Der Douglas-Deal: Warum Barça doppelt daneben lag

von Matthias Rudolph - Quelle: Sport
2 min.
Marco Asensio war schon mit einem Bein in Barcelona @Maxppp

Der FC Barcelona ist das Maß aller Dinge, wenn es um die Ausbildung von Talenten zu Topspielern geht. Auf dem Transfermarkt liegen aber auch die Katalanen mitunter gehörig daneben. Im doppelten Sinne falsch war im Sommer 2014 die Entscheidung, den Brasilianer Douglas an Bord zu holen.

Die Scouts hatten ihn wärmstens empfohlen und auch mit RCD Mallorca waren die Rahmenbedingungen schon abgesteckt. Der FC Barcelona stand im Sommer 2014 unmittelbar vor der Verpflichtung des spanischen Ausnahmetalents Marco Asensio. 4,5 Millionen Euro sollten die Katalanen im Gegenzug auf die balearische Insel transferieren. Weil die Mallorca-Bosse aber die komplette Summe auf einen Schlag forderten, machten der damalige Sportdirektor Andoni Zubizarreta und Generaldirektor Antoni Rossich einen Rückzieher. Voll und ganz überzeugt war man von Asensio offenbar nicht.

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Besonders absurd wird diese Entscheidung, wenn man bedenkt, dass der FC Barcelona kurz vor Ablauf der Transferfrist dann aber doch noch einmal eine ähnlich hohe Summe in die Hand nahm, um den Brasilianer Douglas an Bord zu holen. Für vier Millionen Euro kam der Rechtsverteidiger vom FC São Paulo ins Camp Nou. Und stand in der Saison 2014/15 in allen Wettbewerben zusammen ganze 262 Minuten auf dem Rasen.

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Douglas müsse sich erst an das höhere Tempo und die neue Kultur gewöhnen, sagten die einen. Mit dem geschulten Auge sah man aber schnell, dass der immerhin zwölfmalige U20-Nationalspieler nicht das Zeug für einen Klub dieser Größe mitbrachte. Und so folgten in der anschließenden Spielzeit 2015/16 kümmerliche 126 Minuten im Barça-Dress.

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Krumme Geschäfte in Brasilien

Mittlerweile ist Douglas an Sporting Gijón verliehen, wo er zumindest dann und wann einen Einsatz in La Liga bestreiten darf. Im kommenden Sommer wird er dann wieder zu Barça zurückkehren. Dort besitzt er schließlich noch einen Vertrag bis 2019. Warum und wieso die Katalanen den selbst in São Paulo nicht zum Stamm gehörenden Douglas damals mit einem Fünfjahresvertrag ausstatteten, wird sich nie ganz klären. Von beiseite geschafften 6,5 Millionen Euro war ebenso die Rede wie von zwielichtigen Geschäften mit der Spielervermittlerfirma Traffic.

Einen Gefallen getan haben die Verantwortlichen dem FC Barcelona mit diesem Deal zumindest nicht. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man für das gleiche Geld Asensio hätte holen können. Dieser landete ein Jahr später bei Real Madrid. Und auch wenn es der 20-Jährige dort noch nicht zum Stammspieler geschafft hat, muss man kein Prophet sein, um zu wissen, dass seine Karriere eine andere Dimension erreichen wird als die eines gewissen Douglas Pereira dos Santos.

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