Interview mit Christian Lell: „Würde gerne in die Bundesliga zurückkehren“

von Martin Müller-Lütgenau
3 min.
Levante @Maxppp

Im Sommer kehrte Christian Lell der Bundesliga überraschend den Rücken und wechselte zu UD Levante in die spanische Primera División. Im Gespräch mit FussballTransfers berichtet der 28-Jährige von seinen Erfahrungen im Land des Welt- und Europameisters.

FT.com: Wie geht es Ihnen und wie haben Sie sich in Ihrer neuen Heimat eingelebt?

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Christian Lell: Mir geht es sehr gut. Das liegt in erster Linie daran, da wir sportlich erfolgreich sind und ich mich schnell in der Mannschaft etablieren konnte.

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FT.com: Stichwort Sprache: Wie steht es um ihre Spanischkenntnisse?

Christian Lell: Die Sprache ist leider ein Wermutstropfen. Ich verstehe zwar schon sehr viele Dinge, aber aufgrund der vielen englischen Wochen bleibt das Lernen etwas auf der Strecke. Das ist schade, denn ich bin ein sehr kommunikativer Mensch. Ich werde aber versuchen, die Sprache schnell zu meistern.

FT.com: Wie kam der Kontakt zu Levante zustande und welche Gründe waren ausschlaggebend für Ihren Wechsel?

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Christian Lell: Die Agentur um Roman Grill stellte den Kontakt her. Entscheidend war, dass ich noch eine Sperre über fünf Spiele absitzen musste. Dies wirkte natürlich abschreckend auf Interessenten aus der Bundesliga. Nachdem ich mir die Gegenbenheiten vor Ort angeschaut hatte und alles grundsoilde war, stand meine Entscheidung schnell fest. Zudem wollte ich schon immer einmal ins Ausland und die Gelegenheit musste ich beim Schopf packen.

FT.com: Sie waren unter anderem auch beim VfB Stuttgart im Gespräch. Wie konkret war das Interesse?

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Christian Lell: Stuttgart war nie eine Option, vielmehr wurden die Gerüchte an mich herangetragen. Zudem entschied ich mich relativ früh für Levante.

FT.com: Können Sie die Unterschiede zwischen der Bundesliga und der Primera División näher erörtern?

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Christian Lell: In Spanien ist im Vergleich alles ein bisschen entspannter. Das heißt allerdings nicht, dass das Training weniger professionell wäre. Die Stadien in Deutschland sind zudem fast immer ausverkauft und in einem Topzustand. In Spanien kann es dir passieren, dass du nur vor 10.000 oder 12.000 Zuschauern spielst.

FT.com: Sind Ihre Erwartungen bisher erfüllt worden?

Christian Lell: Bis zum Auswärtsspiel in der Europa League gegen Hannover 96 (1:2) war ich Stammspieler. Unglücklicherweise habe ich mich in der Begegnung verletzt und stand deswegen zuletzt in der Liga nicht in der Startformation. Allerdings komme ich im Pokal und der Europa League regelmäßig zum Einsatz. Deshalb bin ich mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden.

FT.com: Trauern Sie dem verpassten Spiel gegen Real Madrid und dem möglichen Aufeinandertreffen mit Cristiano Ronaldo hinterher?

Christian Lell: Wenn man in Spanien spielt, fiebert man natürlich den Partien gegen Real Madrid und dem FC Barcelona entgegen. Aufgrund des Regens war die Begegnung gegen Real (1:2) leider kein schönes Fußballspiel. Ich bin außerdem lange genug im Geschäft und bin nicht traurig über die verpasste Chance. Gegen Real gibt es ja auch noch das Rückspiel und in zwei Wochen steht bereits das Heimspiel gegen Barcelona auf dem Programm.

FT.com: Welche Ziele haben Sie und die Mannschaft sich in der Europa League und in der Meisterschaft gesetzt?

Christian Lell: In der Europa League hatten wir keine konkreten Ziele. Jetzt stehen wir nach vier von sechs Spielen auf dem zweiten Tabellenplatz und sagen selbstbewusst, dass wir in die nächste Runde einziehen wollen. Für die Liga gilt trotz des guten Saisonstarts das Ziel Klassenverbleib. Wir lassen uns da von der Tabelle nicht blenden. Erreichen wir die nötige Punktzahl zum Nichtabstieg frühzeitig, können wir uns ein höheres Ziel stecken.

FT.com: Ihr Vertrag läuft 2013 aus. Ist die Rückkehr in die Bundesliga ein Ziel oder gibt es andere Länder und Ligen, die Sie reizen würden?

Christian Lell: Sollten wir die Klassen halten, verlängert sich mein Vertrag automatisch um ein weiteres Jahr bis 2014. Ich fühle mich sehr wohl in Spanien. Im Ausland zu spielen, war immer ein Traum von mir. Aber ich sage auch ganz klar, dass ich sehr gerne in die Bundesliga zurückkehren würde. Zum einen wäre so die Distanz zu meiner Familie in München nicht mehr so groß. Auf der anderen Seite glaube ich, dass mein Leistungsvermögen ausreicht, um wieder bei einem Bundesligisten zu spielen. Andere Länder und Ligen üben deshalb keinen großen Reiz auf mich aus. Priorität genießt die Nähe zur Familie.

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