Messi unzufrieden: Muss Barça nächsten Sommer verkaufen?

von Lukas Hörster
2 min.
Der beste Spieler der Barça-Historie: Lionel Messi @Maxppp

Lionel Messi hat schon einfachere Zeiten in seiner Karriere erlebt. Dem tränenreichen Rücktritt aus der Nationalmannschaft folgte die Verurteilung in Spanien wegen Steuerhinterziehung. Nun soll er einen Abschied aus Barcelona erwägen.

WeAreAllLeoMessi lautete der Hashtag, mit dem man sich auf Initiative des FC Barcelona im Netz mit Lionel Messi im Zuge von dessen Steueraffäre solidarisieren sollte. Dieser Schuss ging nach hinten los. Viele User und Follower des FC Barcelona sahen keinen Grund, den fünfmaligen Weltfußballer zu unterstützen. Kommentare wie: „Also zahle ich demnächst auch nicht meine Steuern“ oder „Ich fühle mit Messi. Er ist so arm dran, dass er seine Steuern nicht gezahlt hat“ waren schon eher an der Tagesordnung.

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Allgemein steht der Argentinier derzeit in keinem guten Licht. Zwar legte er für ‚Barça‘ eine schon gewohnt starke Saison hin – das Aus im Viertelfinale der Champions League schmälert den Gesamteindruck jedoch deutlich. Die größte Enttäuschung erlebte Messi dann aber im Anschluss an die vergangene Spielzeit, als er mit seiner Nationalmannschaft das dritte Endspiel in Folge verlor. Nach der Finalpleite bei der Copa América gegen Chile erklärte der in Tränen aufgelöste Angreifer seinen Rücktritt aus der ‚Albiceleste‘. Ein Schritt, der ihm nur wenig Anerkennung verschaffte.

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Verkauf 2017?

Es folgte die Verurteilung zu 21 Monaten Haft wegen Steuerhinterziehung – eine Gefängnisstrafe muss der ‚Gaucho‘ aber wegen des geltenden spanischen Rechts nicht antreten. Dennoch ist es ob der vielen aufeinanderfolgenden Enttäuschungen naheliegend, dass Messi trotz einstiger Treueschwüre nach einer Luftveränderung strebt. Der Vertrag des 29-Jährigen in Barcelona läuft noch bis 2018. ‚Cadena Cope‘ berichtet, dass der Linksfuß eine Verlängerung ablehnen wird.

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So habe er sich während seines Gerichtsverfahren „angegriffen, verfolgt und unbeschützt“ gefühlt. Für Messi sei laut dem für gewöhnlich gut informierten Radiosender „der Moment gekommen, um nachzudenken, Gegenwart wie Zukunft zu überdenken“. Lehnt der Superstar eine Verlängerung tatsächlich ab, muss Barcelona wohl spätestens nächsten Sommer verkaufen, um zumindest einen horrenden Geldbetrag zu kassieren.

FT-Meinung: Sollte sich Lionel Messi in Katalonien tatsächlich nicht mehr wohlfühlen, könnte er einen sofortigen Abschied forcieren. In einem Jahr, wenn Barcelona seinen Superstar verkaufen müsste, um noch eine Ablöse zu generieren, dürften die Wogen aber längst wieder geglättet sein. Bei dem Gerücht gilt es zu bedenken, dass Messis nächster Vertrag wohl der letzte ganz große seiner Karriere wird. Entsprechend könnte es in seiner Absicht liegen, sich eine gute Verhandlungsposition zu verschaffen. Durch die Androhung eines Wechsels bringt er ‚Barça‘ in Zugzwang. Fehlende Rückendeckung hat der Verein durch den Hashtag versucht auszugleichen – leider vergeblich.

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