Real nach La Décima im Kaufrausch: So plant Ancelotti mit Kroos & James

Ob nun die von spanischen Medien kolportierten 80 Millionen oder doch 90 Millionen Euro Ablöse, wie die französische ‚L'Équipe‘ zu wissen glaubt – James Rodríguez ist de facto einer der teuersten Transfers der Fußballhistorie. Und wie so oft ist Real Madrid der Klub, der eine solch exorbitante Summe auf den Tisch legt. Kein Zweifel: James hat bei der WM eindrucksvoll nachgewiesen, dass er zu den besten Spielern der Welt zählt. Doch wie Carlo Ancelotti seine geballte Offensivkraft unter einen Hut bekommen will, bleibt erst einmal fraglich.

Klar ist, dass sowohl James als auch Toni Kroos schon allein aufgrund ihrer Transferkosten für die Startformation vorgesehen sind. Zudem sind Cristiano Ronaldo sowie Gareth Bale gesetzt – Karim Benzema, Luka Modric und Xabi Alonso rechnen sich Chancen auf die erste Elf aus. Der in der vergangenen Champions League-Saison überragende Ángel di María und auch Sami Khedira sollen die ‚Königlichen‘ hingegen verlassen, um zumindest einen Teil der Ausgaben von rund 120 Millionen Euro wieder einzuspielen.

Große Lücken könnten entstehen

Ancelotti ist ein ausgewiesener Taktikfuchs. Vor allem einem Kniff des Italieners ist es zu verdanken, dass im Real-Mittelfeld nach dem Kreuzbandriss von Khedira in der vergangenen Saison keine große Lücke entstanden ist. Den gelernten Außenbahnspieler di María zog Ancelotti in die Zentrale. Auf der Achter-Position konnte der Argentinier seine Laufstärke einbringen. Besonders defensiv schloss er viele Lücken.

Weil sowohl di María als auch Khedira auf der Verkaufsliste stehen, werden diese Aufgaben künftig andere Spieler übernehmen müssen. Doch sowohl Weltmeister Kroos als auch Alonso oder Modric sind vielmehr Spieleröffner als -zerstörer. Gegen Mittelklasse-Teams aus der Primera División sollte es in der Regel dennoch reichen – alleine schon aufgrund der individuellen Klasse der Spieler. Doch sofern Real nach La Décima Hunger auf den erneuten Titel in der Königsklasse haben sollte, muss auch defensiv gedacht werden. Welche Lösung sich Ancelotti für dieses Problem überlegen wird, ist erst in einigen Wochen zu beantworten.

Grundformation 4-2-3-1

Als taktische Grundordnung wird der 55-Jährige wohl in einem 4-2-3-1 agieren lassen. So könnte Millionenmann James in seiner Lieblingsrolle auf der Zehn für Glanzlichter sorgen. Flankieren werden den Kolumbianer die beiden Weltstars Ronaldo und Bale. Davor soll Karim Benzema die maßgeschneiderten Zuspiele verwerten. Es ist also wieder einmal totale Offensive angesagt im Santiago Bernabéu. Dem verwöhnten Publikum im Madrider Fußballtempel sollte dies nur recht sein. Ob die Real-Verantwortlichen die Personalplanung wohl durchdacht haben, wird sich erst noch zeigen müssen.