Krychowiak-Ersatz: Sevilla hat Rudy im Auge

Zwei Jahre lang war Grzegorz Krychowiak im Mittelfeld des FC Sevilla eine Leitfigur, eine Institution. Nicht nur einmal versuchte die europäische Elite, den polnischen Mittelfeldmotor vorzeitig aus Andalusien wegzulocken. Geglückt ist der Coup in diesem Sommer Paris St. Germain. Wohl insbesondere auch deshalb, weil Unai Emery, sein Trainer bei Sevilla, ihn überzeugte, mit ihm den Karriereschritt auf die Champs-Élysées zu wagen.

Für 33,6 Millionen Euro erhielt PSG den Zuschlag für Krychowiak. Das Geld ist bereits reinvestiert, bislang aber lediglich in Offensivspieler. Gleich fünf Spieler, die sich im offensiven Mittelfeld respektive als hängende Spitze zu Hause fühlen, holte Sevilla in diesem Sommer ins Estadio Ramón Sánchez Pizjuán: Franco Vázquez (US Palermo/15 Mio.), Joaquín Correa (UC Sampdoria/13 Mio.), Ganso (FC São Paulo/9,5 Mio.), Hiroshi Kiytake (Hannover 96/6,5 Mio.) und Pablo Sarabia (FC Getafe/1 Mio.).

Reizvolle Aussichten

Ersatz für Krychowiak, den Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld der ‚Sevillistas‘, die fortan von Jorge Sampaoli trainiert werden, fand man noch nicht. Die Suche aber läuft, unter anderem in der Bundesliga. Denn wie FT erfuhr, hat sich auch Sebastian Rudy von der TSG Hoffenheim ins Blickfeld des dreifachen Europa League-Siegers gespielt.

Der 26-Jährige reifte unter Julian Nagelsmann zum Führungsspieler im Kraichgau, lief zehnmal als Kapitän auf. Aufgrund des 2017 auslaufenden Vertrags wurde aber schon Anfang Juni spekuliert, der Nationalspieler könnte die TSG diesen Sommer verlassen. Zuletzt betonte Rudy aber, er wolle in Hoffenheim bleiben. „Es gibt schon Anfragen, aber ich habe in Hoffenheim noch ein Jahr Vertrag und will mich hier weiter reinhauen“, versicherte er im ‚kicker‘, „ich denke, dass unter Julian Nagelsmann für uns eine Weiterentwicklung möglich ist, das hat man schon in der vergangenen Spielzeit gesehen. Das will ich mir nicht entgehen lassen.“

Ausschließen wollte der Defensivspezialist einen Wechsel nicht. Das Interesse aus Sevilla könnte Rudy schmeicheln. Denn nach dem Abgang von Krychowiak stehen Trainer Sampaoli mit Steven N'Zonzi und Rückkehrer Matías Kranevitter, zuletzt an Atlético Madrid verliehen, lediglich zwei Option für das defensive Zentrum im Mittelfeld zur Verfügung. Und die Aussicht auf wünschenswerte Einsatzzeiten bei einem Champions League-Teilnehmer mutet mehr als reizvoll an. Konkretisiert Sevilla daher sein Bemühen um Rudy, dürfte der elffache Nationalspieler seinen Verbleib bei der TSG zumindest noch einmal überdenken.