Chance und Risiko: Investoreneinstieg bei Atlético

von Kevin Niekamp
2 min.
Chance und Risiko: Investoreneinstieg bei Atlético @Maxppp

Mit dem Einstieg von Multimillionär Wang Jianlin bei Atlético Madrid wagt die Primera División den dritten Versuch mit einem Investor aus dem Ausland. Beim FC Málaga ist das Projekt zuvor grandios gescheitert. Der FC Valencia zeigt derzeit, was mit dem frischen Kapital alles möglich ist. Bei Atlético soll nun alles anders und besser werden.

Es waren Feiertage für die Fans der ‚Rojiblancos‘. Zuerst kehrte der verlorene Sohn Fernando Torres in die spanischen Hauptstadt zurück, dann sicherte er im Pokalderby bei Real Madrid mit zwei Toren das Weiterkommen und nun winkt neues Geld dank eines chinesischen Investors. Die finanzielle Kluft zum großen Rivalen sowie zum FC Barcelona soll verkleinert werden.

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120 Millionen Euro betrug der Jahresumsatz im Süden Madrids bislang. In der aktuell veröffentlichten Liste der umsatzstärksten Klubs rangiert Atlético damit knapp hinter Vereinen wie dem FC Schalke 04 oder Tottenham Hotspur. Gleichzeitig drücken den Verein aber Verbindlichkeiten von knapp einer halben Milliarde Euro.

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19 Milliarden Vermögen und Arda Turan

Mit Wang Jianlin besitzt der spanische Meister nun drei Großaktionäre. Den größten Anteil hält mir 52 Prozent nach wie vor Miguel Ángel Gil Marín, gefolgt von jenem Jianlin und dem aktuellen Präsidenten Enrique Cerezo mit jeweils 20 Prozent. 45 Millionen Euro sollen es dem Vernehmen nach sein, die der chinesische Geschäftsmann für die Anteile bezahlt. Doch für diese Summe gibt es natürlich nicht nur Anteile, sondern auch Mitspracherecht im Aufsichtsrates des Klubs.

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Doch wer ist dieser Mann eigentlich genau? Laut ‚Forbes‘ verfügt er über ein Vermögen in Höhe von 19 Milliarden Euro, das er sich unter anderem in der Immobilienbranche aufgebaut hat. Sein Lieblingsspieler soll Arda Turan sein. Das Gehalt des ehemaligen chinesischen Nationaltrainers Jose Antonio Camacho zahlte Jianlin aus eigener Tasche.

Jugendzentrum und Fußballschulen

Mit dem Einstieg des zweitreichsten Mannes der Volksrepublik wächst der Champions League-Finalist wie von Trainer Diego Simeone gefordert immer weiter. Der Argentinier hatte sich zuletzt immer wieder beschwert, dass die Kluft zu den beiden Großen des Landes geschlossen werden müsste. Zumindest ist der eingeschlagene Weg in den nächsten Jahren gesichert. Gleichzeitig bietet Jilanlins Einstieg Atlético die Möglichkeit, den asiatischen Markt im Sturm zu erobern.

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Nicht nur auf finanzieller Ebene, sondern auch auf sportlicher. Der Plan sieht vor, in den nächsten Jahren vermehrt Atlético-Fußballschulen im Reich der Mitte aufzubauen, sowie ein 30 Millionen Euro teures Jugendzentrum in der spanischen Hauptstadt.

Bitte kein Malaga 2.0

Einen Haken sucht man bei diesem Geschäft auf den ersten Blick vergeblich. Der Einstieg ist mit dem von Peter Lim beim FC Valencia, der inklusive der Schuldenbegleichung bereits über eine halbe Milliarde in den Verein investiert haben soll, nicht zu vergleichen. Vielmehr ist es ein strategischen Vorhaben der Chinesen. So lässt sich auch der Kauf des Edificio España, eines der Wahrzeichen des Madrider Zentrums an der Plaza de España, für 265 Millionen Euro erklären.

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Der finanzielle Handlungsspielraum für Atlético wird somit größer, so dass die sportlichen Erfolge aus der jüngeren vergangenen Saison in der Zukunft wiederholbar scheinen. Läuft alles weiter wie bisher, wird auch Wang Jianlin die Füße stillhalten. Wenn nicht, droht ein ähnliches Szenario wie in Málaga. Das sollte für die Verantwortlichen auf allen Ebenen Warnung genug sein.

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