglichen Mittelfeldspieler Gabi, Thiago oder auch Koke bringt Torres eine neue Qualität ein. Unbekümmert und mit enormem Laufpensum reißt er nicht nur Lücken in die gegnerischen Reihen. Der 20-Jährige weiß mittlerweile auch, wie er sich die Gegenspieler mit schnellen Richtungswechseln vom Leib hält. Bemerkenswert: Auch beim Topspiel gegen den FC Barcelona (1:2) vor zwei Wochen schenkte Simeone seinem Youngster von Beginn an das Vertrauen. Torres zahlte es mit einer defensiv wie offensiv engagierten Leistung zurück.

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Ein moderner Zehner

Torres' größte Stärke ist das Dribbling. Ähnlich wie Andrés Iniesta büßt er kaum Tempo ein, wenn er den Ball am Fuß führt. Und auch wenn dem Rechtsfuß dann und wann noch die Präzision fehlt, dürfen Atlético-Fans und spanische Fußballanhänger gleichermaßen noch viel von dem kleinen Dribbler erwarten. Die Nummer 10 auf dem Rücken trägt Torres keineswegs nur spazieren.

Bleibt die Frage, ob der Spielmacher auch den nötigen Ehrgeiz für eine große Karriere mitbringt. Die Antwort gibt Torres selbst:: „Früher haben mich die Leute als Talent gesehen. Aber ich will nicht, dass sie mich so sehen. Ich will in jeder Hinsicht ein kompletter und konkurrenzfähiger Spieler sein.“ Und auch in Sachen Demut scheint der U21-Nationalspieler geerdet: „Tausende Kinder träumen von diesem Job. Wenn ich meine Arbeit also ohne Freude machen würde, wäre ich falsch. An dem Tag, an dem ich es nicht mehr genieße, werde ich aufhören.“ Schaut man Torres derzeit beim Kicken zu, wird schnell klar: Dieser Tag ist in weiter Ferne.

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